Bürger-Info-Veranstaltung
Heinsberg. Von den Teilnehmern aus den Gemeinden Gangelt, Selfkant und Waldfeucht konnten die Gastgeber am Ende der Veranstaltung rund zwölf Hilfeangebote und einige Anfragen nach Unterstützung entgegennehmen. Daneben erklärten sich sechs Bürger bereit, im Koordinierungsteam mitzuarbeiten. Dies war das Fazit der Bürger-Infoveranstaltung im Rathaus Gangelt zum Projekt "Kümmerer-Netzwerk", der regionalen Nachbarschaftshilfe für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinden Gangelt, Selfkant und Waldfeucht. Träger ist der Caritasverband für die Region Heinsberg e.V.
"Das ist eine tolle Ausbeute heute Abend", freute sich Projekt-Initiatorin und -Managerin Bärbel Windelen, Gemeindesozialarbeiterin des Caritasverbandes für die Region Heinsberg. Zumal dies erst der Anfang im Aufbau eines Bürger-Netzwerkes ist, das den Mitmenschen wieder in den Mittelpunkt rückt und gegenseitige Unterstützung fördert. Sie werde nun alle Angebote und Nachfragen gemeinsam mit Regionalmanagerin Vera Lauber und dem Projektteam auswerten. Wenn es passt, werden schon erste Kontakte hergestellt und somit die Angebote und Hilfegesuche zusammengebracht, erklärte sie das weitere Vorgehen. Zudem können sich weiterhin Hilfesuchende und Bürger zur Mitarbeit melden. Zu Beginn hatten sie und Lauber umfassend das Konzept des Kümmerer-Netzwerks den rund 50 Teilnehmern der Veranstaltung vorgestellt, das Gangelts Bürgermeister Bernhard Tholen als "eine Herzensangelegenheit von Frau Windelen" bezeichnete. "Die Idee des Kümmerer-Netzwerks ist es, Menschen, die plötzlich oder gelegentlich und vorübergehend Hilfe brauchen mit anderen zusammenzubringen, die diese Unterstützung leisten wollen und können", fasste Waldfeuchts Bürgermeister Heinz-Josef Schrammen zusammen.
Bärbel Windelen betonte, dass es heute einen großen Bedarf an Begleitung im Alltag bei alten Menschen, Menschen mit Behinderung, Alleinerziehenden, jungen Familien gibt. Auch Einrichtungen, kirchliche Angebote und Vereine leiden oftmals an nachlassendem Nachwuchs. Manchmal liegt es nur daran, dass Anbieter und Nachfrager nicht voneinander erfahren und dadurch nicht zueinander kommen. Das Kümmerer-Netzwerk als eine Form von organisierter regionaler Nachbarschaftshilfe möchte Menschen zusammenbringen, ihre Ängste, Anfragen und Bedarfe ernst nehmen. Ziel ist es, die Lebensqualität in der Region "Der Selfkant" zu verbessern und zwar durch den Austausch ehrenamtlicher Tätigkeiten, gegenseitiger Unterstützung im Alltag, der Weitergabe von Fähigkeiten und Wissen, dem Miteinander von Jung und Alt und der Vernetzung mit professionellen Angeboten. Die Umsetzung geschieht durch vertrauenswürdige, informierte und bekannte Kümmerer in den Ortschaften, Kümmerern, die als Experten mit einem speziellen Wissen oder einer bestimmte Fähigkeit in der Region "Der Selfkant" tätig werden können und einer Koordinierungsstelle als Verbindung aller Akteure. "Je mehr Menschen am Netzwerk mitwirken, umso größer ist das Angebot und umso besser funktioniert es", gab Windelen zu bedenken. Ihr sei klar, dass man am Anfang klein anfangen müsse. Ein Team aufzubauen, verlange eben seine Zeit. Michael Teichert vom Institut für Beratung und Supervision Aachen, der gemeinsam mit seinem Kollegen Wolfgang Gerhards die Veranstaltung moderierte, forderte dazu auf, Karten auszufüllen, um festzustellen, wer von den Teilnehmern sich für eine Mitarbeit im Koordinierungsteam interessiert, wer Hilfen anbietet und in welcher Form oder wer Unterstützung nötig hat. Der Erfolg zeigt, dass eine große Bereitschaft zur Mitwirkung besteht.
Weitere Informationen:
Wer im Kümmerer-Netzwerk mitarbeiten möchte oder selber Hilfe braucht sowie weitere Informationen haben möchte, kann sich an Bärbel Windelen, Gemeindesozialarbeiterin des Caritasverbandes, Telefon 02452-919250 oder E-Mail gsa-hs@caritas-hs.de wenden.