Globale Nachbarschaft fordert unsere Solidarität
Unser Konsumverhalten, unser Wohlstand, unser Umgang mit Ressourcen haben Auswirkungen auf die Umwelt und die Lebensbedingungen in ärmeren Ländern. Menschen, die ihre Lebensgrundlage verlieren, sehen oft keinen Ausweg, als vor Folgen des Klimawandels, vor Kriegen um Rohstoffe, aus Armut und Unterdrückung zu fliehen. Es kommen zwar nur wenige Flüchtlinge bis Europa, aber auch bei uns steigen die Zahlen der Asylsuchenden.
Die Caritas-Kampagne fordert uns auf, unser Verhalten zu überdenken und zu verändern. Jeder Einzelne kann durch seine Entscheidungen dazu beitragen, die Welt sozialer und gerechter zu machen. Dazu gehört auch, praktische Solidarität mit Flüchtlingen zu leisten und nachhaltige Projekte in armen Regionen zu unterstützen.
Kaufen Sie fair ein
Fair gehandelte Produkte gibt es heute in fast allen großen Lebensmittelgeschäften und Supermärkten. Diese kosten zwar teilweise etwas mehr, bieten dafür aber den Produzenten in den Anbauländern faire Konditionen und unterstützen soziale Projekte vor Ort. Gleichzeitig garantieren damit die Produzenten, dass sie ohne Kinderarbeit produzieren. Bekannte fair gehandelte Produkte sind Kaffee, Tee, Kakao, Schokolade, Bananen, Blumen. Aber die Palette ist noch viel breiter. Gerne schicken wir Ihnen eine Liste mit Siegeln, auf die man achten sollte.
Bei Händlern nach fair gehandelten, ökologischen und regionalen Produkten fragen (z.B. für Dienstkleidung, Catering bei Gemeindefesten und Veranstaltungen)
Gehen Sie schonend mit Ressourcen um
Brauchen wir immer die neuesten technischen und elektronischen Produkte, Handys, PCs, Fernsehgeräte? Deren Produktion verbraucht wertvolle und umkämpfte Rohstoffe. Bei der Entsorgung ist es wichtig, sicher zu stellen, dass insbesondere Elektroschrott nicht auf illegalen Deponien, gebrauchte Kleidung nicht auf Märkten etwa in Afrika landet, wo der Schrott unter menschenunwürdigen Bedingungen ausgeschlachtet und lokale Märkte zerstört werden. Vieles, was auf den ersten Blick unbrauchbar erscheint, kann wieder verwertet oder repariert werden oder in Tauschbörsen und Second-Hand-Läden gegeben werden.
Caritas-Box für gebrauchte Handys und Druckerpatronen nutzen und bewerben
Recycling-Papier verwenden
Informationen über Second-Hand-Geschäfte weitergeben
Tauschbörsen in der Gemeinde für Kleidung, Spielsachen und anderes anbieten
Einrichten eines "Repair-Café" in der Gemeinde
Zusammenarbeit mit Initiativen, die aus Wertstoffen (etwa Kleidungsresten) neue Produkte erstellen (sogenanntes Upcycling)
Gehen Sie bewusst mit Energie um
Schonender Umgang mit Energie ist ein Beitrag zum Klimaschutz. Dazu gehört die Überprüfung des eigenen Umgangs mit Energie ebenso wie der Einsatz möglichst Energie sparender Geräte.
Energie-Sparmaßnahmen prüfen
Stromverbrauch im Stand-by-Modus vermeiden
Einsatz von Öko-Strom prüfen
Dulden Sie keine Spekulation mit Land und Lebensmitteln
Fruchtbarer Boden ist mittlerweile weltweit zum wichtigsten Spekulationsobjekt geworden. Die hohe Nachfrage nach Land zum Anbau von Produkten, die in Industrieländern und den aufsteigenden Schwellenländern als Futtermittel und für die Produktion von Biokraftstoff benötigt werden, führt dazu, dass immer mehr Bauern ihre Lebensgrundlage verlieren und Flächen für den Anbau von Nahrungsmitteln in armen Ländern fehlen. Große Konzerne wie Monsanto drängen mit Pestiziden und gentechnisch hergestelltem Saatgut weltweit auf den Markt. Auch dadurch wird die Existenz vieler Kleinbauern vor Ort zerstört.
Keinen Biosprit verwenden
Den eigenen Fleischkonsum reduzieren
Keine Pestizide von Konzernen wie Monsanto einsetzen
Zeigen Sie Solidarität
Kirchengemeinden, Verbände und Einrichtungen können sichtbare Zeichen setzen. Das kann dadurch geschehen, dass man sich selbst zu fairem Handeln verpflichtet. Beispiele dazu gibt es in den Bistümern Paderborn und Osnabrück mit der Aktion Faire Gemeinde.
Es kommen immer mehr Flüchtlinge auch nach Deutschland, sie brauchen Unterstützung und Solidarität. Zum Caritas-Sonntag im September wirbt die CKD für ein Café International, zu dem Flüchtlinge aus der Umgebung der Gemeinde eingeladen werden sollen. Aber auch direkte Hilfe ist möglich. Kontakt zu Flüchtlingen haben die Caritas-Migrationsdienste in Schleswig-Holstein, die gerne Ideen aufgreifen und in diesem Jahr eigene Angebote für Flüchtlinge aufbauen werden.
Es bewegt sich etwas und jede/r kann etwas bewegen
Die hier genannten Beispiele zeigen: jede/r kann etwas tun, kann sein Verhalten überprüfen und verändern. Wenn viele dies tun, hat das eine Wirkung. Die Nachfrage nach fair gehandelten, produzierten Waren steigt stetig, Käufer/innen fragen vermehrt nach biologischen und fair produzierten Produkten. Es ist unrealistisch, zu erwarten, dass wir unser Leben komplett umstellen, aber 10% unserer Gewohnheiten bei Ernährung, Energie, Mobilität und Konsum kann jede/r ändern.
Eine ausführliche Liste mit Gütesiegeln für faire und ökologische Produkte finden Sie im Internet unter www.caritas-sh.de. Diese Liste sowie das Werkheft zur Caritas-Kampagne 2014 mit vielen weiteren Ideen können Sie auch bestellen unter: Telefon 0431 5902-20, schmitz@caritas-sh.de
Links zum Thema
www.globale-nachbarn.de (Webseite der Caritas-Kampagne 2014)
www.fairtrade-deutschland.de
www.gepa.de
www.saubere-kleidung.de
http://repaircafe.org/de
http://land-grabbing.de
www.faire-gemeinde.de
www.zehn-prozent-kann-jeder.de