In Mengen ein Schatz
Einzeln haben sie zurückgekehrt aus dem Urlaub nur noch Erinnerungswert, in Mengen gesammelt aber können sie wertvoll sein. Mehrere Zentner ausländische Münzen und ehemalige D-Mark sammelt die Caritas in der Diözese jedes Jahr und gewinnt daraus gut 5.000 Euro. "Die fließen in unsere Stiftung und finanzieren Projekte, mit denen wir die soziale Arbeit weiter entwickeln können," erklärt Sabine Kott, Geschäftsführerin der Caritas GemeinschaftsStiftung im Bistum Münster. Auch Jahre nach der Umstellung auf den Euro bleiben die Erlöse stabil. Denn viele alte Münzen schlummern noch in Schränken und Kommoden. Nachschub an neuem ausländischem Geld gab es vor allem nach den Sommerferien. "Auch wenn der Euro in den letzten Monaten Top-Thema war, haben die meisten Länder ihn nicht", erwartet Kott weiteren Zufluss.
In den örtlichen Caritasverbänden, den katholischen Krankenhäusern und Altenheimen sowie in vielen Pfarrgemeinden hat die Caritas GemeinschaftsStiftung Sammeldosen aufgestellt, in denen Münzen und Scheine willkommen sind. Sie können auch bei den Kollekten in den Gottesdiensten oder direkt in den Pfarrbüros abgegeben werden. Von Ausnahmen abgesehen können auch die Währungen der Länder, die auf den Euro umgestellt haben, noch getauscht werden. In Münster fließen die Münzen im Diözesancaritasverband zusammen und werden zentnerweise an eine darauf spezialisierte Firma bei Aachen abgegeben, die sie in die einzelnen Währungen trennt. Maschinen übernehmen die Vorsortierung, die Feinarbeit geschieht per Hand. Während Scheine bei Banken in Deutschland getauscht werden können, müssen die Münzen in die Ursprungsländer transportiert werden. Das lohnt sich nur in großen Mengen und bedarf vieler Kontakte und über Jahre aufgebauter Transportwege.