Gebärdensprache im Kindergarten
Mit Gebärdensprache verständigt sie sich mit den anderen Kindern und den Erzieherinnen in ihrer „Sonnengruppe“. Die „Fremdsprache“, die vor allem mit den Händen, mit Mimik, einer gezielten Körperhaltung und durch lautlos formulierte Wörter „gesprochen“ wird, verstehen die Kinder: Spielerisch haben ihnen die Erzieherinnen die Gebärdensprache vermittelt. „Inzwischen kommunizieren auch andere Kinder per Handzeichen mit Anna“, berichtet Erzieherin Daniela Sobbeck.
Alle Mitarbeiter des Familienzentrums und der Kindertagesstätte von St. Johannes in Welschen-Ennest haben inzwischen Kurse in der Gebärdensprache absolviert. „Die Ausbildung lief über eineinhalb Jahre. Wir wurden von einer gehörlosen Dolmetscherin unterrichtet“, erklärt Susanne Meyer, Leiterin der Einrichtung in Trägerschaft der Katholischen Kindertageseinrichtungen Siegerland-Südsauerland gem. GmbH. Gebärdensprache ist wie eine Fremdsprache. Neben Vokabeln, die man lernen muss, ist ständiges Üben wichtig für die Sprachverständigung. „Mit dieser Weiterbildung haben wir einen großen Schritt zur Inklusion gemacht“, sagt Susanne Meyer. „Wir beschäftigen uns allerdings schon lange mit Inklusion und haben immer Kinder mit Handicap betreut.“
Die Förderung der Inklusion, der gleichberechtigten Teilhabe von Kindern mit Behinderung, ist auch Anliegen einer Modulfortbildung des Caritasverbandes für das Erzbistum Paderborn: „Einfach die Welt entdecken – Kinder mit und ohne Entwicklungsschwierigkeiten zeigen uns den Weg“ ist diese überschrieben. „Ziel der Modulreihe von 100 Stunden ist es, die Kompetenzen von pädagogischen Fachkräften hinsichtlich des inklusionspädagogischen Aufgabenfeldes zu erweitern“, erklärt Ulla Wissing vom Diözesan-Caritasverband. Die Fortbildungen werden in Kooperation mit vier katholischen Berufskollegs im Erzbistum Paderborn durchgeführt: dem Anna Zillken-Berufskolleg in Dortmund, dem Berufskolleg Bergkloster in Bestwig, dem Berufskolleg Marienschule in Lippstadt und dem Edith-Stein-Berufskolleg in Paderborn. „Das Besondere daran ist die Zusammenführung des Fachwissens beim Diözesan-Caritasverband mit dem des Berufskollegs und externen Fortbildungs-Referentinnen“, sagt Ulla Wissing. Neben dem praktischen Knowhow werde den Erzieherinnen auch grundlegendes theoretisches Wissen zur Inklusion von Kindern mit Behinderung in Kindertageseinrichtungen vermittelt.
Weitere Informationen beim Diözesan-Caritasverband Paderborn, Referat Tageseinrichtungen für Kinder, Tel. 05251/209-268, E-Mail: