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neue caritas Allgemeine Sozialberatung

Armut: Die Menschen hinter den Zahlen

Haben Arbeitslose wirklich keine Lust auf Arbeit? Sind Menschen, die in finanzielle Not geraten sind, wirklich selbst schuld? Die Existenzberater:innen des Caritasverbandes Düsseldorf sitzen an der Quelle – und liefern gute Argumente für alle, die der Stigmatisierung von Armut etwas entgegensetzen wollen.

Eine blonde Frau sitzt lächelnd in einer Straßenbahn.Bettina Massong, Fachberaterin Existenzsicherung und Arbeitslosigkeit beim Caritasverband Düsseldorf, auf dem Weg zur Arbeit: „Mein Tagesziel für heute – zehnmal Halt und Hoffnung geben!“CV Düsseldorf

Früher einmal hat Andrea S. (Name und Alter von der Redaktion geändert) viel Geld verdient. Nach ihrer Ausbildung hatte die gebildete, talentierte junge Frau früh angefangen zu arbeiten. Ihren Job empfand sie als Berufung. Andrea S. war hoch motiviert und arbeitete oft bis spät in die Nacht. Es kam das erste Kind, es kam die Trennung vom Vater, es kamen harte Jahre als alleinerziehende Mutter. Andrea S. arbeitete weiter, bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. "Irgendwann war ich sehr ausgebrannt", berichtet die heute 50-Jährige. Hinzu kamen Konflikte am Arbeitsplatz, die sie zermürbten und belasteten. Dann starb auch noch ihre Mutter, mit der sie ein enges Verhältnis hatte. Schließlich folgte sie dem Rat ihres damaligen Lebensgefährten, der ihr finanzielle Unterstützung signalisierte: Sie trat kürzer, zum ersten Mal seit mehr als 20 Jahren, und kündigte ihren gut bezahlten Job. "Wir wollten ein gemeinsames Kind", erinnert sich Andrea S. "Und dann nahm das Schicksal seinen Lauf: Kaum war mein Körper zur Ruhe gekommen, wurde ich tatsächlich noch einmal schwanger." Doch ihr Partner, dem sie vertraut und auf den sie gebaut hatte, verließ sie. Unterhalt zahlte er kaum. Zurück an ihren alten Arbeitsplatz konnte Andrea S. nicht mehr. "Dazu wäre ich auch körperlich und seelisch gar nicht in der Lage gewesen", weiß sie heute. Alleinerziehend, arbeitslos, psychisch belastet und ohne familiäre Unterstützung: "Es ist sehr schwer, beruflich wieder auf die Beine zu kommen. Ich habe es bis heute nicht geschafft."

Oft sind es Schicksalsschläge, durch die Menschen in Armut geraten. Bettina Massong vom Caritasverband Düsseldorf weiß: "Nicht jeder ist immer und überall seines Glückes Schmied. Es gibt Ereignisse im Leben, die man nicht in der Hand hat und die alles verändern können." Seit mehr als 20 Jahren arbeitet sie in der Fachberatung Existenzsicherung und Arbeitslosigkeit. Zusammen mit ihren Kolleg:innen schenkt sie Hoffnung und gibt Halt, wo Menschen verzweifelt sind und nicht mehr wissen, wie es weitergehen soll. Im Jahr 2024 hat das fünfköpfige Team 7867 Beratungsgespräche geführt. Die Expert:innen überprüfen zum Beispiel Bescheide und Leistungsansprüche, helfen beim Beantragen von Sozialleistungen oder vermitteln bei Problemen mit Vermieter:innen und Behörden. Dabei greifen sie auf ihre langjährige Erfahrung und ein breites, interdisziplinäres Netzwerk zurück. "Manche Fälle sind wirklich knifflig", sagt Massong. "Aber wir arbeiten im Team eng zusammen und finden meistens eine Lösung."

Personalmangel und Arbeitslosigkeit – wie passt das zusammen?

Arbeitslosigkeit gilt als Hauptursache von Armut. Die Arbeitslosenzahl lag 2024 in Deutschland bei 2.787.112, mit einer Langzeitarbeitslosigkeit von 35 Prozent. 50.796 Düsseldorfer:innen lebten in 27.623 SGB II-Bedarfsgemeinschaften, erhielten also Bürgergeld. Das sind 563 Euro für eine alleinstehende Person, von denen alle Bedarfe des Lebens – außer den angemessenen Unterkunftskosten – gedeckt werden müssen.

