Sankt Pammachuis-Schule ist ein Projekt für Bildung und Toleranz
Der Diözesan-Caritasverband Trier konnte dank vieler engagierter Spender 190 000 Euro zum Bau der Schule beitragen. Weitere Unterstützung aus dem Bistum Trier kam vom Verein "Menschen in Not" (Bad Hönningen) und der Not- und Katastrophenhilfe Schöndorf-Heddert. Jutta Kirchen, Auslandshilfereferentin des Diözesan-Caritasverbandes, zeigte sich vor Ort bei der Einweihung beeindruckt: "Es ist ein echtes Leuchtturmprojekt: St. Pammachius ist die erste integrative weiterführende Schule in der Region Arusha." Die neue Schule, der ein Internat angegliedert ist, ermöglicht den Kindern in einem weiten Umkreis Bildung und Begleitung.
Und es gibt einen zweiten positiven Effekt: "In dieser Schule lernen behinderte Kinder, darunter viele Albino-Kinder, gemeinsam mit nicht-behinderten Kindern. Dadurch wächst das Bewusstsein, dass diese Kinder nicht mehr ausgegrenzt werden", so Kirchen. Dies ist in Tansania nicht selbstverständlich: Ein Kind mit Behinderung wird von den Familien meist als Strafe empfunden und oft versteckt. Neben Erblindungen und spastischen Erkrankungen sind vor allem die Kinder mit Albinismus besonders gefährdet. Diese Kinder, die infolge einer Genvariante sehr helle Haut und Haare haben, sind nicht nur gesundheitlich von Hautkrebs betroffen, sondern müssen oft um ihr Leben fürchten: Sie gelten als Hexen- oder Zauberwesen, Pulver aus ihren Körperteilen sollen Erfolg und Reichtum garantieren, so der weit verbreitete Aberglaube in Tansania und Uganda.
Erzbischof Isaac kämpft für Kinder
Mit Erzbischof Isaac hat das Projekt der integrativen Schule einen starken Verbündeten: Er setzt sich in der Diözese Moshi ganz besonders für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen ein und kämpft gegen Vorurteile und Aberglaube. Dank des Engagements von Erzbischof Isaac können die Schüler nach ihrem Abschluss einen Platz in einem der Ausbildungsprojekte der Diözese finden, in denen sie zum Beispiel Berufe in Landwirtschaft, Medizin oder Tourismus erlernen können.
Die Schule St. Pammachius hat bisher Baukosten von etwa einer Million Euro verursacht. Sie werden von Spendern aus dem In- und Ausland finanziert. Zu den Hauptunterstützern zählen die Diözesan-Caritasverbände Trier und Aachen, das deutsche Kindermissionswerk und das Bistum Moshi. Für die Betriebskosten kommt die Diözese Moshi auf, die Lehrergehälter finanziert der Staat Tansania. Für die Betriebskosten kommt die Diözese Moshi auf, die Lehrergehälter finanziert der Staat Tansania. Als nächstes stehen der Bau von weiteren Sanitäreinrichtungen, Schlafsälen und Laborräumen an, damit die geplanten 250 Schüler dort Platz finden. Schule und Internat sind als Selbstversorger konzipiert: Im Garten können die Schüler eigenes Obst und Gemüse ernten, es gibt eine Fischzucht und Geflügel, um sich so eigenständig weitgehend zu versorgen.