"Wirkstoff Solidarität" für Benachteiligte
Am Caritas-Sonntag gestalten traditionell Mitglieder der Caritas-Konferenzen Deutschlands (CKD) im Bistum Münster in ihren Gemeinden die Gottesdienste mit. In diesem Jahr wiesen sie dabei im Rahmen des Caritas-Jahresthemas insbesondere auf den Zusammenhang zwischen Armut und Krankheit. "Unser Medikament ‚CKD-forte’ mit dem ‚Wirkstoff Solidarität’ ist unser Lösungsansatz für den Kampf gegen Armut und Krankheit", stellten zum Beispiel Ursula Witzke und Erika Weichel von der CKD der Pfarrei St. Mauritius in Ibbenbüren heraus. In ihrer Ansprache im Gottesdienst erklärten sie, dass zwar das deutsche Gesundheitssystem eines der besten der Welt sei, doch Ärzte, Kliniken und Medikamente nicht ausreichten, um eine der größten Krankheitsursachen in den Griff zu bekommen: Die Armut.
Erlebte Beispiele vor Ort wie der Arbeitslose, der sich die zuzahlungspflichtigen Medikamente nicht leisten könne, die chronisch überlastete Altenpflegerin oder der in Armut lebende Rentner, der wegen der Praxisgebühr nicht zum Arzt gehe, belegten diesen Zusammenhang. Die Armutsfrage führe zu den Wurzeln der ehrenamtlichen karitativen Arbeit der CKD. "Unsere Stärke ist es, in gelebter Beziehung mit den Menschen zu sein, die in Not sind", so die beiden Vertreterinnen der CKD. Mit offenen Augen und Ohren nah bei den Menschen zu sein und auf "funktionierende Netzwerke", auch der Kontakt zu den professionellen Diensten der Caritas am Ort, zurückgreifen zu können, bilde die Grundlage für passgenaue Hilfen für die von Armut betroffenen Menschen.
"Wir alle können Brückenbauer sein und im Alltag dazu beitragen, dass Menschen in Notlagen gesund essen, sich in Würde kleiden oder sich erholen können." Ursula Witzke und Erika Weichel appellierten damit an die Gottesdienstbesucher, durch Spenden die Arbeit der CKD zu unterstützen.
Die Spenden, die am Caritas-Sonntag und den beiden Jahres-Sammlungen eingehen, verbleiben in den jeweiligen Gemeinden für die Soforthilfe. "Jeder Euro, der gesammelt wird, wird direkt vor Ort an Bedürftige weitergegeben", erklärt die Diözesanvorsitzende des CKD, Elisabeth Bathe. Gleichwohl wolle sich die CKD auch auf politischer Ebene dafür einsetzen, dass die Solidarität in den sozialen Sicherungssystemen gewahrt bleibe und auch die Ärmsten der Armen vom Gesundheitssystem besser profitieren könnten, betont Bathe.