Innovationspreis für Freiwilligen-Zentrum
Kempen-Viersen. Im Alter gemeinsam wohnen und sich gegenseitig helfen - das ist die Grundidee des Willicher Seniorenprojektes "Plan A". Den Anstoß dazu gab das Freiwilligen-Zentrum des regionalen Caritasverbandes. Dafür erhielt es jetzt den Innovationspreis für Freiwilligenagenturen. "Wir wollen selbstbestimmt leben und verpflichten uns, füreinander da zu sein und uns gegenseitig zu helfen. Wenn beispielsweise jemand krank wird, fährt ihn ein anderer zum Arzt, kocht eine Hühnersuppe oder besorgt ein Medikament." So beschreibt Gisela Duinmeyer das Konzept der Hausgemeinschaft, die ab dem Frühjahr in Willich entsteht.
Duinmeyer ist Vorsitzende des Vereins Plan A, der das Projekt des "generationengerechten Wohnens" gemeinsam mit der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft (GWG) des Kreises Viersen AG umsetzt. Die GWG errichtet in der Nähe des Willicher Zentrums ein barrierefreies Haus mit 18 Wohnungen und einem großen Gemeinschaftsraum. Die künftigen Bewohner, darunter sechs Ehepaare, sind zwischen 58 und 77 Jahre alt. Alle Mieter gehören dem Verein Plan A an.
Initiatorin des Projekts war Marita Gentsch, die Leiterin des Freiwilligen-Zentrums des Caritasverbandes. Sie veranstaltete im Mai 2006 während der Willicher Seniorenwoche eine Diskussion zu der Frage: "Wie möchten Sie im Alter wohnen?" Die Zuhörer waren begeistert von der Idee, eine Hausgemeinschaft zu gründen. Sie lernten sich privat kennen, gingen gemeinsam ins Theater, trafen sich zum Frühstück und entwickelten das Konzept. Seit 2008 ist die Initiative ein eingetragener Verein. In mehreren Workshops arbeiteten die GWG und die künftigen Mieter die Details aus.
Das Freiwilligen-Zentrum hat die Beteiligten zusammengebracht, Wege aufgezeigt und das Konzept mitentwickelt. Für die Initiative und Begleitung zeichnete die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen die Willicher Einrichtung des Caritasverbandes jetzt mit dem Innovationspreis aus. "Wir sind das erste Freiwilligen-Zentrum in Deutschland, das ein solches Projekt auf den Weg gebracht hat", freut sich Gentsch. Die vom niedersächsischen Staatssekretär Heiner Pott in Osnabrück verliehene Auszeichnung ist verbunden mit dem Preis 55+ des Generali Zukunftsfonds in Höhe von 3.000 Euro. "Das Geld wird für den Gemeinschaftsraum und den Garten im neuen Haus verwendet", sagt Marita Gentsch. Dazu dienen auch weitere 5.000 Euro, mit denen die Caritas-Gemeinschaftsstiftung für das Bistum Aachen das Projekt unterstützt.