Bürokratie abgebaut
Um gut die Hälfte verringert hat der Caritasverband für die Diözese Eichstätt den Pflegedokumentationsaufwand in seinen 19 Altenheimen. Eine Arbeitsgruppe mit sieben Pflegedienstleiterinnen und -leitern bewirkte gemeinsam mit dem Qualitätsbeauftragten des Verbandes, Matthias Helfrich, dass die Anzahl der benötigten Formblätter von bisher knapp 50 auf rund 30 reduziert und zudem wesentlich vereinfacht wurden. „Wenn man den Bewohner kennt und mit den Blättern etwas geübt ist, braucht man jetzt nur noch etwa eine Stunde statt vorher gut zwei Stunden für die Pflegeplanung“, erklärt die für die Caritas-Altenhilfe im Bistum Eichstätt verantwortliche Abteilungsleiterin Hedwig Kenkel. Dies habe ein Probelauf mit den neuen Formblättern in allen Altenheimen ergeben. Seit Anfang dieses Jahres werden die neu entwickelten Formblätter eingesetzt.
Jetzt vier statt elf Kategorien
Nach Mitteilung von Matthias Helfrich sind konkret elf Kategorien in nun mehr lediglich vier zusammengefasst und neu geordnet worden. Um Arbeitsabläufe zu erleichtern, sind diesen zudem symbolisch passende Farben zugeordnet worden: „sozialer Betreuung zum Beispiel die für das Leben und die Natur stehende Farbe Grün, Rot der Kategorie Bewegen und Gelb dem Komplex Ernährung und Ausscheidung“, veranschaulicht der Caritas-Qualitätsbeauftragte. Zudem wurden bisher parallel laufende Informationen gebündelt: So sind nun zum Beispiel die Daten für die individuellen Wünsche und Gewohnheiten der Bewohner aus ihrer Biografie heraus, die Anamnese – also der körperliche und psychische Zustand –, die Erkennung sowie die Bewertung von Risiken und die Pflegeziele auf einem Blatt für einen Pflegeprozess zusammengefasst werden. „Bisher sind dies vier verschiedene Blätter und somit auch Prozesse gewesen“, erläutert Helfrich die Vereinfachung.
Wie ein Haus, das neu gebaut wurde
Der Qualitätsbeauftragte vergleicht diese mit einem „Haus, in dem über viele Jahre lang immer etwas angebaut wurde, bis sich keiner mehr in ihm orientieren konnte und es deshalb neu gebaut wurde“. So seien über die Jahre hinweg stets zusätzliche Dokumentationsblätter eingeführt worden, um Expertenstandards und Empfehlungen von Kontrollinstanzen zu entsprechen: „ein neues Blatt für die Risikobewertung Sturz, eins für Kontrakturen, eins für Kontinenz, eins für Dekubitus, und dann wieder ein anderes“, schildert Helfrich beispielhaft. „Und nun haben wir mit der Arbeitsgruppe die Pflegedokumentation umfassend neu gestaltet, sprich das Haus neu gebaut.“ Konkret soll dies nun auch mehr Zeit für pflegerische und menschliche Zuwendung ermöglichen.
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