Ökologische Nachhaltigkeit in der Caritas wird gefördert
Caritas-Träger haben in der Regel einen hohen Qualitätsanspruch und handeln werteorientiert. Entsprechende Standards setzen sie zum Beispiel durch Qualitätsmanagementsysteme um. Die "Leitlinien für unternehmerisches Handeln in der Caritas" aus dem Jahr 2008 legen caritasspezifische Managementgrundsätze fest. Dort ist auch das Engagement, ökologisch nachhaltig zu wirtschaften, festgeschrieben: "Die Unternehmen der Caritas gehen zudem verantwortungsvoll und effizient mit den zur Verfügung stehenden finanziellen, materiellen und ökologischen Ressourcen um." Ergebnisse verbandlicher Umfragen zeigen jedoch, dass nur relativ wenige Träger bisher ein systematisches Umweltmanagement eingeführt haben.
Papst Franziskus widmete seine aktuelle Enzyklika "Laudato si" dem Thema Ökologie und ruft dazu auf, das "gemeinsame Haus", unsere Erde, pfleglich zu behandeln. Er erinnert daran, verantwortungsvoll mit den natürlichen Ressourcen umzugehen, um allen Menschen ein würdiges Leben zu ermöglichen. Der Bewahrung der Schöpfung, einem seit jeher wichtigen Anliegen christlicher Träger und oft bereits im Leitbild verankert, kommt somit eine immer größere Bedeutung zu.
Eine Erhebung unter den Rechtsträgern der Caritas im vergangenen Jahr hat ergeben, dass drei Viertel der Befragten von gestiegenen Energiekosten betroffen sind, die zum größten Teil nicht über Entgelte zu refinanzieren sind (s. auch neue caritas Heft 18/2014, S. 24 ff.). Knapp die Hälfte der 1520 befragten Einrichtungen und Dienste greifen daher zu ökologischen Maßnahmen (zum Beispiel energetische Bausanierungen). Gut ein Fünftel integriert die Energiesparmaßnahmen in ein bestehendes Qualitätsmanagement. Nur relativ wenige Caritas-Unternehmen verfolgen einen weitergehenden systematischen Ansatz und erheben umweltrelevante Kennzahlen (16 Prozent) oder können ein umfassendes Umweltmanagementsystem nachweisen (zwölf Prozent).
Besonders von kirchlichen Einrichtungen erwartet die Gesellschaft einen verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Ein unbedachter Umgang mit Energie und mangelnde Richtlinien im Beschaffungswesen können schnell zum Imageverlust führen. Durch ökologisch nachhaltiges Wirtschaften wird die Glaubwürdigkeit der Caritas gestärkt, weil sich die Erwartungen an sie und ihr Verhalten im Einklang befinden.
Der Vorstand des Deutschen Caritasverbandes (DCV) hat die bundesweite Förderung einer nachhaltigen ökologischen Unternehmenspolitik in die strategischen Ziele aufgenommen und dem Thema dadurch einen großen Stellenwert zur nachhaltigen Entwicklung der Dienste und Einrichtungen der Caritas eingeräumt. Damit dies gelingen kann, hat der DCV auch das Projekt "Förderung von ökologischer Nachhaltigkeit in Einrichtungen und Diensten der Caritas" initiiert. Mit Hilfe eines Maßnahmenpakets soll bei den Verbänden und Unternehmen der Caritas das Bewusstsein für die Einführung eines systematischen Umweltmanagements geschaffen und eine Umsetzung unterstützt werden.
Im Mittelpunkt steht die Arbeit einer Projektgruppe von etwa zehn bis zwölf Caritas-Unternehmen. Ihr Ziel soll es sein, die Umweltbilanz der beteiligten Unternehmen mittelfristig deutlich zu verbessern, indem ein systematisches Umweltmanagement eingeführt wird. Flankiert wird die Arbeit mit den Pilotstandorten durch bewusstseinsbildende Maßnahmen, die auf den Gesamtverband ausgerichtet sind. Analog zum Strom-Spar-Check für private Haushalte mit geringem Einkommen soll ein Energie-Spar-Check für Dienste und Einrichtungen entwickelt werden, der auf einfache und effektive Weise Zugang zu ökologischen Maßnahmen vermittelt.
Im Rahmen des Projekts werden mehrere eintägige Fortbildungen zu Schwerpunkten angeboten und eine Arbeitshilfe zu ökologischem Wirtschaften publiziert. Mit anderen Verbänden und Unternehmen werden Kooperationen angestrebt.
Interessierte Verbände und Einrichtungen können sich bis 30. September 2015 melden bei Anke Becker (Projektleitung), E-Mail: anke.becker@caritas.de, Tel. 0761/200-324.
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