Münster. Einstimmig
haben Delegierte die Mitglieder des Caritasrates für den Caritasverband für die
Stadt Münster e.V. wiedergewählt. Dem Aufsichtsgremium des katholischen
Wohlfahrtsverbands mit 745 hauptamtlichen und über 300 ehrenamtlichen
Mitarbeitern gehören Reinhold Garthe, Anita Cordesmeyer, Dr. Jost Hüttenbrink,
Pfarrer Ulrich Messing und Waltraud Polenz an. Zuvor hatten die Delegierten den
Caritasrat einstimmig entlastet. Reinhold Garthe bedankte sich bei haupt- und
ehrenamtlichen Caritas-Mitarbeitern im Verband und den Pfarrgemeinden für ihren
engagierten Einsatz.
Wie kann Kindern und Eltern früh geholfen werden, damit Notlagen gar nicht erst
entstehen? Dieser Ansatz fand bei den Delegierten während des Vorstandsberichtes
große Aufmerksamkeit. Mit ehrenamtlichen Familienpaten, Stadtteilangeboten,
Starthilfe für Eltern mit „schwierigen Babys“ setzt die Caritas vorbeugende
Schwerpunkte. Der Neubau der Caritas-Kita ist erfolgreich abgeschlossen, dort
ist eine Gruppe für Kinder unter drei Jahren eingerichtet worden. Die
Familienpflege sei dagegen gefährdet, weil die Krankenkassen nicht bereit
seien, einen auch nur annähernd kostendeckenden Vergütungssatz zu zahlen.
Freuen über neue Räume darf sich die Bahnhofsmission, die von Caritas und
Diakonie getragen wird. In der Altenhilfe hat die Caritas ein Ethik-Komitee
gegründet und beteiligt sich am Qualitätsmodell Münster. Sorgen bereitet
weiterhin der Fachkräftemangel, insbesondere in der Pflege. Erfreulich sei in
diesem Zusammenhang, dass das Fachseminar für Altenpflege im Haus der Caritas
künftig doppelt so viele Ausbildungsplätze anbiete.
Durch die jüngst vorgestellten Kürzungspläne der Stadt Münster erwartet die
Caritas Einschnitte im sozialen Bereich, einschließlich der Jugend- und
Gesundheitshilfe. Sollten die Vorschläge vom Rat gebilligt werden, würde
der Zuschuss an den Wohlfahrtsverband ab 2013 in einem nicht unerheblichen Maß
gekürzt werden.
„Die Menschen brauchen Kümmerer“, hob Pfarrer Franz Meurer als Gastredner während der Delegiertenversammlung hervor. Der Priester aus einem Kölner Problemviertel warb eindringlich davor, ein soziales Gemeinwesen auch tatsächlich gemeinsam zu tragen und keinen auszugrenzen. „Alles, was wirklich wichtig ist, kann keiner allein“, so der Geistliche, der betonte: „In den Armen finde ich Gott.“
Bildzeile: Vorstandsmitglied Helga Fuhrmann (links) und Vorstandsvorsitzender Michael Hartleif (rechts) der Caritas Münster mit den wiedergewählten Mitgliedern des Caritasrates (v. l.) Pfarrer Ulrich Messing, Waltraud Polenz, Reinhold Garthe, Anita Cordesmeyer und Dr. Jost Hüttenbrink.
Zum Thema: Delegiertenversammlung der Caritas Münster
Die Delegiertenversammlung des Caritasverbandes für die Stadt Münster e. V. setzt sich zusammen aus Vertretern der katholischen Pfarrgemeinden, der Fachverbände und korporativen Mitgliedern sowie dem Caritasrat und dem Vorstand.