Eigene Gaben einbringen
Das neue Projekt „Menschen besuchen und begleiten“ der Caritas-Konferenzen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart (CKD) will von 2015 bis 2017 an mindestens zehn Orten in der Diözese neue nachbarschaftliche Netzwerke ins Leben rufen. Das Besondere daran: Es werden nicht Ehrenamtliche für bestimmte Aufgaben gesucht, sondern Engagierte entscheiden selbst, wie sie mit ihren Interessen und Kompetenzen das soziale Miteinander vor Ort bereichern. Was dabei entsteht, ist völlig offen. Es sollte aber neu sein.
In möglichst vielen Kirchengemeinden wollen die CKD neue Formen nachbarschaftlicher Netzwerke als Keimzellen der Solidarität entwickeln, die der Vereinsamung vor allem älterer Menschen entgegenwirken. Deren Kompetenzen und Ressourcen sollen auf jeden Fall einbezogen werden. Im Sozialraum – über die Grenzen der Kirchengemeinde hinaus – sollen Kooperationen mit Kommunen, Verbänden, Einrichtungen und Organisationen entstehen. „Kirche vor Ort“ und „Caritas im Lebensraum“ werden so Wirklichkeit.
„Menschen besuchen und begleiten“ wendet sich vor allem an Menschen über 50, die neue Orientierung im Leben suchen und bereit sind, sich für ein lebens- und liebenswertes Umfeld zu engagieren. Sie sollen sich als aktiv gestaltender Teil eines nachbarschaftlichen Netzwerks erleben, von dem sie auch selbst profitieren. Denn ihre Eigeninitiative fördert die eigene Gesundheit und Zufriedenheit. Sie erfahren beim sozialen Einsatz, dass ihr Engagement sie selbst vor Isolation und vorzeitigem Altern schützt. Dieses Ehrenamt soll so attraktiv sein, dass sich Menschen im kirchlichen und außerkirchlichen Umfeld davon ansprechen lassen.
Info: Das Projekt wird von der Glücksspirale gefördert.
Und das bieten die Caritas-Konferenzen
Coaching: Die CKD beraten die Projektteilnehmer(innen) vor Ort.
Begleitung: Die CKD unterstützen die Initiator(inn)en neuer Netzwerke bei der Selbstorganisation.
Qualifizierung: Die CKD erarbeiten Qualifizierungsprogramme für Ehrenamtliche, die selbstständig vor Ort durchgeführt werden können.
Finanzen: Die CKD helfen bei der Suche nach Fördermitteln.
Auswertung: Die CKD werten die Erkenntnisse aus und stellen sie anderen zum Nachmachen zur Verfügung.
Zukunft: In Zukunftswerkstätten suchen Engagierte und CKD nach neuen Engagement-Formen. Denn es sollen nachhaltige, langfristige Strukturen entstehen.
Interview mit Jörg Friedrich, Leiter des CKD-Projekts "Menschen besuchen und begleiten"
„Jeder ist willkommen“
Entdecken die Caritas-Konferenzen jetzt „andere“ Ehrenamtliche?
Wir wollen Netzwerke, Kreativität und Potential freisetzen, um die Qualität unseres Lebensraums zu verbessern. Wenn Ehrenamtliche dabei eigene Interessen einbringen und mit Freude agieren, umso besser. Jeder Ehrenamtliche ist dazu willkommen.
Dürfen Engagierte das Projekt auch für sich selbst nutzen?
Wir setzen gerade bei den Interessen der Menschen an. Nur damit werden sie sich nachhaltig engagieren. Eigene Interessen und gemeinnütziger Mehrwert bedingen sich geradezu.
Was wäre für Sie eine schöne Vision für das Projekt-Ende?
Viele hoffnungsfrohe Gesichter, die sagen: „Das ist unser Lebensraum, an dem wir uns wohl fühlen, weil es viel Solidarität gibt, dass niemand mehr durch die Maschen fällt und alle maximal viel Autonomie genießen.“
Wie optimistisch sind Sie?
Mit Unterstützung können wir Visionen, Kreativität und Potential entfalten. Unsere Koordinierungsstelle bietet diese Unterstützung. Da kann ich nur sehr optimistisch sein.
Kontakt: Jörg Friedrich, T: 0711 2633-1160, friedrich@ckd-rs.de