Als Bufdi bei der Caritas
Das sagt Simon Paulußen aus voller Überzeugung. Seit September 2016 ist er Bundesfreiwilligendienstleistender in der Tagesgruppe für Kinder und Jugendliche in Erkelenz der Abteilung Familie, Kinder und Jugend des Caritasverbandes für die Region Heinsberg. Seitdem ist der 19-Jährige selbstständiger geworden und hat Verantwortung übernommen. Kein Tag gleicht dem anderen. Die Arbeit vom Fahrdienst über Hilfe bei den Hausaufgaben bis hin zu eigenen Angeboten macht ihm Spaß.
Nach seinem Abitur wollte Simon Paulußen ein Jahr sinnvoll überbrücken und sich orientieren. Über Google stieß er auf die Freiwilligen Sozialen Dienste im Bistum Aachen. Für ihn stand schnell fest, einen Bundesfreiwilligendienst im sozialen Bereich zu machen. Er bewarb sich, um eine Arbeit mit Kindern und Jugendlichen statt mit älteren Menschen. Das Bistum leitete ihn weiter an die Tagesgruppe Erkelenz des Caritasverbandes als Einsatzstelle, wo er zunächst drei Schnuppertage absolvierte.
"Mir war von Anfang an klar, dass ich was mit Kindern und Jugendlichen machen wollte, da ich hobbymäßig eine Schülermannschaft der Schützen trainiere", erzählt er. Die drei Schnuppertage hätten ihm sehr gut gefallen, so dass feststand, dass er hier arbeiten wollte. "Zu meinen Hauptaufgaben gehört es, den Kleinbus zu fahren und mit diesem die Kinder von der Schule abzuholen, zur Tagesgruppe zu bringen und sie abends von dort nach Hause zu den Eltern zu fahren." Deshalb sei es wichtig, dass jemand, der in der Tagesgruppe einen Bundesfreiwilligendienst leiste, möglichst schon zwei Jahr lang einen Führerschein besitze, erklärt Ute Echternkamp, Heimleiterin "Jugend & Familie" beim Caritasverband. "Ein Bundesfreiwilligendienstleistender übernimmt eine große Verantwortung beim Fahren", betont sie. Das sieht Simon Paulußen auch so. "Die Kinder kommen aus einem großen Einzugsgebiet. Abends fahre ich deshalb von 17.30 bis 19 Uhr, um die Kinder und Jugendlichen nach Hause zu bringen."
Aber nicht nur die Fahrten gehören zu seinen Aufgaben. Wöchentlich hat er das Fahrzeug zu checken. Nach dem Mittagessen hilft der 19-Jährige bei den Hausaufgaben. In der Freizeit spielt er mit den Kindern. "Montags biete ich eine eigene Stunde an. Wir haben da schon ein Stethoskop gebaut. Demnächst will ich Sonnenuhren mit den Kindern bauen", erzählt er. Solche Angebote würden von den Kindern sehr gut angenommen. "Auch ich fühle mich hier sehr wohl. Es ist nie langweilig", so Simon Paulußen. Zumal er sich nie allein gelassen fühlt. Denn der Bundesfreiwilligendienstleistende wird von Ines Vanselow, Mitarbeiterin der Tagesgruppe, begleitet. Die Arbeit gefalle ihm so gut, dass er mittlerweile überlegt, nach dem Dienst ein Sozialstudium anzuschließen.
"Der Bundesfreiwilligendienst bei uns eignet sich dazu, zu überprüfen, ob die soziale Arbeit einem liegt oder nicht", sagt Ute Echternkamp. Schön sei, dass die Zeit des Bundesfreiwilligendienstes angerechnet werde, wenn man sich zu einem Sozialstudium entschließe. Viele Schulabsolventen würden den Bundesfreiwilligendienst zur Überbrückung nutzen, um nicht gleich wieder im Studium die Schulbank drücken zu müssen. Wer als Bundesfreiwilligendienstleistender wie Simon Paulußen in der Tagesgruppe arbeitet, hat eine 39-Stunden-Woche mit fünf Kurswochen vom Bistum Aachen, bekommt ein Verpflegungsgeld und Taschengeld von 360 Euro im Monat - das Kindergeld darf behalten werden - sowie einen Bundesfreiwilligendienstausweis, mit dem man kostengünstiger Bahntickets oder Eintritte ins Schwimmbad oder Museum bekommt.
Infotext:
Wer einen Bundesfreiwilligendienst in der Tagesgruppe für Kinder und Jugendliche beim Caritasverband machen möchte und unter 27 Jahren ist, der kann sich über die Freiwilligen Sozialen Dienste im Bistum Aachen e.V., Kemper Straße 24, Aachen, Telefon 0241-4136090, www.fsj-aachen.de bewerben. Auch über 27-Jährige, die sich neu orientieren wollen, haben die Möglichkeit, einen Bundesfreiwilligendienst für ein Jahr in der Tagesgruppe zu leisten. Sie können sich direkt beim Caritasverband für die Region Heinsberg, Gangolfusstraße 32, in Heinsberg, Telefon 02452-91920, www.caritas-hs.de bewerben.