Niemanden vernachlässigen!
Am 20. März 2018 trafen sich die Brandenburger Landesregierung und die Leitungen der Bistümer Berlin und Görlitz in Neuzelle. Es nahmen für die Landesregierung Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke und die Ministerinnen und Minister, für die Bistümer Erzbischof Dr. Heiner Koch und Bischof Wolfgang Ipolt, die Generalvikare Dr. Alfred Hoffmann (Bistum Görlitz) und Pater Manfred Kollig (Erzbistum Berlin) sowie Diözesan-Caritasdirektorin Prof. Dr. Ulrike Kostka und Diözesan-Caritasdirektor Bernhard Mones teil.
Das Treffen begann mit einer Besichtigung der Kirche und einem Rundgang über das Stiftsgelände. Bischof Ipolt erläuterte die Besonderheiten der Stiftskirche und die große Bedeutung der Kirche und des Klosters für die Gläubigen des Bistums.
Die Wiederbelebung des Klosters war eine der zentralen Gesprächsthemen des Treffens. Bischof Ipolt bedankte sich für die konstruktive Unterstützung für das Vorhaben bei der Landesregierung und besonders bei Kulturministerin Dr. Martina Münch. Erzbischof Dr. Koch bedankte sich für die Unterstützung der Kirche in der Diaspora durch das Land und mahnte, die entfernteren Regionen nicht zu vernachlässigen.
Kindertagesbetreuung hat hohen Stellenwert
Weitere Themen waren die Kindertagesbetreuung und die Situation der Flüchtlingshilfe im Land. Dabei machten die Caritasvertreter deutlich, dass für die Brandenburger Kitas dringende Verbesserungen der Betreuungsqualität durch verbesserte Personalschlüssel und die Erweiterung des täglichen Betreuungsumfangs notwendig sind. Immer mehr Eltern und insbesondere alleinerziehende Mütter brauchen einen Betreuungsumfang, um einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen zu können. Ein Betreuungsumfang von über acht Stunden ist in der bisherigen Finanzierungssystematik jedoch nicht möglich. Die von der Landesregierung vorgesehene Entlastung von den Elternbeiträgen im letzten Kita-Jahr ist für Eltern in prekären sozialen Verhältnissen keine Hilfe. Die Caritas-Vertreter machten deutlich, dass die Entlastung auch der Grundauffassung der Caritas folgt, dass die Kindertagesbetreuung einen hohen Stellenwert für die Entwicklung und Bildung der Kinder hat. Die Verbesserung der Qualität der Betreuung und die Ermöglichung der Arbeitsaufnahme werden jedoch als prioritär angesehen für die Bekämpfung der Kinderarmut und für die bestmögliche Entwicklung der Kinder.
Für die Flüchtlingshilfe appellierte die Caritas an die Landesregierung, nicht nachzulassen beim Engagement für eine gute soziale Betreuung und den für die Integration nötigen Sprachkursen und der Entwicklung geeigneter Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten.
Darüber hinaus wurde empfohlen, die Sozialplanung Brandenburgs und Berlins besonders für die berlinnahen Bereiche besser aufeinander abzustimmen.