„Das Leben ist viel zu schön, um nicht über das Ende Bescheid zu wissen“
Ende Januar verbrachten knapp 40 jugendliche Freiwillige des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) und Bundesfreiwilligendienstes (BFD) unseres Caritasverbandes ihr drittes Bildungsseminar - für die Mehrheit fast zur Halbzeit ihres Dienstes - im Don-Bosco-Jugendhaus in Neuhausen. Diese Seminarwoche gab den Freiwilligendienstleistenden die Möglichkeit, sich mit dem Thema Leben und Tod zu beschäftigen.
Auf den Tod vorbereitet sein
Der Tod gehört zum Leben dazu. In vielen Situationen und Momenten des Alltags begegnen wir ihm immer wieder. Auch im Freiwilligendienst wird man in bestimmten Tätigkeitsbereichen mit dem Tod konfrontiert. Im Krankenhaus, in Pflegeeinrichtungen aber auch zum Beispiel in einer Kita - wenn eines der Kinder sich mit dem Tod einer wichtigen Person auseinandersetzt und versucht zu verstehen, welche Veränderung dort gerade stattfindet. In vielen dieser Situationen kann man als Freiwilligendienstleistende*r Unterstützung geben oder selbst auf Unterstützung angewiesen sein. Damit das Thema kein Fremdes ist, hatten die FSJler*innen und BFDler*innen des Caritasverbandes der Diözese Görlitz e. V. im vergangenen Seminar, gemäß eines Themenwunsches, die Möglichkeit, sich mit dem Tod aus verschiedenen Blickwinkeln zu beschäftigen und damit korrespondierende Themenbereiche anzusprechen. Über den eigenen Tod nachzudenken mag abstrakt klingen, jedoch wie die Gruppe bei einer Exkursion zu einem Bestattungsinstitut in Cottbus erfahren konnte, gibt es zahlreiche Menschen, die schon zu Lebzeiten ihre Trauerfeier bis ins kleinste Detail planen möchten. Auf manches kann man sich demnach gut vorbereiten. Aber nicht auf alles. Der Tod kann uns in verschiedenen Situationen überraschen. Auch dann kann man in mancher Hinsicht vorbereitet sein, wie die Freiwilligen in der Auseinandersetzung mit dem Thema Organspende erfahren haben. Mit einem Organspendeausweis kann jeder ab dem 16. Lebensjahr festlegen, ob er im Todesfall selbst seine Organe und Gewebe anderen Menschen zur Verfügung stellen möchte und auf diese Art Leben retten kann.
Behutsamer Umgang mit dem Thema Tod
In anderen Einheiten beschäftigten sich die Jugendlichen mit den Möglichkeiten, Grenzen und ethischen Fragen der Pränataldiagnostik oder tauschten sich zur Trauerverarbeitung aus.
Neben dem Bestattungshaus Köppen "Pietät" besuchten die Freiwilligen auch die Krankenhausseelsorge des Carl-Thiem-Klinikums sowie den ambulanten Hospizdienst der Malteser in Cottbus. Die jeweiligen Gesprächspartner boten spannende und intensive Einblicke und ermöglichten einen behutsamen, aber selbstverständlichen Umgang mit dem Thema Tod.
Austausch, Vorausblick und lebendiges Miteinander
Abseits dieses inhaltlichen Schwerpunktes bot das Seminar natürlich auch den Austausch über das aktuelle Leben der Freiwilligen, den Vorausblick auf das kommende Projektseminar, eine kreative Vorstellung der Einsatzstellen und nicht zuletzt das lebendige Miteinander einer bunten Gemeinschaft junger Menschen.
Wer Lust hat, sich auf den Bildungsseminaren im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres oder eines Bundesfreiwilligendienstes mit solchen oder anderen spannenden Themen zu befassen, kann sich schon jetzt für ein FSJ oder BFD ab September 2020 bei uns bewerben. Alle Informationen und den Bewerbungsbogen findet ihr direkt auf unserer Homepage. Das Team der Freiwilligendienste freut sich schon auf euch!
(Zitat Headline: Anja von Kampen, Knietzsche und der Tod, S. 5)
Weitere Infos:
https://www.caritas-goerlitz.de/arbeiten-bei-der-caritas/freiwilligendienste/freiwilligendienste