Aus Erfahrung klug

Andreas Lay empfängt den Segen von Diakon Andreas WirthAlexander Lattig

Er hat eine Karriere hinter sich gelassen, auf die er nicht stolz ist. Drogen verschiedenster Art gehörten für Andreas Lay zum täglichen Leben dazu. Irgendwann ging es nicht mehr ohne. Der Strudel der Abhängigkeit reißt ihn mit. Als er ganz unten ist, erwacht in ihm die Sehnsucht, sich zu befreien. Doch allein gelingt das nicht. Er entscheidet sich für eine Therapie, findet Menschen, die ihm einen Weg aus der Sucht zeigen. Gehen muss er ihn ganz allein.

In der Therapie lernt Andreas, über seine Situation zu sprechen, zunächst mit seinen Therapeuten, später auch vor anderen. Die Worte der Reflexion sind für ihn wie eine Befreiung. Und die Worte, die Andreas spricht, treffen seine Zuhörer. Er merkt, dass er besonders Jugendliche erreicht. An seinem Leben kann er deutlich zeigen, wohin Drogenmissbrauch führt und welche Konsequenzen ein Leben in Abhängigkeit hat.

Nach der Therapie schließt sich Andreas einer Selbsthilfegruppe der Caritas in Cottbus an. Die Mitglieder der Gruppe werden für ihn zu einem wichtigen Bezugspunkt. Er engagiert sich auch in der Organisation der gemeinsamen Treffen. Die Arbeit macht ihm Freude und er entscheidet, sich noch stärker einzubringen. Andreas beantragt die Mitgliedschaft im Caritasverband der Diözese Görlitz. Im Dezember 2020 ist es dann soweit, er wird in den Verband aufgenommen. Suchttherapeut Alexander Lattig überreicht ihm den Mitgliedsausweis und eine Kerze mit dem Logo der Caritas, dem Flammenkreuz. Für seinen Dienst als ehrenamtlicher Mitarbeiter der Caritas und als neuer Leiter der Selbsthilfegruppe wird Andreas Lay von Diakon Andreas Wirth gesegnet. In den Segensworten erklärt der Diakon, dass es eine schöne Aufgabe ist, das Licht, was wir selbst empfangen haben, für andere zum Leuchten zu bringen und weiter zu schenken. So wird die überreichte Kerze an der Osterkerze entzündet.

Andreas Lay will auch zukünftig für junge Menschen da sein. Er ist ansprechbar, über "seine Karriere" und die Folgen von Drogenmissbrauch zu sprechen. Seine Aufgabe sieht er in der Aufklärung zur Wirkung von Drogen und einem vernünftigen Umgang mit ihnen.