Freiwillig engagiert
Das Jahr 2011 brachte im Bereich des freiwilligen Engagements große Veränderungen mit sich. Zu dem lang bewährten Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) auf Länderebene schuf das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend durch den unerwartet schnellen Wegfall der Wehrpflicht den Bundesfreiwilligendienst (BFD). Auch im Caritasverband der Diözese Görlitz wurde gespannt auf die Rahmenbedingungen gewartet.
Wechselbad der Gefühle
So starteten auch wir mit Hilfe von mutigen Partnern in den Einrichtungen den Bundesfreiwilligendienst pünktlich zum 01. Juli 2011. Ein junger Mann im Altenheim Döbern wechselte nach Beendigung seines Zivildienstes in den Bundesfreiwilligendienst, weil er sich in seiner Arbeit sehr wohl fühlte und noch länger bleiben wollte. Viele Fragen zur Durchführung und vor allem zur Finanzierung der Bildungsarbeit waren noch nicht von der Politik geklärt und die Verantwortlichen an der Basis erlebten ein Wechselbad der Gefühle.
Gut gerüstet für Bildungsarbeit
Bei der Einführung des Bundesfreiwilligendienstes war eine Kopplung an FSJ-Stellen gefordert, die dann aber mit anderen Maßnahmen gesteuert wurde. Wie sollte die Bildungsarbeit für die nun auch älteren Freiwilligen über 27 Jahre gestaltet werden? Durch die Erfahrungen im Freiwilligen Sozialen Jahr waren wir als Träger gut gerüstet. Mitarbeiter für die Bildungsarbeit hatten auch gute Erfahrungen in der Erwachsenenbildung.
Mit einer kleinen Gruppe, die im Laufe des Jahres immer größer wurde, konnte der Bundesfreiwilligendienst etabliert werden. Durch enge Zusammenarbeit mit den Einrichtungen vor Ort wurde manche Schwierigkeit, vor allem bei Problemen mit der Kopplung von Leistungsbezug im ALG II, überwunden. Auch der Gesetzgeber reagierte recht zeitnah auf Anfragen aus der Praxis. Hier waren uns die Zentralstelle des Deutschen Caritasverbandes in Freiburg, die Bundestutoren und die katholische Trägergruppe mit unserem Referenten Wolfgang Krauß eine große Hilfe.
BFD steht auf festen Füßen
Die Nachfrage für den Bundesfreiwilligendienst war bei den Interessenten so hoch, dass die Bundesregierung die Plätze kontingentierte. Auch hier kam es zu spannungsvollen Auseinandersetzungen, bei denen die Wohlfahrtsverbände stark verhandeln mussten. In der Arbeit vor Ort gab es positive Rückmeldungen. Mit einer Platzzahl von 30 Teilnehmern steht der Bundsfreiwilligendienst im Bistum Görlitz nun in diesem Jahrgang auf festen Füßen. Regelmäßige Bildungstage für die überwiegend älteren Teilnehmer über 27 Jahre helfen, die Anforderungen zu reflektieren und sie entwickelten ein Zusammengehörigkeitsgefühl.
Allen Verantwortlichen und allen Teilnehmern ist hier ein großer Dank auszusprechen! Schließlich haben alle Beteiligten ein Ziel: ganz unmittelbar mit vollem Einsatz zu helfen und für Bedürftige da zu sein.
INFO:
Caritasverband der Diözese Görlitz e.V.
Telefon: 03 55 3 80 65 18
E-Mail: jurk@caritas-dicvgoerlitz.de bzw.freiwillige@caritas-dicvgoerlitz.de