Zufriedenheit der Mitarbeitenden hängt sehr von den Führungskräften ab
Vorgesetzte tragen wesentlich dazu bei, ob sich Mitarbeitende an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen. Wichtige Faktoren für die Zufriedenheit sind, ob die Vorgesetzten einschließlich der Geschäftsführung mit den Mitarbeitenden wertschätzend umgehen und ob der direkte Vorgesetzte gut erreichbar und offen für Rückmeldungen ist. Dies zeigen die Ergebnisse der Mitarbeitendenbefragung, die der Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg (DiCV) im Rahmen des Rückenwind+-Projekts "Unternehmens- und Führungskultur! Entwickeln. Stärken. Erleben." entwickelt und bei elf Trägern, Verbänden und Diensten durchgeführt hat. Wesentlich ist zudem, ob die Mitarbeitenden in ihrem Aufgabenfeld selbstständig entscheiden können und bei für sie relevanten Entscheidungen miteinbezogen werden. Wichtige Faktoren sind auch der Informationsfluss und die Anerkennung von Leistungen durch die Vorgesetzten. Deutlich weniger relevant für die Zufriedenheit ist überraschenderweise die Zusammenarbeit mit den Kolleg(inn)en sowie die Arbeitsbelastung. Wenig Einfluss auf die Zufriedenheit mit dem Arbeitgeber hat die Tatsache, bei einer kirchlichen Organisation zu arbeiten, ebenso wenig spirituelle Angebote und umweltbewusstes Handeln der Organisation.
Hieraus lassen sich mehrere Schlüsse ziehen:
- Wichtig ist die Haltung der Führungskräfte den Mitarbeitenden gegenüber: Eine offene, wertschätzende Führungskultur führt zu einer höheren Mitarbeitendenzufriedenheit und damit auch zu höherer Motivation, einer geringeren Fehlerquote und mehr Engagement.
- Für Mitarbeitende, die bei Einrichtungen der Caritas arbeiten, spielt die Tatsache, dass die Einrichtung katholisch ist, eine geringere Rolle. Wichtiger ist, ob die christlichen Werte im Arbeitsalltag und im Handeln der Führungskräfte erlebbar und spürbar sind.
- Eigenverantwortung, ausreichende Informationen und die Möglichkeit, selbst aktiv Entscheidungen zu treffen, tragen wesentlich zur Mitarbeitendenzufriedenheit bei. Entscheidend hierfür sind die Führungskultur und das Führungsverständnis.
Die Befragung zeigt auch: Nur Mitarbeitende, die mit ihrem Arbeitgeber zufrieden sind, empfehlen ihn weiter. Und diese informelle Empfehlung spielt bei der Gewinnung von neuen Mitarbeitenden eine große Rolle.
Dies macht deutlich, dass die Führungskräfte für die Zufriedenheit und die Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen verantwortlich sind. Die Anforderungen an die Führungskräfte haben sich in den letzten Jahren verändert; gleichzeitig wird es immer schwieriger, Führungspositionen auf mittleren Ebenen zu besetzen. Hier braucht es neue Ansätze für Führungshandeln, das in einigen Verbänden, Unternehmen und bei Trägern bereits gelebt wird: Mitarbeitende erhalten mehr Verantwortung, mehr Selbstorganisation und mehr Entscheidungsfreiheit und entlasten somit auch die Führungskräfte, die nicht mehr jede Frage mitentscheiden müssen. So können dort Entscheidungen gefällt werden, wo das konkrete Wissen vorliegt und Entscheidungswege verkürzt werden. Arbeitsgruppen, in denen das Wissen der Mitarbeitenden und deren Sichtweisen für Entscheidungen hinzugezogen werden, die auch über den originären Fachbereich hinausgehen, ermöglichen zudem Beteiligung der Mitarbeitenden für die Weiterentwicklung der Organisation. Die Beteiligung und die Selbstorganisation der Mitarbeitenden muss von der Geschäftsführung und den Führungskräften gelebt werden. Sie haben die Verantwortung, den Rahmen zu schaffen, damit Mitarbeiter(innen) sich beteiligen und einbringen können.
Die Befragung wurde von Juni bis Oktober 2017 bei sieben Orts-Caritasverbänden in der Erzdiözese Freiburg, zwei Sozialstationen, einem Altenhilfeträger und dem DiCV Freiburg durchgeführt und für die einzelnen Träger ausgewertet. Insgesamt haben 961 von 2080 angeschriebenen Personen (Teilnehmerquote: 46 Prozent) teilgenommen.
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