Bildung mit Mehrwert
Am Stand im Erdgeschoss des City-Centers stehen vier Frauen in ihren weithin sichtbaren roten T-Shirts mit den weißen Aufdrucken. Sie wollen auf die Ausbildungsmöglichkeiten hinweisen, welche der Caritasverband bietet. "Jugendliche, die sich für soziale oder pädagogische Berufe interessieren, haben gute Chancen", sagt Rita Lehmann. Sie ist die Schulleiterin der Einjährigen Berufsfachschule für Gesundheit und Pflege auf der Görlitzer Blumenstraße.
Bildung ist heute wichtiger denn je
Einige Meter neben dem Messestand der Caritas stellt der Schirmherr der Bildungsmesse und Generalsekretär der CDU in Sachsen, Michael Kretschmer, MdB, bei der Eröffnung die Wichtigkeit von Bildung dar. "Die Bildung ist heute wichtiger denn je. 20 Prozent der Schulabsolventen eines jeden Jahrganges schneiden mit schlechten Ergebnissen ab. Das ist so, in Görlitz wie in Dresden oder anderswo."
Die Bildungsmesse soll dazu beitragen, dass solche Schulabsolventen Chancen für Ausbildungsplätze erhalten. Gleiches gilt für Hauptschüler, die geringere Chancen haben als Realschüler. Dafür habe die Bundesregierung "1,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Für den Erfolg der Maßnahmen ist es jedoch erforderlich, dass die Familien dahinter stehen.", sagt Kretschmer.
Caritas ein sicherer Arbeitgeber
Die Caritas bietet verschiedene Ausbildungen an. Zum einen gibt es das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), in dem Jugendliche sich in sehr unterschiedlichen Einsatzstellen ausprobieren können. Sie werden dabei pädagogisch begleitet. In der Berufsfachschule in Görlitz werden die Jugendlichen auf entsprechende Berufe, die später gute Beschäftigungschancen bieten, vorbereitet. Sie können sich bei der Caritas zu Altenpflegern ausbilden lassen.
Marion Jurk ist als Referentin zuständig für das Freiwillige Soziale Jahr. Sie sieht sowohl für "Jugendliche mit Brüchen in ihrer Biografie, wie auch mit Bildungsdefiziten" die Chancen für einen Ausbildungsplatz verbessert. An der Grenze zu Polen sei man auch offen für polnische Jugendliche, welche jedoch über Grundkenntnisse der deutschen Sprache verfügen müssen. "Arbeitsplätze im Bereich der Altenpflege sind vorhanden. Aufgrund des steigenden Durchschnittsalters werden in Zukunft mehr Menschen zu pflegen sein, als heute schon." Marion Jurk verweist auf die Persönlichkeitsentwicklung, die mit dem FSJ einher geht. "Jugendliche brauchen Identifikationsfiguren, nicht nur Anforderungen, sondern auch Wertschätzung." Darauf wird bei der Caritas Wert gelegt. Es sollte nicht vergessen werden, dass "die Caritas ein sicherer Arbeitgeber ist - und in Deutschland größer als Volkswagen".
Berufswunsch durch das FSJ verfestigt
Johanna Schmidt kommt aus Neuzelle. Nach ihrem Abitur am Gymnasium in Neuzelle nutzt sie zur Orientierung das FSJ. Seit September vorigen Jahres ist sie bei der Caritas in Cottbus in der Kinder- und Jugendarbeit tätig. Der Wunsch der Zwanzigjährigen, Soziale Arbeit zu studieren und danach in diesem Bereich tätig werden zu wollen, "hat sich bei mir verfestigt", sagt sie. Das Freiwillige Soziale Jahr bringt für Johanna Schmidt den "Vorteil neben dem Selbstständigwerden, dass mir diese Zeit als Wartesemester angerechnet wird".
Rita Lehmann zeigt sich zufrieden mit dem Informationstag: 23 Gespräche mit Schülern, Eltern, Großeltern, Lehrern und Mitarbeitern aus dem Berufsförderungsbereich konnten geführt werden. Besonders nachgefragt sind Ausbildungsmöglichkeiten mit Hauptschulabschluss. Es besteht aber auch das Interesse nach Praktikums- und Studienmöglichkeiten im sozialen Bereich.
INFO:
Caritasverband der Diözese Görlitz e.V.
Telefon: 03 55 38 06 50
E-Mail: kontakt@caritas-dicvgoerlitz.de
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