Mit Demenz digital fit
Im Altenheim Maria Trost hat er die Reaktionen der Bewohner auf ein "De BeleevTV" beobachtet, ein tischgroßes Tablet, auf dem Spiele wie Mensch ärgere Dich nicht oder Fußball gespielt, aber auch gemalt und musiziert werden kann.
Tatsächlich fanden sich die Bewohner schneller intuitiv und ohne Berührunsängste zurecht mit der digitalen Technik, als die Pflegekräfte erwartet hatten, erklärt Dr. Gesa Linnemann, die im Rahmen einer Nachwuchsprofessur Riekes Arbeit betreut hat. Im Diözesancaritasverband Münster testet Linnemann im Projekt Digitalisiserung in der Altenhilfe diverse digitale Hilfsmittel für die stationäre und ambulante Altenhilfe.
Gestaunt hätten die Pflegekräfte über einen alten, an Demenz leidenden Mann, den sie als unruhig kannten. Sie wussten, dass er früher gemalt hat. An dem großen, berührungsempfindlichen Bildschirm konnte er eine halbe Stunde konzentriert vorgegebene Formen ausmalen. Wie das Gerät die Geselligkeit fördert und eine lockere Atmosphäre schafft, hat Stefan Rieke bei seiner Untersuchung immer wieder erlebt. Gefördert werde auf jeden Fall die Wertschätzung der Pflegekräfte, die nicht geahnte Fähigkeiten bei den alten Menschen erleben.
Rieke kann seine Erkenntnisse nach Abschluss des Studiums in der Praxis weiter nutzen. Er arbeitet jetzt im sozialen Dienst des Altenheims Maria Trost.