Was Bettina Massong und ihre Kolleg:innen immens verärgert, sind die Vorurteile, mit denen Bürgergeld-Empfänger:innen – zusätzlich zu ihrer ohnehin schon belastenden Situation – zu kämpfen haben. "Faulheit und fehlende Motivation", "Missbrauch von Sozialleistungen", "Mangel an sozialem Engagement", "fehlende Bildung", "Unzuverlässigkeit" - das sind nur einige der Unterstellungen, von denen ihre Klient:innen berichten. "Diese Art der Stigmatisierung ist sehr verletzend und führt zu Scham und Selbstzweifeln", weiß Massong und betont: "Die Allerwenigsten wollen nicht arbeiten!" Auch in Zeiten massiven Personalmangels gebe es Menschen, die auf dem sogenannten ersten Arbeitsmarkt keine Chance haben. "Manche sind – im Hinblick auf eine Erwerbstätigkeit – geringqualifiziert und vielleicht nicht mehr die Jüngsten. Andere haben gravierende psychische, intellektuelle, sprachliche oder auch gesundheitliche Einschränkungen", erklärt die studierte Sozialarbeiterin. "Wir erleben hier häufig tragische Fälle von Menschen, denen nach Auslaufen des Krankengeldes gekündigt wurde und die jetzt auf Bürgergeld angewiesen sind, obwohl sie beruflich einmal sehr erfolgreich waren."

Andrea S. gelang es zunächst noch ganze sieben Jahre lang, sich und die beiden Kinder mit Erspartem und Gelegenheitsjobs über Wasser zu halten. Doch dann gab es keinen anderen Ausweg mehr: Aus der Not heraus beantragte sie Arbeitslosengeld II (heute: Bürgergeld). "Ich bin Mutter von zwei Kindern, habe viele Jahre lang hart gearbeitet und sehr viel Geld in eine Arbeitslosenversicherung eingezahlt. Heute führe ich ein Leben als Bittstellerin", sagt Andrea S. "Ich wäre so gerne wieder autark, aber wohin ich mich auch drehe: Die Probleme werden immer mehr." Die größte Sorge der zweifachen Mutter ist aktuell die, am Ende auch noch obdachlos zu werden: Ihre Mietwohnung ist, gemäß den Vorgaben des Jobcenters, zu teuer. "Eine Zeit lang durften wir dort noch bleiben, aber die sogenannte Karenzzeit ist abgelaufen", sagt die Düsseldorferin. Doch wie soll sie ohne eine feste Arbeitsstelle eine preislich geeignete Wohnung für sich und ihre Kinder finden?

Trotz Bürgergeld unter dem Existenzminimum

"Viele Armutsbetroffene befinden sich in einem Teufelskreis aus finanzieller Not und Ausweglosigkeit", berichtet Bettina Massong. So bedingen sich zum Beispiel Wohnungs- und Arbeitslosigkeit oft gegenseitig: Ohne festen Wohnsitz kein Arbeitsvertrag, ohne Arbeitsvertrag keine Wohnung. Wer Bürgergeld bekommt, erhält die Miete vom Staat - das klingt erst einmal gut, hat aber einen Haken: Die Wohnung darf für eine:n Alleinstehende:n in Düsseldorf, inklusive aller kalten Nebenkosten, nur 546 Euro kosten. Für ein Paar liegt die erlaubte Höchstgrenze bei 632 Euro, für eine alleinerziehende Person mit zwei Kindern bei 776 Euro. "Finden Sie in Düsseldorf mal eine Wohnung in dieser Preisklasse, das ist fast unmöglich", weiß Massong. Wer keine passende Bleibe findet, muss die Differenz des Mietpreises von dem Anteil des Bürgergeldes bezahlen, der eigentlich zum Bestreiten des alltäglichen Lebensunterhalts vorgesehen ist. "Zurzeit muss ich mich entscheiden", sagt Andrea S., "ob ich meine Miete bezahle oder für meine Familie etwas zu essen kaufe."

Nicht alle Menschen, die von Armut betroffen sind, sind auch arbeitslos. "Etwa 30 Prozent unserer Klient:innen sind erwerbstätig und trotzdem arm, weil sie zum Beispiel im Niedriglohnsektor arbeiten und mit Bürgergeld aufstocken müssen. Viele sind auch alleinerziehend und arbeiten deshalb nicht Vollzeit", erklärt Bettina Massong. Hinzu kommen immer mehr alte Menschen, deren Rente zum Teil weit unter der Grundsicherung im Alter – also dem Existenzminimum – liegt. "Gerade Senior:innen scheuen oftmals aus Scham davor zurück, Grundsicherungsleistungen zu beantragen, obwohl ihnen diese definitiv zustehen würden." Die Sozialarbeiterin berichtet von über 70-Jährigen, deren Wohnung völlig ausgekühlt ist und die deshalb nur noch mit Wärmflasche ins Bett gehen – aus Angst vor der nächsten Heizkostenrechnung.

