Zunehmend bewölkt
Die aktuelle Geschäfts- und die Ertragslage schätzt jeweils ein Viertel der Befragten als gut ein. Damit überwiegt hier noch immer die positive Sicht, wenn auch 15 Prozent der Befragten bei der Geschäftslage und 22 Prozent bei der Ertragslage ihre Situation als schlecht einstufen. Schon bei der Frage nach den Zukunftserwartungen zeigt sich ein anderes Bild: Eine Verbesserung der Geschäftslage erwarten nur acht Prozent der Befragten, eine Verschlechterung hingegen 27 Prozent. Bei der Ertragslage prognostiziert jede(r) Zehnte eine Verbesserung, aber jede(r) Dritte eine Verschlechterung. Dennoch geben 29 Prozent der Befragten an, ihre Investitionsausgaben in den kommenden zwölf Monaten erhöhen zu wollen.
Zudem schlagen sich die zurückhaltenden Zukunftserwartungen noch nicht auf die Einstellungsbereitschaft nieder. Ein Fünftel der Rechtsträger hat vor, seine Beschäftigtenzahl auszubauen, 30 Prozent haben angegeben, dass die Zahl ihrer Beschäftigten im vergangenen Jahr gestiegen ist. Dabei fiel die Gewinnung von Mitarbeiter(inne)n mit mittlerem Berufs- beziehungsweise mit Hochschulabschluss den Rechtsträgern schwerer als im Vorjahreszeitraum, äußerten 27 beziehungsweise 22 Prozent der Befragten.
Zwei von drei Anbietern erhalten zu wenig Vergütung
Das Verhalten der Kostenträger wird in der Regel als negativ bewertet. Nur bei 30 Prozent der Befragten reichen die vereinbarten Vergütungssätze zur Deckung der laufenden Betriebskosten. Gedeckt werden soll der Fehlbetrag überwiegend mittels Kosteneinsparungen (67 Prozent), des Aufbaus neuer Leistungsfelder (41 Prozent), einer höheren Auslastung sowie durch Zuschüsse (jeweils 35 Prozent). Ein Fünftel der Befragten gibt an, dass kein Ausgleich möglich sei.
Stellen für benachteiligte Jugendliche
Bei 18 Prozent der Befragten sind Stellen für benachteiligte Jugendliche vorhanden, lediglich vier Prozent planen die Einführung solcher Stellen, während 78 Prozent der Rechtsträger dafür keine Möglichkeit sehen - ein ähnliches Bild ergab sich schon 2007.
Den größten Fortbildungsbedarf in ihren Unternehmen sehen die Befragten in der Personalführung und -entwicklung (34 Prozent), im betriebswirtschaftlichen Bereich (20 Prozent), in der Facharbeit (20 Prozent) und in Management/Unternehmensführung (14 Prozent). Fortbildungsbedarf in der Sozialpolitik sehen sieben Prozent und im Bereich Theologie/Sozialethik fünf Prozent.
In diesem Jahr haben sich 1061 Rechtsträger an der Erhebung beteiligt, darunter besonders viele aus den Bereichen stationäre Altenhilfe, Sozialstationen und ambulante Pflegedienste sowie stationäre Jugend- beziehungsweise Behindertenhilfe. Auch fürs nächste Jahr gilt: Je mehr Träger sich beteiligen, je mehr die verschiedenen Arbeitsfelder der Caritas vertreten sind, desto besser kann die Erhebung als unternehmenspolitisches "Frühwarnsystem" fungieren. Das neue-caritas-Jahrbuch 2009 wird einen Überblicksartikel über die Erkenntnisse aus allen drei bisherigen Erhebungen bringen.