Gmünder Ehepaar gründet Hospiz-Stiftung – eigenes Erleben gab Ausschlag
Männer und Frauen, die die Sterbende nie zuvor gesehen hatten, saßen abwechselnd jede Nacht von neun Uhr abends bis sechs Uhr in der Früh an ihrem Bett. Die 92-Jährige musste keine Sekunde allein sein, als schließlich der Tod kam.
Dieses Erlebnis grub sich tief in die Herzen des Ehepaars ein. Zwölf Jahre später gründeten sie die „Ehepaar Duijm Hospiz-Stiftung“ unter dem Dach der CaritasStiftung Lebenswerk Zukunft, um damit – natürlich – die Hospizarbeit im Altkreis Schwäbisch Gmünd zu fördern. Das war den beiden Duijms, die selbst keine Kinder haben, von Anfang an klar: „Da brauchten wir nicht lange nachzudenken.“
Doch den beiden Rentnern war etwas bange vor der Bürokratie. „Wir waren der festen Meinung, dass Stiftung kompliziert ist“, so Irene Duijm. Angelika Hipp von der CaritasStiftung Lebenswerk Zukunft in Stuttgart zerstreute schnell die anfänglichen Bedenken, nahm dem Ehepaar die Angst vor Verwaltungsgeschäft und steuerlichen Fragen.
Vor allem die Tatsache, dass Lebenswerk Zukunft dem rüstigen Rentner-Ehepaar die Verwaltungsarbeit und den Austausch mit dem Finanzamt abnahm und bei der Gestaltung der Satzung beratend zur Seite stand, war für die Duijms eine enorme Entlastung. So konnten sie sich ganz auf die Ausformulierung ihres Stifterwillens konzentrieren. Alfred Duijm: „Uns war noch nicht einmal bekannt, dass wir auch eine Treuhandstiftung gründen können, die von Lebenswerk Zukunft in unserem Sinne verwaltet wird. Dies hat uns unsere Entscheidung noch viel leichter gemacht.“
Die ersten Reaktionen aus dem Duijmschen Umfeld auf die Gründung der Hospiz-Stiftung bewegten sich zwischen Zuspruch und Begeisterung. Die Schwägerin hat sogar schon eine erste Spende angekündigt. Ein mögliches Betätigungsfeld für ihre noch junge Stiftung sehen die Duijms später einmal in der Arbeit im stationären Hospiz der Franziskanerinnen in Schwäbisch Gmünd, das zurzeit entsteht. Doch auch außerhalb der Stadt soll die Stiftung segensreich wirken. Daher haben die Duijms ausdrücklich festgelegt, dass der Aktionsradius ihrer Stiftung den gesamten ehemaligen Kreis Schwäbisch Gmünd umfasst.
Eines Tages, so wollen es die Stifter, soll auch der Hauptteil des Duijmschen Erbes der Stiftung zugutekommen. Daran gibt es für Irene und Alfred Duijm nichts zu rütteln.