So bleiben Mitarbeiter psychisch gesund
Es sind zentrale Fragen des vom Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderte Projektes "Gesund führen - Förderung psychischer Gesundheit in der Sozialwirtschaft": Wie können Mitarbeitende und Führungskräfte ihre psychische Gesundheit erhalten? Wie werden aus Führungskräften Wegbereiter für betriebliches Gesundheitsmanagement?1 Mit dem Ziel, Führungskräfte als Multiplikator(inn)en für psychische Gesundheit zu gewinnen, startete im Oktober 2012 das ESF-geförderte Projekt unter der Leitung des Landes-Caritasverbandes Bayern. Das Projekt schult 133 Führungskräfte in acht Qualifizierungskursen aus unterschiedlichen sozialen Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege in Bayern.
"Wie soll ich bei meiner zeitlichen Belastung diese Qualifizierung erfolgreich abschließen?", fragten immer wieder interessierte Führungskräfte. Dies wird möglich durch den "Blended-Learning"-Ansatz ("integriertes Lernen") im Seminar: Lernen am Arbeitsplatz, Selbststudium und Coaching werden miteinander verbunden. Über einen Zeitraum von zehn Monaten lernten die Teilnehme-
r(innen) theoretische Inhalte, die Grundlagen des betrieblichen Gesundheitsmanagements und Best-Practice-Beispiele kennen. Die Führungskräfte aus Pflegeeinrichtungen, Kindertagesstätten, Beratungsstellen, Krankenhäusern und Behinderteneinrichtungen entwickelten Ideen für Gesundheitsprojekte und erhielten konkrete Unterstützung durch Coachings.
Die Ergebnisse des Projekts zeigen sich in den entwickelten Transferprojekten der Teilnehmenden. Diese decken eine große Bandbreite an Ansätzen zum betrieblichen Gesundheitsmanagement ab. Führungskräfte veranlassen und unterstützen die Gründung von Gremien und Arbeitskreisen, initiieren Analysen, konzipieren Gesundheitstage, erweitern Angebote der betrieblichen Gesundheitsförderung oder widmen sich der Erstellung von Betriebsvereinbarungen bezüglich Burnout-Prävention, betrieblichem Wiedereingliederungsmanagement bis hin zu Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Die Rolle als Führungskraft wird reflektiert
"Eine Erkenntnis für mich war, dass der Aufbau eines betrieblichen Gesundheitsmanagements von den Akteuren viel Engagement, jede Menge Ressourcen und einen langen Atem erfordert", sagte ein Kursteilnehmer am letzten Seminartag. Viele der Teilnehmer(innen) in den Coachings nutzen die Möglichkeit, die eigene Rolle als Führungskraft und die persönliche psychische Gesundheit zu reflektieren - denn um Mitarbeiter(innen) gesund führen zu können, muss die Führungskraft fähig sein, auch selbst auf ihre Gesundheit zu achten. Diese Einsicht wird bei den Teilnehmer(inne)n immer wieder deutlich. Die individuelle Unterstützung in den Coachings bei dieser herausfordernden Auseinandersetzung mit den eigenen Belastungen und Ressourcen wird als ausgesprochen wertvoll erlebt.
Bei zahlreichen Diskussionen über den Erhalt der psychischen Gesundheit bei den Mitarbeiter(inne)n wurde in den Kursen die zentrale Frage diskutiert: "Wie bekomme ich meine Chefs und Direktoren als Unterstützer mit ins Boot?" - Die Teilnahme bei der Abschlussveranstaltung des ESF-Projekts kann eine Antwort sein. Diese findet am 9. Oktober 2014 in der Katholischen Akademie für Pflegeberufe in Regensburg statt. Geladen sind neben allen Kursteilnehmer(inne)n die Direktor(inn)en, Geschäftsführer(innen) und Führungskräfte der verschiedenen Wohlfahrtsverbände sowie Vertreter(innen) aus der Politik, den Krankenkassen und den Gewerkschaften. An diesem Tag werden ausgewählte Transferprojekte vorgestellt. Podiumsdiskussionen mit Expert(inn)en sowie ein Ausblick auf mögliche Folgeprojekte runden den Tag ab.
Anmerkung
1. Siehe zu diesem Thema auch neue caritas, Heft 11/2014.
Kontakt
Weitere Informationen sind von der Projektleiterin im Landes-Caritasverband Bayern, Christa Schüßler, erhältlich (E-Mail siehe unten) oder unter: www.gesund-fuehren.net
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