Wir bilden weiter aus!
Mit dem Ausbildungsende des Absolventenkurses 2010 in der Gesundheits- und Krankenpflege hat die Krankenpflegeschule "Johannes Zinke" des Malteser Krankenhauses Sankt Carolus nach 34 Jahren ihre Pforten geschlossen. In Kooperation mit der medizinischen Berufsfachschule Löbau-Zittau wird die Ausbildung aber fortgesetzt. Auf eine über drei Jahrzehnte reichende Ausbildungstradition kann die Krankenpflegeschule zurückblicken. Peter Thurnberger, Pflegedirektor des Malteser Krankenhauses Sankt Carolus, hat sich anlässlich dieses Einschnittes mit der Chronik der Schule eingehend befasst: "Hier wurden Generationen von Krankenpflegeschülerinnen und -schülern ausgebildet und auf ihren anspruchsvollen Berufsalltag vorbereitet. Es liest sich spannend wie ein Krimi, mit welchem Enthusiasmus sich Menschen für Schule und Auszubildende eingesetzt haben!" Der Pflegedirektor spricht von einer "Erfolgsgeschichte" - davon zeugen nicht zuletzt viele hochqualifizierte Mitarbeiter, die in zahlreichen Gesundheitseinrichtungen der Region tätig sind.
Selbst Berufsnachwuchs ausbilden
"Bereits vor Gründung der Schule war es den Borromäerinnen als Träger des Sankt-Carolus-Krankenhauses ein besonderes Anliegen, selbst Berufsnachwuchs auszubilden. In einer sozialistisch geprägten Lebenswelt war es den Ordensschwestern besonders wichtig, eine Berufsauffassung zu vermitteln, die vom christlichen Menschenbild ausging", so Thurnberger.
Schon in Trebnitz betrieb die Kongregation während der Fünfzigerjahre eine eigene Krankenpflegeschule. Für das Sankt-Carolus-Krankenhaus wurden Schülerinnen zur Ausbildung in das Sankt-Hedwig-Krankenhaus nach Berlin und ins Hallenser Sankt-Barbara-Krankenhaus geschickt. Auch die Kreisbildungsstätten bildeten aus. Verständlich aber unvermeidbar war ein gewisser Schwund bei der Rückkehr nach Görlitz. Daher entwickelte sich die Idee einer eigenen Ausbildungsstätte. Mithilfe der Zentralstelle des Deutschen Caritasverbandes in Berlin gelang es, das Sankt-Carolus-Krankenhaus als weiteres Ausbildungskrankenhaus anerkennen zu lassen. Es wurde zunächst der Medizinischen Fachschule "Otto Buchwitz" zugewiesen.
Zeitplan aufgegangen
Ein erster Ausbildungskurs mit elf Schülerinnen startete am 1. September 1976 mit Barbara Ernst als erster Medizinpädagogin. Eine eigene Schule existierte noch nicht, war aber erklärtes Ziel.
Für die weitere Realisierung konnten die Borromäerinnen auf besonderen Rückhalt von Bischof Bernhard Huhn, dem Vorsitzenden der Berliner Bischofskonferenz Bischof Gerhard Schaffran sowie der Diözesancaritasdirektoren Roland Steinke und Hans Joachim Wagner setzen.
Planungen Bischof Huhns sahen einen viergeschossigen Bau vor, für den aber auf staatliche Hilfe verzichtet werden musste. 850.000 Valuta Mark konnten jedoch aus Mitteln der Diözesancaritas sowie Spenden von Paten und Diözese für die Baukosten aufgebracht werden.
Ohne dass der erste Spatenstich erfolgt war, legte Bischof Huhn schon den Einweihungstermin fest: Am 15. oder 22. September 1979 sollte die Schule ihren Betrieb aufnehmen. Im März 1978 begannen schließlich die Bauarbeiten. Am 30. Juli 1979 konnte dann die Übergabe des Schülerinnenwohnheims erfolgen - Bischof Huhns Zeitplan war aufgegangen.
Mit Prälat Johannes Zinke war als bekannter "Brückenbauer zwischen Kirche und Staat" auch ein Namensgeber für die eigene Schule gefunden, der sich schon in früherer Zeit um die Anliegen der Borromäerinnen verdient gemacht hatte. In den folgenden 34 Jahren wurden annähernd 700 Schülerinnen und Schüler ausgebildet. Auch wenn jetzt der theoretische Unterricht in Kooperation mit der medizinischen Berufsfachschule Löbau-Zittau erfolgt, bleibt das Engagement für die Ausbildung weiterhin zentrales Anliegen des Malteser Krankenhauses Sankt Carolus. "Wir bilden weiter aus!" - so die entschiedene Botschaft von Pflegedirektor Thurnberger.
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