Ehrenamt? Selbstverständlich!
Dieser Wunsch führte sie zum IN VIA Jugendmigrationsdienst in Stuttgart. Denn vor der endgültigen Entscheidung für ein Sozialpädagogik-Studium wollte die junge Frau noch praktische Erfahrungen sammeln.
Jetzt gibt Zozan Teke zwei- bis dreimal die Woche Sprachförderung und Nachhilfeunterricht in Deutsch und Geschichte für junge Migranten, die in einem Sonderlehrgang ihr Abitur machen. Außerdem engagiert sie sich ehrenamtlich im Gesprächscafé „Mosaik". Hier treffen sich junge Migranten aus unterschiedlichen Kulturen und verbessern gemeinsam ihr Deutsch. Darüber hinaus organisiert Zozan Teke auch Bildungsexkursionen – beispielsweise in die Stuttgarter Staatsgalerie – oder den Besuch des Weihnachtsmarktes. Dabei lernen die jungen Leute das Gemeinsame und das Fremde in Deutschland gleichermaßen kennen. Durch ihr Engagement wurde Zozan Teke für die jungen Migranten zur Brückenbauerin in die deutsche Gesellschaft. Sie ist Vorbild, gibt ihnen Mut und zeigt ihnen Wege, wie Integration in die deutsche Gesellschaft gelingen kann.
Die junge Frau bezeichnet ihre ehrenamtliche Arbeit als „selbstverständlich". Man sollte sich mehr engagieren und seine Fähigkeiten mit anderen teilen, sagt Zozan Teke. Es mache sie froh, wenn sie anderen helfen und sie glücklich machen könne. Dass sie die jungen Migranten bestens versteht, liegt auf der Hand: Zozan Teke kommt selbst aus einer Flüchtlingsfamilie und hat schon als Kind miterlebt, wie ihre Eltern nach ihrer Ankunft in Deutschland unterstützt wurden. Umso mehr freut es die junge Kurdin, dass sie durch ihre guten deutschen Sprachkenntnisse jetzt anderen helfen kann.
Info: Jugendmigrationsdienste (JMD) helfen jugendlichen Migranten im Alter von zwölf bis 27 Jahren bei ihrem Integrationsprozess in Deutschland. Gefördert werden die JMD vom Bundesfamilienministerium. In der Diözese Rottenburg-Stuttgart ist IN VIA – Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit Träger von fünf JMD in Stuttgart, Ulm, Heilbronn, Böblingen und Schwäbisch Gmünd.