Das Thema Klimaschutz hat Fuß gefasst
Als empirische Grundlage für die Verbandsarbeit im Geschäftsfeld "Unternehmerische Belange" des Deutschen Caritasverbandes (DCV) wird seit dem Jahr 2004 die Trägerstrukturbefragung des DCV organisiert. Ziel der Erhebung ist es, einen Überblick über wesentliche Strukturmerkmale der Caritas-Rechtsträger zu erhalten und dabei auf aktuelle unternehmenspolitische Fragestellungen einzugehen. Zielgruppe sind die Geschäftsführungen/Vorstände der Caritasträger mit mindestens 50 hauptberuflich Mitarbeitenden (1600 an der Zahl), von denen sich in diesem Jahr 362 beteiligt haben.
Die Befragung 2021 beschäftigt sich neben der Zusammensetzung der Leitungsorgane und Maßnahmen zur strukturellen Verankerung von Vielfalt bei den Rechtsträgern1 mit der Umsetzung der Arbeitshilfe 182 "Soziale Einrichtungen in katholischer Trägerschaft und Aufsicht" der Kommission für caritative Fragen der Deutschen Bischofskonferenz und des Verbands der Diözesen Deutschlands. Außerdem sind die Transparenzstandards von Caritas und Diakonie sowie die strukturelle Verankerung von Klimaschutz Gegenstand der Befragung.2
Zur Arbeitshilfe 182: Gut vier Fünftel (83 Prozent) der Träger geben an, ein eigenständiges Aufsichtsorgan zu haben, das in der Satzung beziehungsweise im Gesellschaftsvertrag festgeschrieben ist. Damit setzt sich der Trend zur Einrichtung von Aufsichtsorganen fort und es wird bereits ein hohes Umsetzungsniveau erreicht. Im Jahr 2006 lag der Anteil bei 63 Prozent, 2015 bei 77 Prozent. 79 Prozent der Befragten mit Aufsichtsorgan haben sich bei dessen Einrichtung an der Arbeitshilfe 182 orientiert, ein im Vergleich zu 2017 leicht rückläufiger Wert.
Transparenz wird zunehmend von den Stakeholdern der Caritas eingefordert, ist aber vor allem auch ein Anspruch an die eigene Arbeit. Die Anfang 2019 in aktualisierter Fassung erschienenen Transparenzstandards von Caritas und Diakonie (siehe www.caritas. de, Stichwort: Transparenz) geben einen Orientierungsrahmen für die Träger vor. 45 Prozent der Befragten bestätigten diese Orientierung. 23 Prozent der Träger geben an, dass sie ihren jährlichen Geschäftsbericht zum Herunterladen auf ihrer Internetseite bereitstellen. Bei circa einem Viertel der Träger gilt das auch für ihre Bilanz, Gewinn-und Verlust-Rechnung und Auszüge aus dem Lagebericht. Die Zurückhaltung bei der Veröffentlichung dieser Angaben ist damit nach wie vor relativ groß. Erfreulich hoch ist hingegen der Anteil der Träger, die die Mitglieder des trägereigenen Aufsichtsorgans auf ihrer Internetseite nennen (70 Prozent). Dies gilt auch für die Veröffentlichung des Leitbilds (82 Prozent).
Eine erste Bestandsaufnahme betrifft die Umsetzung von Klimaschutz.3 Bei fast der Hälfte der Träger (46 Prozent) ist Klimaschutz in den strategischen Zielen verankert. Bei den entsprechenden Handlungsfeldern dominieren die energieeffiziente Gebäudesanierung und die Beschaffung von Energie (80 Prozent der Befragten), gefolgt von klimagerechten Mobilitätskonzepten (62 Prozent). Die klimagerechte Beschaffung von Lebensmitteln (knapp ein Drittel) und Non-Food-Produkten wie Arbeitskleidung (gut ein Viertel) spielen noch eine untergeordnete Rolle. Knapp ein Fünftel der Träger gibt an, klimaschutzrelevante Daten zu erfassen. Eine(n) Beauftragte(n) für Klimaschutz haben lediglich neun Prozent. Insgesamt entsteht der Eindruck, dass das Thema Klimaschutz in der Caritas Fuß gefasst hat, es aber oftmals noch an der systematischen Planung und Umsetzung fehlt.
Anmerkungen
1. Die Ergebnisse zu diesen Fragebereichen werden in einem weiteren Artikel dargestellt.
2. Der komplette Auswertungsbericht kann per E-Mail an unternehmen@caritas.de angefordert werden.
3. Die Fragen zum Klimaschutz sind vor dem Hintergrund der Ende 2020 verabschiedeten DCV-Position "Klimaschutz ambitioniert und sozial gerecht gestalten" zu sehen, die auch das Einlösen der Klimaneutralität der Caritas beinhaltet (siehe www.caritas.de, Stichwort: Klimaschutz).
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