"Beratung ist wie Weihnachten und Ostern zugleich"

2019 lebten 117.205 Rentner:innen in Düsseldorf. Fast die Hälfte (46,2 Prozent) von ihnen – insbesondere Frauen – verfügten über ein Renteneinkommen von unter 1000 Euro. Im dritten Quartal 2024 bezogen in Düsseldorf 15.500 Menschen Grundsicherung im Alter und bei voller Erwerbsminderung.

Zwei von ihnen sind Carla T. und Helga A. (Namen von der Redaktion geändert). Beide waren viele Jahrzehnte lang in der Gastronomie beschäftigt - buchstäblich bis zum Umfallen. Heute sind beide schwer krank und unterstützen sich gegenseitig, wo sie nur können. Der Anlass für ihren ersten Besuch bei der Caritas-Beratungsstelle war eine Stromrechnung, die Carla T. in Angst und Schrecken versetzte: "Der Strom wurde mir abgestellt, ich hätte so viel Geld niemals zahlen können", erinnert sich Carla T. Verzweifelt wandte sie sich an verschiedenste Stellen – "aber es war so, als ob man gegen Wände laufen würde. Keiner kannte sich aus, keiner konnte helfen". Die quirlige, zierliche Frau konnte nicht mehr schlafen und zitterte nur noch am ganzen Körper. Ihre Freundin Helga A. begleitete sie schließlich zur Existenzberatung der Caritas. "Mit Frau Massong zu sprechen und ihre Unterstützung zu erfahren, war wie Weihnachten und Ostern zusammen", strahlt Carla T. über das ganze Gesicht. Auch Helga A. profitierte von dem gemeinsamen Besuch: Sie erhielt von der Caritas einen kostenlosen Stromspar-Check – und durfte ihren uralten, stromfressenden Kühlschrank gegen einen neuen, energiesparenden austauschen.

Was Carla T. und Helga A. sich wünschen? "Noch einmal gesund sein und arbeiten gehen, das wäre schön." Dass das nicht möglich ist, wissen sie beide. Was ihnen das Leben ein bisschen leichter machen würde? "Mehr gesellschaftlicher Zusammenhalt und viele herzliche, hilfsbereite Menschen", sind sich die Freundinnen einig.


ASB-Stichtagserhebung 2024

Höhere Hürden durch Digitalisierung

Anträge online stellen und bearbeiten: Das soll den Zugang zu Hilfen erleichtern. Die Stichtagserhebung 2024 zur Allgemeinen Sozialberatung (ASB) zeigt jedoch das Gegenteil. Die Digitalisierung vor allem in Job­centern und bei Krankenkassen baut eher höhere Hürden auf.

  • Die befragten Berater:innen gaben an, dass 42,6 Prozent ihrer Klient:innen Schwierigkeiten mit der Digitalisierung haben. Vor allem werden fehlende Technik, Verständlichkeit und Nachvollziehbarkeit genannt. 35 Prozent der Klient:innen ohne Migrationshintergrund tun sich mit der Digitalisierung schwer, bei Menschen mit Migrationshintergrund sind es 47 Prozent.
  • 59 Prozent der Klient:innen, die mit der Digitalisierung Probleme haben, haben zudem Sprachprobleme mit den Behörden. Wobei allgemein
    23 Prozent aller Klient:innen im Alltag sprachliche Schwierigkeiten haben; im Behördenkontakt steigt der Wert auf 44,3 Prozent.
  • Insgesamt berichten die Beratungsstellen, dass 66 Prozent der Klient:innen, die Bürgergeld beziehen, Schwierigkeiten mit dem Jobcenter haben. Im Kontakt mit Krankenkassen haben 13 Prozent aller Klienten:innen Probleme, mit weiteren Behörden 23 Prozent. Die Mitarbeitenden der ASB leisten vor allem Hilfe bei Anträgen. 51 Prozent der Ratsuchenden wurden dabei unterstützt. HGW

Autor/in:

  • Nina Louis
Zuletzt geändert am:
  • 15.04.2025
neue caritas Ausgabe 07 neue caritas
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