Die Allgemeine Sozialberatung ist persönlich
Am Stichtag 20. September 2018 haben die Beratungsstellen der Allgemeinen Sozialberatung (ASB) der Caritas erneut bundesweit Daten über die Lebenslagen ihrer Klient(inn)en erhoben. Die ASB unterstützt und begleitet die Menschen in allen Lebenslagen und in sozialen Fragen. Sie ist der allgemeine Zugang zu den Diensten und Angeboten der Caritas. Die Stichtagserhebung soll Aufschluss über die Lebens- und Problemlagen der Klient(inn)en geben und ist für die Caritas ein Seismograph für gesellschaftlich relevante Entwicklungen und Strukturprobleme. Sie wird von den Beratungsstellen seit dem Jahr 2007 bundesweit durchgeführt.
Die ASB wird männlicher: Während im Jahr 2008 über 66 Prozent der Ratsuchenden Frauen waren (das war der Höchststand), waren es 2018 nur noch 57 Prozent. Die Zahl der männlichen Klienten in der ASB hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen.
Die ASB ist persönlich: Die Prozentzahl der persönlichen Kontakte ist über die Jahre sogar gestiegen und liegt bei über 75 Prozent. Telefonische Kontakte nehmen ab, E-Mail-Kontakte machen nur zwei bis drei Prozent aus.
Die ASB fragt nicht nach dem Familienstand: Sowohl alleinstehende Menschen als auch Menschen in Ehe oder Partnerschaft suchen die ASB auf. Beide Gruppen sind gleich vertreten. Alleinerziehende sind mit um die 20 Prozent vertreten. Damit ist der Anteil der Alleinerziehenden in der ASB zwar gestiegen, aber gemessen an dem Armutsrisiko dieser Bevölkerungsgruppe erscheint er eher gering.
Die ASB ist vielfältig: Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund lag im Jahr 2018 bei knapp 49 Prozent. Er hatte über die Jahre zugenommen und ist zwischen 2015 und 2016 von über 38 Prozent auf knapp 46 Prozent sprunghaft angestiegen.
An die ASB wenden sich nach wie vor Menschen in den mittleren Altersklassen: Knapp 45 Prozent der Klient(inn)en sind zwischen 30 und 50, circa 20 Prozent sind zwischen 18 und 29 und circa 22 Prozent zwischen 51 und 65 Jahren alt. Nur etwa acht Prozent der Klient(inn)en haben das Alter von 65 Jahren überschritten.
Armut verfestigt sich
Die ASB unterstützt arme Menschen: Viele Menschen, die in die ASB kommen, leben von Grundsicherung. Seit Jahren liegt der Anteil der Bezieher(innen) von ALG II bei rund 49 Prozent. Hinzukommen die Bezieher(innen) von SGB-XII-Leistungen (Sozialhilfe), die circa neun Prozent aller Anfragenden ausmachen. Nur knapp 30 Prozent der Klient(inn)en verfügen über eigenes Erwerbseinkommen. Hier zeigt sich auch die Verfestigung von Armutslagen. Im Jahr 2018 waren knapp 45 Prozent aller Ratsuchenden mehr als drei Jahre im Transferbezug von staatlichen Leistungen. Dieser Anteil schwankt seit der Ersterfassung im Jahr 2013 zwischen rund 41 und 46 Prozent.
Die Zahl der Menschen ohne anerkannten Schul- oder Berufsabschluss lag 2018 bei rund 29 Prozent. In den letzten Jahren blieb dieser Anteil konstant. Im Verhältnis deutlich zugenommen hat der Anteil der Klient(inn)en mit Studienabschluss. 2008 lag er bei 3,2 Prozent, 2018 bei 5,6 Prozent und 2017 sogar bei 6,3 Prozent.
Leider bleiben auch die Herausforderungen stabil: Die drei größten Problemlagen der Menschen, die sich an die ASB wenden, sind Schwierigkeiten im Umgang mit Behörden, finanzielle Schwierigkeiten und sozialrechtliche Problemlagen.
Beratungsbedarf im Umgang mit dem Jobcenter
Dies deckt sich mit den Berichten aus den Beratungsstellen. Ein Großteil der Beratung dreht sich um Unterstützung in Fragen zu SGB II und SGB XII, zu ALG-II-Anträgen oder -Bescheiden und um den Umgang mit dem Jobcenter - und manches Mal auch um die Beratung und Unterstützung, zustehende Rechte gegenüber dem Jobcenter einzufordern und durchzusetzen.
Hinzu kommen finanzielle Schwierigkeiten und Probleme, die sich bei überraschenden Ersatzanschaffungen, bei einmaligen Ereignissen oder auch bei Schulbesuchen ergeben. Oft geht es um nicht nachvollziehbare Hürden oder geringe Geldsummen, die den Menschen aber tatsächlich fehlen und die für sie wichtig für ihr Leben und die geringsten Ansätze von Teilhabe sind: Am Ende des Geldes ist noch viel Monat übrig.
Hier aktiv zu werden, Menschen in Not zu unterstützen und ihnen zu helfen, ist eine der wichtigsten Aufgaben der Caritas in Deutschland. Die Allgemeine Sozialberatung der Caritas hilft. Es ist wichtig, diese Arbeit breit umzusetzen und nachhaltig auszugestalten.
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