Schwärme von Business-Engeln
Ob innovative Geschäftsidee oder soziales Projekt: Für den Start braucht man zunächst einmal Kapital. Insbesondere für kleine Projekte hat sich hier als Alternative zur klassischen Finanzierung und beflügelt durch das Internet seit einigen Jahren die Methode der "Schwarmfinanzierung" etabliert: Crowdfunding.
Bei der klassischen Investorensuche oder bei der Ansprache von "Business-Angels" ("Unternehmensengel") werden große Summen gesucht, die wenige Einzelpersonen bereitstellen. Das Crowdfunding dagegen versucht, kleine Einzelbeträge von vielen Menschen zu bekommen. Die "Schwarmfinanzierung" umfasst außerdem, dass der für ein Projekt benötigte Geldbetrag vorher genau festgelegt wird. Crowdfunding läuft fast ausschließlich via Internet. Die Gründer(innen) stellen ihr Projekt mit genauer Beschreibung, häufig mit einem motivierenden Video sowie Zielsumme und Enddatum der Aktion auf Crowdfunding-Plattformen. Auch die Werbung läuft über das Web. Wird zum Enddatum das finanzielle Ziel nicht erreicht, gilt das Projekt als gescheitert, und die Unterstützer(innen) erhalten ihr Geld zurück. Diese Art der Finanzierung hat für beide Seiten (Investoren und Gründer) viele attraktive Seiten. Die Investoren können mit kleinen Beträgen Anteil haben an kulturellen, wissenschaftlichen, kommerziellen oder gesellschaftlich relevanten Projekten. Anders als bei reinen Spenden können sie oft sogar einen gewissen Rücklauf erwarten. Die Gründer können viele Kleininvestoren erreichen und überprüfen parallel das Marktpotenzial und die gesellschaftliche Akzeptanz ihrer Idee. Außerdem ersparen sie sich die oft hohen Gebühren und Renditenzahlungen, die professionelle Investoren bei einer Startup-Unterstützung fordern.
Das Crowdfunding ist durch seine ausschließliche Nutzung des Internets und durch den viralen Charakter ein echter neuer Trend. Crowdfunding existiert selbst im angelsächsischen Raum erst seit gut elf Jahren. Im Jahr 2003 wurde über ein Internetportal für Musiker(innen) die Möglichkeit geschaffen, ihr nächstes Album durch Spenden ihrer Fans zu produzieren. 2004 wurde der erste Film in Deutschland über diese Methode finanziert. Als Gegenleistung für die Investition wurden die Geber im Abspann genannt. Inzwischen hat sich aus dieser Art der Finanzierung ein ganzer Investitionsmarkt entwickelt.
Bei der klassischen Crowdfunding-Kampagne erhält der Geldgeber für seine (meist kleine) finanzielle Unterstützung eine geldwerte oder ideelle Prämie, die in der Regel in Verbindung mit dem Zweck der Kampagne steht. Dies ist die weltweit am weitesten verbreitete Form der Crowdfunding-Varianten. Die größte deutsche Crowdfunding-Plattform ist www.startnext.de.
Die Erfolgsquote bei den großen Crowdfunding-Plattformen liegt bei aktuell 57 Prozent.1 Die meisten erfolgreichen Projekte sind für Beträge unter 10.000 Euro angesetzt; durchschnittlich werden knapp 5000 Euro pro erfolgreichem Projekt gesammelt.2 Startnext kalkuliert für die auf ihrer Seite vorgestellten Projekte mit folgender Formel: Jede(r) Besucher(in) der Kampagnenwebseite steht im Durchschnitt für circa einen Euro Fundingsumme. Der Fundingbetrag eines Unterstützers liegt im Durchschnitt bei 35 Euro. Etwa drei von 100 Besucher(inne)n unterstützen das Projekt. Für eine Fundingsumme von 10.000 Euro sind also etwa 10.000 Seitenbesucher nötig beziehungsweise circa 300 echte Unterstützer(innen). Die erfolgreich finanzierten Projekte in Deutschland kamen Ende 2014 auf ein kumuliertes Gesamtvolumen von 16 Millionen Euro. Ende 2011 lag das Volumen erst bei 0,46 Millionen Euro.3
Startnext.de nennt folgende Hauptgründe für das Scheitern einer Crowdfunding-Kampagne: unrealistische Fundingsummen, zu lange Laufzeiten, eine fehlende direkte Ansprache und unattraktive Dankeschöns.
Anmerkungen
1. www.statista.com/statistik/daten/studie/258153/umfrage/erfolgsquoteder-crowdfunding-projekte-in-deutschland-nach-plattformen/
2. www.fuer-gruender.de
3. www.statista.com
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