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„Knöllchen verteilt die Caritas nicht“

Unterschiedliche Kulturen erfordern unterschiedliches Leiten. Matthias Müller war 31 Jahre Caritas-Geschäftsführer in Herten. Jetzt ist er dort Bürgermeister. Welche Erfahrungen aus der Verwaltung können hilfreich im sozialen Verband sein – und umgekehrt?

Matthias Müller kennt beide Welten. 31 Jahre lang hat er den Caritasverband Herten geleitet und entwickelt. Statt mit 62 Jahren den Ruhestand anzustreben, stellte er sich 2020 als Bürgermeister zur Wahl. Überrascht war er, welch rauer Wind ihm vom ersten Tag an im neuen Amt entgegenwehte, wie sehr jedes Wort und jede Handlung von der Öffentlichkeit beobachtet und kritisiert wurden. Ist die Caritas eine gute Vorbereitung für das Leiten einer Verwaltung, welche Erkenntnisse aus der Verwaltung können hilfreich sein, um einen sozialen Verband zu führen? Diese Fragen erörtert Harald Westbeld mit dem Hertener Bürgermeister.

Nach gängigem Vorurteil unterscheiden sich die soziale Welt der Caritas und die Behördenstruktur einer Verwaltung deutlich. Ist das so und muss man da jeweils anders leiten?

Das Leiten ist anders. Weil Caritas und Verwaltung unterschiedliche Aufgaben haben. Der Caritas werden unter anderem Aufgaben der Verwaltung übertragen. Dann erfülle ich, im Bereich der Jugendhilfe zum Beispiel, hoheitliche Aufgaben. Oder es geht um Themen, in denen ein Verband eine eigene Position gegen die Verwaltung entwickeln kann oder vielleicht sogar muss. Die Verwaltung hat den Blick immer auf das gesamte Stadtwesen zu lenken, nicht nur auf das Soziale.

Was hat die Caritas, was eine Stadtverwaltung nicht hat? Den Caritas-Spirit?

Natürlich braucht es auch Regeln in der Caritas, aber sie sind nicht so formal festgelegt. Sie sind etwas offener, werden auch schneller noch mal neu verhandelt. Es gibt Qualitätsstandards, die eingehalten werden müssen. Aber die Art und Weise, wie die Arbeit erbracht wird, bietet bei der Caritas mehr Möglichkeiten. Das ist eine Chance. Wobei sich manche Mitarbeitende vielleicht stringentere Strukturen wünschten.

Wie setzt man Dinge in der Verwaltung um?

Als Bürgermeister muss ich mich eng an gesetzlichen Regelungen, an Ratsbeschlüssen oder an festgelegten Dienstvereinbarungen orientieren. Der Aspekt "Ich muss Menschen persönlich gewinnen" spielt psychologisch in der Verwaltung aber auch eine große Rolle. In der Verwaltung menschelt es mindestens so wie bei einem Wohlfahrtsverband. Es stimmt psychologisch nicht, dass man zum Beispiel Beamte beliebig versetzen kann. Auch Beamte haben ihre Affinitäten und Präferenzen für bestimmte Aufgaben. Somit ist die Frage "Wo sind Mitarbeitende der Verwaltung am für sie richtigen Platz?" extrem wichtig.

Wie sollte man Führung in der Caritas gestalten?

In der Caritas hat man mehr Möglichkeiten, Mitarbeitende für etwas Neues zu gewinnen. So habe ich das zumindest hier in Herten erlebt. Wenn es in der Verwaltung darum geht, neben der regulären Arbeit etwas Neues auszuprobieren, was möglicherweise von der aktuellen Stellenbeschreibung abweicht, wird das schneller strukturell hinterfragt, zum Beispiel vom Personalrat. Hier hilft dann eine sehr frühe Beteiligung.

Was ist in der Abwägung leichter? Eine Verwaltung oder einen Caritasverband zu führen?

