CampusAsyl - Studierende und Flüchtlinge lernen voneinander
Einmal in der Woche kommen die Studentinnen und Studenten in die Erstaufnahmeeinrichtung in Regensburg. Zusammen mit Flüchtlingen singen, musizieren und spielen sie. Meistens sind es die Kinder die ganz ohne Scheu kommen, einige an der Hand der Mutter. Gemeinsam wird gelacht und mit jeder Strophe wird es fröhlicher im Raum der Flüchtlingsunterkunft.
Gemeinsam zu musizieren ist nur ein Projekt, das die Mitglieder von CampusAsyl, einer Gruppe aus Studierenden und Dozenten aus Universität und Hochschule in Regensburg, anbieten. Einer der Initiatoren ist der Studentenpfarrer der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG), Hermann Josef Eckl.
Mit anderen Initiatoren und einer Vielzahl von Studierenden initiierte er innerhalb kürzester Zeit Projekte unterschiedlichster Art in der Flüchtlingshilfe. Dazu nutzte er die verschiedenen Ressourcen der Student(inn)en: "An einer Universität, wie die unsrige, ist die Internationalität und Interkulturalität selbstverständlich und alltäglich", sagt Lisa-Marie Singer von CampusAsyl. Berührungsängste mit Fremden gibt es nicht.
Mittlerweile engagieren sich schon mehr als 200 Student(inn)en bei CampusAsyl. Auf vielfältige und kreative Weise sind sie für die Flüchtlinge und Asylsuchenden da. Sie geben ihnen Sprachunterricht, spielen mit ihnen Fußball oder sammeln Winterkleidung. Damit die Flüchtlinge eine ruhige Lernatmosphäre haben, betreuen die Studierenden die Kinder, oder organisieren für über 100 Mädchen und Jungen im Regensburger Altstadtkino einen Kinonachmittag. Damit versuchen die Studierenden den Flüchtlingen ein Stück Normalität und Alltag wieder zurückzugeben. Das gleiche Ziel hat ein interkultureller Kochkurs. Einigen Flüchtlingen aus Syrien verhalfen die Engagierten mit gebrauchten Laptops, damit sie zeitnah ihr Studium an der örtlichen Universität beginnen können. Ganz neu ist der Aufbau eines Mentoringprogramms, das jedem studierenden Flüchtling einen deutschen Studierenden zur Seite stellt. "Wir verstehen uns als Integrationsprojekt, mit Konzepten, die auf Langfristigkeit angelegt sind", sagt Lisa-Marie Singer.
Gepusht wird die Flüchtlingshilfe über die sozialen Medien und Mundpropaganda, so dass die Idee bei vielen jungen Menschen in der Stadt Regensburg schon weit verbreitet ist. "Zudem stehen die Regensburger und die Stadtverwaltung voll hinter uns - das hilft uns bei der Arbeit." Im kommenden Jahr soll die studentische Initiative ein Verein werden, um das ganze Projekt zu festigen. Die Flüchtlingshilfe ist für die Regensburger Studenten mehr als nur ein aufeinander Zugehen und Geben. Das wird deutlich am fröhlichen und heiteren Austausch zwischen den verschiedenen Menschen, Nationalitäten und Sprachen in der Regensburger Erstaufnahmeeinrichtung. "Wir lernen voneinander und das bereichert uns."
Kontakt: Lisa-Marie Singer
Leitung Team Organisation und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0176 - 626 05 687
Die komplette Ausgabe 1/2016 des MIGrations-MAGazins ist unter folgendem Link abrufbar: http://www.kam-info-migration.de/54932.html