Brücken bauen in die neue Heimat
Bereits bei Ausbruch der Corona-Krise, als mobile Impfteams auch in Sammelunterkünften für Geflüchtete gingen, gab es bei den Bewohner*innen viele Ängste und Verunsicherungen. Grund dafür waren unter anderem Falschinformationen in den sozialen Medien. So hielt sich beispielsweise hartnäckig das Gerücht, eine Impfung führe zu einer schnelleren Abschiebung.
In dieser Situation sprachen die Gemeindedolmetscher*innen der Caritas mit den Geflüchteten in ihrer Muttersprache und konnten so vielen die Sorge vor der Impfung nehmen. Dadurch erhöhte sich die Zahl der Impfwilligen rasch, was wiederum die Eindämmung des Virus förderte. Dieser Einsatz der Dolmetscher*innen, von denen viele selbst früher nach Deutschland geflüchtet sind, zeigte beispielhaft, wie groß ihre Bedeutung für das Gemeinwesen ist.
Ehrenamtlichen macht der Einsatz Freude
Denn die Ehrenamtlichen helfen nicht nur bei Corona: Sie begleiten Geflüchtete zu Terminen in Arztpraxen, Schulen, Kindergärten und zu Behörden. Sie fördern das gegenseitige Verstehen und räumen Missverständnisse frühzeitig aus dem Weg. Auch den Gemeindedolmetscher*innen bedeutet ihr Engagement viel. Der aus dem Iran stammende Said Mirhosseiny sagt: "Mir macht der ehrenamtliche Einsatz Freude. Gern fungiere ich als Stimme für Menschen, die versuchen, ihre Bedürfnisse, Anliegen und Gefühle zu kommunizieren. Besonders wenn es um die nachhaltige Integration von Geflüchteten in ihre neue Heimat geht."
Hintergrund:
Zurzeit sind rund 50 Dolmetscher*innen bei der Caritas aktiv, die insgesamt 31 Sprachen sprechen - von Albanisch über Chinesisch bis zu Vietnamesisch. In den letzten zwei Jahren kamen sie 481 Mal im Landkreis Ludwigsburg und im Rems-Murr-Kreis zum Einsatz.