Wie umgehen mit Flüchtlingen?
Dr. Almute Nischak, Traumatherapeutin, Ethnologin, Systemische Therapeutin und Beraterin aus Tübingen führte mit hoher Fachkompetenz und zugleich verständlich und nachvollziehbar in diese beiden komplexen Themenfelder ein. Zugleich ermöglichten viele Beispiele aus der Praxis den 17 Teilnehmenden – vorwiegend Familienpflegerinnen – die Verknüpfung mit dem eigenen Aufgabenfeld.
Flucht und Vertreibung haben starke Auswirkungen auf Menschen. Viele Geflüchtete leiden unter den Folgen traumatischer Erfahrungen, die sie im Herkunftsland oder auf der Flucht erfahren haben. Sie erlebten lebensbedrohliche Situationen, existentielle Not, aber auch Hoffnung, und müssen den Verlust von Heimat und Vertrautem verarbeiten.
Mit ihrer Fortbildung wollten CKD und Zukunft Familie Menschen, die mit Geflüchteten arbeiten, mehr Sicherheit vermitteln. Es ging unter anderem um die Berücksichtigung von kulturellen Unterschieden, das Erkennen einer Traumatisierung sowie den kompetenten Umgang mit den psychischen Folgen. Auch die Erfahrungen des Fremden und des Fremdseins, Geschlechterrollen in verschiedenen Kulturen sowie unterstützende Maßnahmen und Handlungsmöglichkeiten in der Arbeit mit Geflüchteten und ihren Familien standen auf dem Programm. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Traumatisierungen eröffnete auch Zugänge zu weiteren Formen der Traumatisierung, beispielsweise durch sexuellen Missbrauch oder Tod. Film- und Literaturtipps rundeten zwei anspruchsvolle Fortbildungstage ab.