Übermittagbetreuung in zehn Jahren verdreifacht
Hier spiegelt sich für Marita Haude, Referatsleiterin Kinder-, Jugend- und Familienhillfe, die hohe Akzeptanz und das gewandelte Verständnis von Familie wider, vor allem der Wunsch und häufig die Notwendigkeit, dass beide Elternteile arbeiten. Die Zahl der Kinder, die über Mittag in der Kita bleiben, hat sich in den vergangenen zehn Jahren von gut 10.000 auf heute über 34.000 mehr als verdreifacht. Mittlerweile ist eine Quote von fast 70 Prozent erreicht. Ebenso weist die Zahl der gebuchten Wochenstunden daraufhin. Immer mehr Eltern entscheiden sich für 45 Stunden und 152 Kinder bleiben sogar noch länger.
Wachstum verzeichnet die Statistik auf weiteren Gebieten. Nach einem Rückgang der Zahl der katholischen Kitas seit 2007, geht es seit 2017 wieder leicht aufwärts In 2018 sind drei Einrichtungen hinzu gekommen. In den Kitas werden jetzt 49.504 Kinder betreut (2017: 49.086). Immer mehr sind unter drei Jahren alt, ihr Anteil liegt inzwischen bei knapp 13 Prozent.
Dass die Gesellschaft immer bunter wird, spiegelt sich auch in den Tageseinrichtungen wider. Fast 18 Prozent leben in Familien, in denen nicht vorrangig Deutsch gesprochen wird. Den höchsten Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund weist dabei das Kreisdekanat Kleve mit 23 Prozent auf, am geringsten ist er im Kreisdekanat Coesfeld mit zehn Prozent. Kinder aus Flüchtlingsfamilien besuchen vermehrt eine Tageseinrichtung. Hier verzeichnet das Kreisdekanat Steinfurt mit vier Prozent den höchsten Anteil. Hauptfluchtländer sind dabei Syrien und Irak gefolgt von Afghanistan.
Die Anforderungen an die pädagogischen Mitarbeitenden sind unter anderem hierdurch gestiegen. Zunehmend zeichnet sich für Marita Haude der besorgniserregende Fachkraftmangel ab. „Es gibt kaum noch Vertretungskräfte,“ sagt sie: „Der Markt ist leergefegt“. Umso erfreulicher sei es deshalb, dass das Bistum Münster die Stellen für Berufspraktikanten besonders fördere und deren Zahl im vergangenen Jahr um rund 20 Prozent auf 246 erhöht werden konnte.
Die Aussichten für Erzieherinnen sieht Haude nicht nur wegen des hohen Bedarfs als sehr gut an. Mittlerweile gebe es 100 Verbundleitungen im Bistum: „Das sind schon interessante Stellen mit viel Verantwortung“. Hier gebe es echte Chancen der Personalentwicklung