Einen Caritasverband zu leiten, ist anders und hat sich in den letzten Jahren ja auch sehr verändert. Der finanzielle Druck, der auf einem Wohlfahrtsverband lastet, ist mittlerweile enorm. Trotzdem glaube ich, sind die Spielräume, die man als Führungskraft durch persönliches Engagement entwickeln kann, etwas größer als in der Verwaltung. Die Vorbildfunktion einer Leitungskraft bei der Caritas hat aufgrund der christlichen Wert­orientierung eine größere Bedeutung als beim Bürgermeisteramt.

Was lernt man als Bürgermeister, was in der Leitung eines Caritasverbandes hilfreich wäre?

Die Wichtigkeit systemischen Denkens. Heißt, sich immer bewusst zu machen, welche Tragweiten Entscheidungen nach innen und nach außen haben.

Dass Caritas und Stadt arme Institutionen sind, wird auf beiden Seiten eine Herausforderung sein.

Mit dem Unterschied, dass Kommunen trotz eines defizitären Haushaltes ihrer Aufgabe in Bezug auf Daseinsvorsorge gerecht werden müssen. Ein Caritasverband wäre in ähnlicher Lage längst von Insolvenz bedroht. Finanzielle Fragen stellen sich in der Caritas wesentlich existenzieller. Damit ist der unternehmerische Teil in der Arbeit eines Caritas-Geschäftsführers größer als bei einem Bürgermeister.

Gleich wird eher die Vielfalt an Ämtern, Diensten und Einrichtungen sein?

Die ist beim Bürgermeister wesentlich komplexer und widersprüchlicher, weil im Portfolio einer Verwaltung nicht nur Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger, sondern auch ordnungsrechtliche Maßnahmen stehen. Knöllchen verteilen wir beim Caritasverband nicht. Wir kürzen auch keine Leistung. Anderseits kann der Bürger, wenn sein Bauantrag in Herten abgelehnt ist, nicht sagen, dann gehe ich eben zum Bauamt nach Recklinghausen. Wenn mir bei der Caritas eine Leistung nicht gefällt, dann versuche ich es vielleicht bei der AWO oder einem freien Anbieter. Die Ver­waltung ist immer Ansprechpartnerin für alle. Ich bin zum Beispiel Bürgermeister für Unternehmerinnen und Unternehmer wie für Flüchtlinge.

Und umgekehrt? Welche Kompetenzen, die man in der Caritas lernt, kann man als Bürgermeister gut anwenden?

Bei der Caritas ist der Blick auf den sozialen Kontext umfassender. Man dringt mehr in die Einzelschicksale der Zielgruppe ein. Das hilft mir als Bürgermeister im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern, wenn es zum Beispiel um Notlagen geht. Beschwerlicher für mich ist, dass ich aus Sicht der Verwaltung oft restriktiv entscheiden und handeln muss. Das kenne ich von der Caritas eher nicht. Und: Als Bürgermeister bin ich deutlich öfter im Krisenmodus, weil es aus inhaltlichen und politischen Gründen wesentlich öfter zu Konfliktsituationen kommt.

Das hört sich so an, als wenn die Caritas im Vergleich fast ein Schonraum ist, wo man nett miteinander umgeht?

Umgehen kann. Das Schöne bei der Caritas ist, dass sie ein Leitbild des Gut-miteinander-Umgehens hat, das steht im Evangelium. In der Verwaltung kann man das auch reinschreiben, aber in der Caritas erwarte ich einfach, dass man mit großer Empathie mit Menschen umgeht. Ob das Schonraum ist, weiß ich nicht. Mehr caritativ denken, sich in andere hineinversetzen, würde in der Politik die Atmosphäre wesentlich verbessern. Dieses Geborgenere, trotz unternehmerischen Denkens, könnte für die gesamte Gesellschaft gut sein. Ich weiß nicht, ob das nicht auch bei großen Caritasverbänden ein Stück verloren zu gehen droht.

Wie viele Mitarbeitende hat die Caritas in Herten?

