Bein und Arm gerettet
In ihrem Heimatland Angola konnten ihre schweren Verletzungen nicht behandelt werden. Deshalb wurden Graca und Imaculada im katholischen St.-Ansgar-Krankenhaus in Höxter nun unentgeltlich operiert. Das Ergebnis wird zurzeit regelmäßig kontrolliert.
Die beiden Mädchen leiden unter schweren Knochenentzündungen. Dr. Heiner Gellhaus, Chefarzt der Klink für Unfallchirurgie am St.-Ansgar-Krankenhaus, das zum Klinikum Weser-Egge gehört, operierte beide Kinder, Graca sogar mehrfach. Die Mädchen kamen auf Initiative des Friedensdorfes International in Oberhausen, mit dem das Klinikum Weser-Egge seit vielen Jahren eng zusammenarbeitet.
Imaculada wurde an der Elle operiert, Graca am Knie, berichtet Dr. Heiner Gellhaus. "Es handelte sich um lange bestehende Infektionen des Knochens. Um eine Heilung oder zumindest einen ruhenden Zustand der Infektion zu erreichen, war die operative Entfernung nicht mehr vitalen Knochengewebes erforderlich." Ein Erhalt des Beines bzw. Armes sei so möglich, obwohl eine dauerhafte Einschränkung nicht immer abgewendet werden könne.
Schwester Heike Siebeneicher kümmerte sich zusammen mit Ehrenamtlichen intensiv um die beiden Mädchen: "Die Belastungen für Graca und Imaculada waren enorm, besonders in den ersten Tagen ihres stationären Aufenthalts", sagt sie und meint damit nicht nur die Schmerzen, die die Kinder haben: "Sie sind getrennt von ihren Familien und sehnen sich nach den Eltern und den Geschwistern. Das ist eine extreme Situation", so die Kinderkrankenschwester.
In den vergangen Jahren haben die Höxteraner Ärzte auf diese Weise mehr als 40 Kindern geholfen: neben Graca und Imaculada auch vielen anderen Kindern aus Angola, außerdem aus Usbekistan und Afghanistan. "Wir haben eine gesellschaftliche Verantwortung. Deshalb ist es gar keine Frage für uns, diesen Kindern zu helfen, indem wir sie im Auftrag des Friedensdorfes unentgeltlich behandeln", betont Stefan Kruse, Leiter Allgemeine Verwaltung der Katholischen Hospitalvereinigung Weser-Egge (KHWE).