Bewegende Momente festhalten
Denn die eigene Geschichte darstellen zu können, stärkt das Selbstbewusstsein. Dies war der Anlass zur Qualifizierungsreihe „Bewegende Momente“. Damit wollen die CKD Generationen in Kontakt bringen, Familien in der Dokumentation ihrer Geschichte unterstützen und – nicht zuletzt – betagte Menschen aktivieren. Das Programm spricht vor allem Ehrenamtliche an, die an geschichtlichen Hintergründen interessiert sind und Freude am Schreiben haben.
Mitte März starteten in Wernau die ersten 18 Ehrenamtlichen mit der Ausbildung, die bis Ende September dauert. Zu Beginn gab die Psychologin Waltraud Felder Impulse zur Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie und mit der Lebensgeschichte anderer Menschen. Sie sagte: „Wir legen uns mit viel Mühen eine Geschichte zurecht, die wir für die eigene halten.“ Danach führte die Journalistin Diana Müller die Teilnehmer in Interviewtechniken und in die Gestaltung des Gesprächssettings ein und vermittelte Schreibtipps. Die Ehrenamtlichen schrieben im Anschluss die Geschichte der 88jährigen Antonie Hanninger auf, die vorher live von Diana Müller interviewt worden war. Danach gab die Journalistin zu den Texten differenzierte Rückmeldungen.
Bis zum zweiten Fortbildungsmodul müssen die Teilnehmer die bewegenden Momente eines alten Menschen dokumentieren. Dann wird Oliver Schütz, Leiter der katholischen Erwachsenenbildung Ulm, über die geschichtlichen Hintergründe betagter Menschen berichten; Alexandra Rapp, Leiterin des Sozialdienstes am Altenpflegeheim St. Franziskus, geht auf die Aktivierung alter Menschen durch Biografiearbeit ein.
Hintergrund: „Bewegende Momente“ ist Bestandteil des CKD-Projektes „Menschen besuchen und begleiten – Nachbarschaftliche Netzwerke im Sozialraum“, das von der Glücksspirale, dem Kuratorium Deutscher Altenhilfe, der Diözese, dem Diözesancaritasverband und der Mutter-Teresa-Stiftung gefördert wird. Die Ausbildung umfasst eine Einführung in Zeit- und Familiengeschichte, in Interviewtechniken, Biografiearbeit und Schreibtechniken. In einer Praxisphase dokumentieren die Teilnehmer die Erinnerungen einer Person. Was letztlich mit den Dokumenten geschieht, bestimmt der alte Mensch.
Info: Caritas-Konferenzen, T: 0711 2633-1161, geschaeftsstelle@ckd-rs.de