Der Caritasverband Herten hat zurzeit circa 500 Mitarbeitende.

Und die Verwaltung?

In der Stadtverwaltung sind wir rund 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Als mittelgroße Stadt mit 62.000 Einwohner haben wir eine Verwaltung, die noch relativ überschaubar ist. Ich würde immer dafür plädieren, Organisationseinheiten nicht zu groß werden zu lassen, damit viel persönliche Begegnung möglich ist.

Also auch empfehlenswert für die Caritas?

Würde ich sagen, obwohl mir bewusst ist, dass Wirtschaftlichkeit eine gewisse Größe benötigt. Vielleicht lässt sich die aber auch durch Kooperation bei Dienstleistungen zum Beispiel im Overhead erreichen. Alle Menschen wünschen sich einen hohen Grad an Selbstwirksamkeit, wollen möglichst selbstständig arbeiten, selber schauen, wie die Arbeit organisiert wird. Dann lass sie das doch machen mit dem Vertrauen: Jeder möchte gute Arbeit machen. Wenn es nicht klappt, werde ich das schon früh genug erfahren. In kleinen Einheiten ist man näher an Entwicklungen.

Konnten Sie in den 31 Jahren in der Caritas Herten diese Freiheit lassen?

Von der Größe her haben wir das gut hinbekommen - mit dem Vorteil, die Geschäftsstelle in einem großen Caritas-Zentrum zu haben. Da lief man sich zwangsläufig häufig über den Weg. Es gab mal die Überlegung, ob der Verband fusionieren sollte, zum Beispiel mit dem Nachbarverband in Recklinghausen, weil man dann einfach anders aufgestellt ist. Ich bin da nicht sicher. Als große Einheit ist man möglicherweise stärker in Verhandlungen - zu Pflegesätzen zum Beispiel. Kleine Einheiten haben, wie gesagt, weniger Kapazitäten für die Verwaltung, sind aber, meiner Meinung nach, näher bei den Menschen.

Verbände sind historisch in einem kommunalen Umfeld gewachsen, haben sich unterschiedlich entwickelt. Wie kann Fusion dann gelingen?

Man kann örtliche Verbände nicht ohne weiteres miteinander vergleichen. Unter anderem ist die Tradition der Kooperation mit Kirchengemeinden von Bedeutung, wenn diese zum Beispiel stationäre Einrichtungen an einen Caritasverband übertragen möchten. Auch das politische Umfeld spielt eine Rolle. Wir sind in Herten immer in einem sozialdemokratisch geprägten Milieu unterwegs gewesen, mussten uns also mit einer nicht so stark katholisch orientierten politischen Richtung auseinandersetzen. Im Münsterland ist das völlig anders.

Das Amt eines Caritas-Geschäftsführers ist eher auf Dauer angelegt, Bürgermeister ist dagegen ein Wahlamt für fünf Jahre. Wie verändert sich die Per­spektive, wenn man Pläne umsetzen oder entwickeln will?

Mein Kernsatz bei der Wahl 2020 war, eine "familienfreundliche Stadt" zu entwickeln. Ich habe aber bewusst daruntergeschrieben: bis 2030, weil das schneller nicht hinzukriegen ist. Es muss einfach bewusst sein: Die Pläne, die wir zurzeit umsetzen, wie zum Beispiel unsere Kita- und Schulprojekte, sind alle schon vor Jahren geplant worden. Ein Bürgermeister muss immer über seine Amtszeit hinausdenken. Wir haben Mitarbeitende, die haben fünf Bürgermeister mit unterschiedlichen Führungsstilen erlebt. Da braucht es eine grundlegende Orientierung und eine Konstante, und das ist die Verwaltung. Beim Caritasverband hatte ich das Gefühl, dass es gut ist, wenn es nach 31 Jahren einen Wechsel gibt.

Autor/in:

  • Harald Westbeld
Zuletzt geändert am:
  • 24.01.2025
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