Mit Caritas bleibt Kirche vor Ort
Der Ort, an dem sich am Donnerstagabend ehrenamtliche Vorstände und Geschäftsführer der vier Caritasverbände mit leitenden Mitarbeitern des Diözesancaritasverbandes trafen, ist gerade nicht betroffen. Aber Saerbeck ist damit eine von wenigen Ausnahmen im Prozess der Zusammenlegung von Pfarrgemeinden im Bistum Münster, stellte Domvikar Dr. Klaus Winterkamp fest. Kirche werde künftig nicht mehr überall in Gebäuden und Personen präsent sein können, aber "mit Caritas bleibt Kirche vor Ort", versprach der Vorsitzende des Diözesancaritasverbandes. Fest geschrieben worden sei deshalb unter anderem, dass ein Vertreter der Caritasverbände Mitglied in den Pastoralkonferenzen sei. Wichtiger denn je werde es, die Arbeit aufeinander abzustimmen.
Die Konsequenz für die Caritasverbände, sich ebenfalls zusammen zu schließen, sah Winterkamp nicht. Mehrere Verbände in einem Dekanat habe es bislang schon gegeben, jetzt würden es nur mehr. Seitens des Diözesancaritasverbandes werde es keine "Strukturvorgaben geben", versprach er. Wenn Fusionen vor Ort selbst gewünscht würden, werde man sie begleiten.
Am Vorabend des letzten Tages der einwöchigen Regionenreise im Kreis Steinfurt zog Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann eine kurze Bilanz. Obwohl die vier Verbände und der SkF Ibbenbüren im gleichen Feld tätig seien, seien sie doch recht unterschiedlich aufgestellt mit ganz eigenen Schwerpunkten, die dem Bedarf vor Ort angepasst seien. Die Gespräche und Besuche in Einrichtungen und Diensten hätten vertiefte Einblicke in die Arbeit und die Sorgen ermöglicht, die wichtig für die Interessenvertretung durch den Diözesancaritasverband seien.
Als Besonderheit sei im Kreis Steinfurt im Vergleich zu bisher vier anderen besuchten Regionen aufgefallen, dass hier die Kostenträger in besonderem Maße versuchten, den Zugang zu Hilfen mit dem Ziel der Haushaltsentlastung durch eigene Beratungsdienste zu steuern. Im Gespräch mit dem Landrat habe man versucht darzustellen, dass dies häufig nur eine Verschiebung zwischen verschiedenen Kassen bewirke, die auf dem Rücken der Betroffenen ausgetragen werde.