Digitales Empowerment in der Erziehungshilfe
Das Projekt dreht sich um die Nutzung von Smartphones: Klient(inn)en lernen, wie digitale Apps, Tools und Strategien genutzt werden können, um ihre Hilfeplanziele leichter zu erreichen.
Mit Apps den Alltag meistern
Die Idee zum Projekt kommt aus der Praxis. "Das Smartphone ist immer präsent", erklärt Verena Rupietta-Niemeyer, die gemeinsam mit Tatyana Gadzhiyeva die Fachkräfte im Projektteam vertritt. "Wir wollen das als Ressource nutzen und hilfreiche Nutzungsformen etablieren". Die Suche bei Instagram könne Vätern und Müttern zum Beispiel Inspiration für Aktivitäten mit Kids bei Regenwetter bieten. Navigations-Apps würden es jungen Erwachsenen ermöglichen, den Weg zum anstehenden Termin zu finden und so pünktlich anzukommen. Kalender-Apps für Familien können getrennten Eltern helfen, den Umgang ohne Konflikte zu organisieren. "Es ist wichtig, sich in der Hilfeplanung an den Lebenswelten der Klient(inn)en zu orientieren. Smartphones und digitale Medien sind Teil davon", sagt Gadzhiyeva.
Auch mal abschalten
Bei allen Chancen, die die Digitalisierung eröffnet, werden aber auch Herausforderungen und Risiken in den Blick genommen. "Digitales Empowerment heißt für uns, einen reflektierten und verantwortlichen Umgang mit neuen Medien zu pflegen und zu fördern", erklärt Projektkoordinatorin Elena Fronk. Für sie ist klar, dass es darum gehen soll, Klient(inn)en zu selbstbestimmten Entscheidungen im Umgang mit ihren Smartphones zu ermächtigen. "Dazu gehört nicht nur das Wissen über Möglichkeiten und Risiken digitaler Mediennutzung, sondern auch das Wissen um Alternativen und Strategien zum ‚Abschalten‘".
Auch das Thema Datensicherheit wird in den Blick genommen, indem beispielsweise Kriterien zur Auswahl sicherer Apps erarbeitet und kommuniziert werden, an denen sich Fachkräfte und Klient(inn)en orientieren können.
Lösungen nach Maß
Für die fachliche Auseinandersetzung mit den digitalisierten Lebenswelten der Klient(inn)en und die Entwicklung entsprechender Angebote gibt es im FlexHiF-Bereich - anders als zum Beispiel in der offenen Jugendarbeit oder in der stationären Jugendhilfe - wenige Vorbilder. Die individualisierte, aufsuchende Form der Hilfen stellt eine besondere Herausforderung dar. Im ersten halben Jahr der zweijährigen Projektlaufzeit wurden deshalb Fachkräfte und Klient(inn)en über eine Bedarfsanalyse partizipativ in die Entwicklung der Projektziele und -Maßnahmen einbezogen.
Über Schulungen und Fachberatung wird das FlexHiF-Team nun zu Themen wie "Familie und Beziehung: Der Faktor Smartphone", "Alltagsbewältigung und Entwicklungsaufgaben: Digitale Unterstützung" oder "Smartphones und Social Media: Sichere Nutzung" für die bedarfsgerechte Beratung und Begleitung der Klient(inn)en im Bereich digitale Mediennutzung fit gemacht. Ergänzend werden zu diesen Themen auch Workshops für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern angeboten.
Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.
Kontaktdaten zum Projekt
Caritas-Sozialdienste e.V.
Fachdienst Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
Projektkoordination "DigitEmpo"
Elena Fronk
Hingbergstraße 176
45470 Mülheim an der Ruhr
Telefon: 0208 3000887
Mobil: 0176 12001268
Email: elena.fronk@caritas-muelheim.de