Manager fürs Ehrenamt
für die Kirchen und die zugehörigen Wohlfahrtsverbände waren gelebte Solidarität und ehrenamtliches Engagement schon immer ein Bereich, der gefordert und gefördert wurde. In den einzelnen Gemeinden und Einrichtungen kommt es dabei zu einem gemeinsamen Wirken von Haupt- und Ehrenamtlichen. Diese Zusammenarbeit bedarf, um zu gelingen, einer guten Betreuung.
Hier setzt das Projekt "win-win für Alle!" der Diözesan-Caritasverbände in NRW an. Kurse zum Thema Ehrenamtsmanagement sollen die Weichen für eine gelungene Integration von Freiwilligen stellen. Eine zielführende Einbindung von Ehrenamtlichen ist für die einzelnen Organisationen eine große Herausforderung, auf die vielfach weder die Personalverantwortlichen noch die beruflichen Fachkräfte ausreichend vorbereitet sind. Unnötige Konflikte zwischen den verschiedenen Beteiligten können durch einen gelungenen Management-Ansatz vermieden werden. Mithilfe sogenannter Ehrenamtskoordinatoren wird das theoretische Wissen vor Ort praktisch umgesetzt.
Auf Initiative der fünf NRW-Caritasverbände laufen seit Mitte 2011 Kurse, bei denen Hauptamtliche aus unterschiedlichsten Einrichtungen in ihrem jeweiligen Tätigkeitsfeld (Alten-, Behinderten-, Gesundheits- oder Kinder-/Jugendhilfe) gemeinsam das Rüstzeug für eine produktive Integration von Ehrenamtlichen in bestehende Organisationsstrukturen vermittelt bekommen. In Essen sind Mitarbeiter aus NRW im Bereich der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe geschult worden. Während der Kurslaufzeit erfuhren vielfältige Projekte, wie z.B. Lernpatenschaften oder die ehrenamtliche Familienbetreuung der Bahnhofsmission, wertvolle Unterstützung und Betreuung durch die Kursteilnehmer. Neben dem technischen Know-how verhalfen gerade der Austausch und die Ermutigung zwischen den Teilnehmern den einzelnen Ehrenamtsprojekten zum Erfolg.
Jetzt fand dieser Kurs im Kardinal-Hengsbach-Haus in Essen-Werden seinen Abschluss. Andreas Meiwes, Diözesan-Caritasdirektor für das Ruhrbistum, überreichte den rund 20 Absolventen ihre Zertifikate, dankte den jetzt offiziellen Ehrenamtskoordinatoren für ihre Arbeit und ermutigte sie, weiterhin an ihrem Engagement festzuhalten.
Gesundheitsförderung ist ein Schwerpunkt
Aus dem Ruhrbistum wurden zwei Kursteilnehmer ausgezeichnet: Alexandra Merten arbeitet für die Gemeindecaritas in Duisburg und kann dort das neu gewonnene Praxiswissen zur Integration von Ehrenamtlichen nutzen. In den Projekten vor Ort ist z.B. die Gesundheitsförderung ein Schwerpunkt. Bürgern sollen über einfache Vorsorgemaßnahmen informiert werden. Klaus Kalinke von der Essener Heimstatt Engelbert setzt sich für den Aufbau und die Etablierung von Ehrenamt im Bereich Sport und Freizeit ein. Wo Hauptamtliche nicht die Ressourcen für Sport- und Bewegungsangebote entbehren können, helfen Ehrenamtliche mit ihrem Engagement.
Hintergrund: "win-win für Alle!" ist ein Projekt der fünf Diözesan-Caritasverbände in NRW, gefördert mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Bundes. Ziel des Projektes ist es, das Ehrenamtsmanagement und neue Berufsprofil "Ehrenamtskoordinator" bekannt zu machen, weiter zu entwickeln und in den Diensten und Einrichtungen der Caritas in NRW zu etablieren. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt (2010-2013).