Der Stromspar-Check bietet Klimaschutz für alle
Unlängst hatte Annette H. zusammen mit ihren beiden Kindern im Fernsehen eine Dokumentation über Eisbären und deren schwindenden Lebensraum geschaut. Danach diskutierten die drei lange, ob auch sie etwas für den Klimaschutz tun können. Da fiel der alleinerziehenden Mutter, die in einem Minijob als Verkäuferin arbeitet und aufstockende Sozialleistungen bezieht, der Stromspar-Check-Flyer ein, den sie am Informationsstand des Stromspar-Checks im Jobcenter Finsterwalde erhielt. Sie vereinbarte einen Termin und eine Woche später kam das Stromspar-Team des Caritasverbandes der Diözese Görlitz e. V. zu Familie H., um in deren Wohnung einen umfassenden Stromspar-Check durchzuführen.
Beratung auf Augenhöhe
Dabei haben die drei nicht nur viel über ihren Energie- und Wasserverbrauch gelernt, sondern in einem zweiten Haushaltsbesuch auch kostenlos neun LEDs, zwei schaltbare Steckdosenleisten, einen wassersparenden Duschkopf, zwei Durchflussbegrenzer für die Wasserhähne sowie Raum- und Kühlschrankthermometer erhalten. Wenn Familie H. zusätzlich die praktischen Tipps zum energieeffizienten Verhalten im Alltag umsetzt, z. B. die Reduzierung der Nutzungszeit der Spielekonsole, das vollständige Abtauen des Kühlgerätes 1-2 Mal im Jahr sowie die Absenkung der Wäschewaschtemperatur von 60 Grad auf der Kleidung angemessene 40 Grad, werden sie ihre Energie- und Wasserkosten im ersten Jahr um rund 124 Euro reduzieren - so die Berechnungen der Stromsparhelferinnen. Diese kennen als ehemalige Langzeitarbeitslose die Probleme von Haushalten mit geringem Einkommen sehr genau und beraten individuell und auf Augenhöhe. Geschult wurden die Stromsparhelferinnen für diese Tätigkeit von der Berliner Energieagentur GmbH
Erfolgreiches Projekt
Neben Familie H. haben in Finsterwalde sowie den umliegenden Gemeinden und Kleinstädten
mittlerweile 188 Haushalte mit geringem Einkommen einen Stromspar-Check gemacht und so auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz geleistet: Seit 2018 werden langfristig insgesamt 218 422 kg CO2-Emmissionen vermieden. Bundesweit gibt es bereits etwa 170 solcher lokaler Stromspar-Check-Angebote.
Von den gesunkenen Kosten für Wasser und Heizenergie profitiert auch der Landkreis Elbe-Elster: Er trägt - zusammen mit dem Bund - die Kosten der Unterkunft bei Beziehern von Arbeitslosengeld II ("Hartz IV") und Grundsicherung und spart langfristig 18.885 Euro ein.
Seit 2008 gibt es das bundesweite Projekt Stromspar-Check, in der der Deutsche Caritasverband und der Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) die Bekämpfung von Energiearmut und die Erreichung von Klimaschutzzielen verknüpft haben. Gefördert wird das erfolgreiche Projekt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative.
Weitere Informationen erhalten Sie unter Caritas-Region Cottbus, Geschwister-Scholl-Straße 3, 03238 Finsterwalde, Telefon: 03531 603303, stromspar-check.finsterwalde@caritas-goerlitz.de sowie unter www.stromspar-check.de und facebook.com/stromsparcheck.