Wer liebt, ist nicht allein - Caritas-Wallfahrt nach Neuzelle
Das zu Ende gehende "Jahr des Glaubens" hat die Caritas im Bistum Görlitz zum Anlass genommen, haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter zu einer Wallfahrt nach Neuzelle einzuladen.
Rund 200 Mitarbeiter - Hauptamtliche aus den Diensten und Einrichtungen des Diözesancaritasverbandes und Ehrenamtliche vor allem aus den Caritasgruppen der Pfarreien - haben an einer Wallfahrt nach Neuzelle teilgenommen. Anlass war das Jahr des Glaubens. Eingeladen hatten Bischof Wolfgang Ipolt und Diözesancaritasdirektor Matthias Schmidt.
"Glaube setzt in Bewegung" hatten die Veranstalter als Motto über den Tag geschrieben. "Als Mitarbeiter in den verschiedenen Bereichen der Caritas gehören wir zusammen und deshalb ist es gut, wenn wir auch einmal zu einem solchen Tag zusammenkommen", sagt Michael Doll von den Cottbuser Maltesern, der den Tag mit vorbereitet hatte und während der Wallfahrt mit anderen Maltesern und den Schulsanitätern von den Maltesern in Cottbus für die Erste-Hilfe-Absicherung zuständig war.
Einen kurzen Wallfahrtsweg hatte Gabriele Bublak. Sie gehört zum Caritaskreis der Pfarrei Neuzelle und engagiert sich vor allem im Besuchsdienst. Sie ist zum ersten Mal bei einer Caritaswallfahrt und freut sich, dass die Ehrenamtlichen dabei mit im Blick sind. Das ist umso wichtiger, weil es wohl vielen Caritasgruppen so geht, wie den Neuzellern: "Uns fehlt der Nachwuchs."
Zu den Wallfahrern, die in der Einladung eigens angesprochen wurden, gehört Anja Paul. Sie arbeitet bei der Caritas, ist aber selbst nicht getauft. Es waren ihre "netten Kollegen" von der "Insel", einer Caritas-Jugendfreizeiteinrichtung in Lübben, die sie bewegt haben, mit nach Neuzelle zu kommen, wie sie sagt. Ein "Event" wie diese Wallfahrt unterscheide die Caritas von anderen Arbeitgebern. Anja Paul ist froh, nach Neuzelle gekommen zu sein: "Das stärkt unser Team und außerdem lernt man jede Menge neuer Leute kennen."
Zeugen des Glaubens sein
Die Begegnungen untereinander sind dem Caritasdirektor wichtig: "Es ist gut, zu wissen, wer im Bistum in Sachen Caritas unterwegs ist, denn wir gehören zusammen." Deshalb wandelte er das Motto für das Jahr des Glaubens - "Wer glaubt, ist nicht allein" - ab in "Wer liebt, ist nicht allein".
In seiner Predigt machte der Bischof den Wallfahrern Mut, Zeugen des Glaubens zu sein. "Was braucht es heute, damit jemand zum Glauben kommen kann? Es braucht jemanden, der vom Glauben erzählt." Auf die Diakonia als einen der Grundvollzüge der Kirche ging der Bischof am Ende der Predigt ein: Die Überzeugung, dass Gottes- und Nächstenliebe zusammengehören, könne man auch anders ausdrücken: "Wer den Menschen liebt, der berührt Gott selbst, der in unserer Mitte Mensch geworden ist."
Tag des Dankes
Nach der Mittagspause gab es verschiedene Angebote. Bewusst habe man dabei auf inhaltsschwere Diskussionen verzichtet, sagt der Caritasdirektor. "Die Wallfahrt soll auch ein Tag des Dankes sein, an dem die Mitarbeiter auch einmal entspannen können." Und so gab es gemeinsames Lieder singen, eine Theateraufführung und die Möglichkeit, in meditativer Atmosphäre Steine für die Abschlussandacht zu gestalten.
In der Andacht stellte Pfarrer Udo Jäkel aus Lübben den Caritas-Mitarbeitern Mose als Vorbild vor Augen. So wie Mose vor Gott für sein Volk eingetreten sei, sei der Christ in der Welt gefordert, Leben zu ermöglichen - im übertragenen wie im physischen Sinn. Und so wie Mose am Ende seines Lebens einen Blick auf das Gelobte Land werfen durfte, kann auch heute hinter dem Dienst der Caritas das neue Jerusalem aufleuchten und zeigen, welches Leben möglich ist.
Quelle: "Tag des Herrn - Katholische Wochenzeitung"