Aktiv werden gegen die soziale Kälte
Der Tag beginnt dort um acht Uhr. Franziska Prüfert und ihre Kollegen holen Brötchen und richten das Frühstück. Um halb neun kommen die ersten Gäste. Mehr als um deren Bewirtung geht es aber um Gespräche. So gibt es keine weiteren Mahlzeiten, sondern Tee und Getränke an einem warmen Ort und wenn nötig, auch Informationen, wo der Mensch einen kostenlosen Platz zum Schlafen oder eine warme Mahlzeit findet.
"Im Laufe des Tages hat man Zeit, sich zu den Besuchern zu setzen", sagt die Schülerin. "Da kommen interessante Gespräche zustande." Jeder Gast wird mit Handschlag begrüßt. Berührungsängste hat sie keine, immerhin ist sie schon seit anderthalb Jahren dabei. "Ich wollte einfach was tun, und mich nicht nur über die soziale Kälte beschweren", beschreibt sie ihre Motivation. Das Ehrenamt sei am Ende viel schöner geworden, als sie erwartet hatte. "Ich habe hier nicht das Gefühl des Arbeitens", resümiert sie. "Ich freue mich, die Gesichter der Gäste zu sehen, wenn sie lachen, und wenn man Einblicke in ihr Leben erhält und ihre Perspektive verstehen kann."
Franziska Prüfert, 18, Schülerin