20 Jahre Dienst am Menschen
"Das waren wirklich ganz besonders informative und anregende Workshops", lobte Karl Henssler. Der 75-jährige Ehrenamtliche nutzte die Jubiläumsveranstaltung der Caritas-Jahreskonferenz Offene Altenarbeit für Austausch, Kontakt und Begegnung.
Unter dem Motto "20 Jahre Dienst am Menschen - 20 Jahre Begegnung und Begleitung" lud der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V. Ehrenamtliche ein und thematisierte ihre beziehungsstiftende und Lebensmut gebende Arbeit in Altenhilfeeinrichtungen. Seit mehr als zwei Jahrzehnten bietet sich ihnen mit der Jahreskonferenz ein Tag der Begegnung, an dem sie sich fachlich weiterbilden können. "Ihr Einsatz, der sich eben nicht der medizinischen Pflege oder der Pflegetätigkeit im engeren Sinne widmet, sondern geprägt ist von der persönlichen und menschlichen Zuwendung, hat eine enorme Bedeutung", unterstrich der stellvertretende Diözesan-Caritasdirektor Dr. Helmut Loggen in seiner Begrüßungsrede.
Neben einem Vortrag, den Bundesminister Dr. Norbert Blüm zum Thema "Was persönliche Begegnung auszeichnet und warum Wegbegleitung so wichtig ist" hatten die Besucher die Möglichkeit, eine Vielzahl von Begegnungsangeboten in der Altenhilfe kennenzulernen. Das Spektrum reichte von Kurzfilmen über Bewegung und Körperbalance bis hin zu Musik und Biografie-Arbeit.
"Es bedarf oft Sinnesbrücken und Sinneserleben, um Kontakt zu Demenzkranken aufzunehmen", erklärte Caritas-Mitarbeiterin Carmen Schröder-Meißner. In der Ausstellung "Lebendiges Erinnern" gab sie Ehrenamtlichen Tipps zum Biografischen Arbeiten. "An eines sollte man immer denken: Es ist keine Museumsgeschichte, die abgehandelt werden soll, sondern Erinnerungen, an denen auch immer Emotionen hängen."
Karl Henssler stellte vor vier Jahren fest, dass er als Inhaber eines Handwerksbetriebs, nicht nur sein eigenes Handwerk versteht. "Alles was ich für meine ehrenamtliche Arbeit brauche, bin ich selber. Ich bringe mich mit - und ein."
Dr. Norbert Blüm dankte ihm und den anderen rund 400 Ehrenamtlichen, die die Jubiläumsveranstaltung besucht hatten: "Die Welt wird nicht durch Spektakuläres und Reden verändert, sondern durch die Menschen, die etwas tun. Und das jeden Tag!"
Anna Bossy/dg