Modernes Teilhabemanagement: personenzentriert, ICF-basiert, digital
Mit dem neuen Bundesteilhabegesetz (BTHG) wird ein Paradigmenwechsel in der Behindertenarbeit vollzogen: Fokussiert werden nicht mehr die Beeinträchtigungen des Menschen mit Behinderung, sondern seine individuellen Ziele und Wünsche hinsichtlich der Teilhabemöglichkeiten.
Das BTHG schreibt seit Beginn des Jahres vor, dass sich die Bedarfsermittlung an der "Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit" (ICF) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) orientiert. Sie wird genutzt, um die aktuelle Lebenssituation eines Menschen mit Behinderung umfassend abzubilden. Die Josefs-Gesellschaft (JG) beschäftigt sich bereits seit 2005 mit der Systematik der ICF. Die Nutzung der ICF ist die wesentliche Grundlage der Teilhabeplanung in der JG.
Case Management und zentrale Software
Im Rahmen des JG-Teilhabemanagements wird jedem Menschen mit Behinderung, der Leistungen in Anspruch nimmt, ein Case Manager zur Seite gestellt. Dieser koordiniert und steuert das jeweilige Teilhabemanagement und ist Ansprechperson für den Menschen mit Behinderung, die Leistungsträger und die Mitarbeitenden der JG. Dadurch wird die Kommunikation und Abstimmung zwischen allen am Teilhabemanagementprozess Beteiligten effizienter. Mit dem personenzentrierten Case Management wird das strikte Denken in Leistungsbereichen überwunden und die Bedürfnisse des Menschen mit Behinderung werden in den Mittelpunkt gestellt. Die Leistungen, die sich aus der Teilhabeplanung ergeben, werden mittels einer zentralen Software geplant, gesteuert und dokumentiert. So kann ein optimaler Einsatz der Ressourcen gewährleistet werden. Über die einheitliche Software werden alle relevanten Daten gepflegt. Eine mehrfache Pflege von Datensätzen entfällt, da Veränderungen einmal zentral eingegeben werden und für alle Akteure sichtbar sind. Die Software bildet auch den Kommunikationsprozess innerhalb des Teilhabemanagements ab, so dass eine bestmögliche interdisziplinäre Abstimmung der Mitarbeitenden erreicht wird.
Optimierung durch verbesserte Dokumentation
Da die Behindertenhilfe noch weitgehend tagessatzfinanziert arbeitet und Leistungen nicht einzeln erfasst werden, ist ihr Controlling nur schwer möglich. Wenn Leistungen erfasst werden, zielt dies primär auf die qualitative Auswertung der Leistungserbringung, nicht auf die Frage der Refinanzierung erbrachter Leistungen im Rahmen des zur Verfügung stehenden Tagessatzes ab. Über das JG-Teilhabemanagement werden alle einzelnen Leistungen und ihre Dauer dokumentiert. Dadurch ist eine Überprüfung des Bedarfs beziehungsweise der Planung möglich und Optimierungspotenziale werden sichtbar. Die geplanten beziehungsweise erbrachten Leistungen können direkt mit dem pauschalen Finanzierungsrahmen abgeglichen werden, so dass auch hier Handlungsspielräume aufgrund einer belastbaren Datenlage entstehen.
Die Josefs-Gesellschaft arbeitet als überregionaler Anbieter mit verschiedenen Leistungsträgern zusammen. Dabei hat sie es mit mehr als 20 unterschiedlich strukturierten Formularen und Dokumenten, von Hilfe- und Teilhabeplänen der Leistungsträger der Eingliederungshilfe bis hin zu Entwicklungsberichten der Agentur für Arbeit, zu tun. Mit der ICF als Fundament des JG-Teilhabemanagements gelingt es, die Anforderungen der unterschiedlichen Leistungsträger über Bundesländer und Leistungsbereiche hinweg zu bedienen. Der Aufwand, Mitarbeitende für die verschiedenen Dokumente zu schulen, verringert sich. Es entsteht eine konzernweite Möglichkeit des Austauschs. So liefert das JG-Teilhabemanagement Lösungen für die aktuellen Herausforderungen in der Eingliederungshilfe. Es wird den neuen rechtlichen Vorgaben gerecht, stärkt den operativen Bereich und wurde mit dem Management-Preis der ConSozial ausgezeichnet.
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