Caritas und "Menschen am Rande" - wie werden sie gesehen?
Studien beantworten Fragen, zumindest gibt man sie deshalb in Auftrag. Doch nicht selten tauchen dann neue Fragen auf, darunter vor allem eine: "Wie interpretiere ich die gewonnenen Zahlen?" Die Studie zum Thema "Menschen am Rande der Gesellschaft" ist von dieser Problematik nicht ausgenommen.
Im Frühjahr 2008 beauftragte der Deutsche Caritasverband das Heidelberger Institut Sinus Sociovision mit der Untersuchung.1 Sie war Teil einer größeren Studie zum Thema Mehrfachdiskriminierung. 2610 Personen nahmen an der persönlich-mündlichen Befragung teil.
Anlass der Studie war die geplante Caritas-Kampagne zum Thema "Menschen am Rande". 2009 nehmen wir, die Caritas, besonders die Menschen in den Blick, bei denen sich Problemlagen über längere Zeit potenzieren und verfestigen. Sie kennen den Teufelskreis aus Verschuldung, brüchigen sozialen und familiären Beziehungen, Krankheit, Arbeitslosigkeit bis hin zur Wohnungslosigkeit.
Wir wollten wissen: Wie sieht die deutsche Gesellschaft "Menschen am Rande"? Wie beurteilt sie in diesem Segment die Arbeit der Caritas? Dazu stellten wir folgende Fragen:
- Wie stark können sich die Befragten vorstellen, selbst einmal in einer sozialen Notlage zu "landen"?
- Wo begegnen sie Menschen in sozialen Notlagen?
- Wer sollte ihrer Ansicht nach dafür Sorge tragen, dass Menschen in sozialer Not ihre Lage überwinden können?
- Wo und wie ordnen sie "Caritas" in Bezug auf "Menschen am Rande" ein?
Die Ergebnisse der Untersuchung sind repräsentativ für die deutschsprachige Wohnbevölkerung in der Bundesrepublik ab 18 Jahren. Die Stichprobe bildet alle soziodemografischen Lagen und soziokulturellen Orientierungen unserer Gesellschaft ab.
Innerhalb der Studie gibt es vier Notlagen, die sowohl einzeln als auch gehäuft betrachtet werden:
- materielle Armut/Leben am Existenzminimum;
- Abhängigkeit von Suchtmitteln;
- Soziale Isolierung/Vereinsamung;
- Obdachlosigkeit.
Die Auswertung der Daten berücksichtigt neben Alter und Geschlecht auch die schulische Bildung und differenziert zwischen Ost- und Westdeutschland. Des Weiteren ordnet sie die Ergebnisse den bekannten Sinus-Milieus zu (s. Grafik 1).2
Können Sie sich vorstellen, selbst einmal in einer sozialen Notlage zu "landen"?
Im Schnitt können sich 37 Prozent der Befragten vorstellen, eines Tages zu den Armen zu gehören. Besonders ist dies bei den 30- bis 44-Jährigen (43 Prozent) und in den neuen Bundesländern (47 Prozent) der Fall. Am wenigsten Angst vor Armut haben die Senioren ab 60 (27 Prozent). Betrachtet man die einzelnen Milieus, ist die Angst vor Armut stark bei DDR-Nostalgikern (64 Prozent) und Experimentalisten (58 Prozent) verbreitet.
Aber auch in der gesellschaftlichen Mitte und sogar in Teilen der Oberschicht wird das Armutsrisiko von einem erheblichen Teil (mehr als 20 Prozent) nicht ausgeschlossen. Bei einigen kann es sich um Koketterie handeln, bei den meisten ist aber die Einstellung verbreitet, dass die wirtschaftliche Situation keine Arbeitsplatzgarantie mehr bietet und die eigenen Sicherungssysteme nicht tragen könnten.
Etwa jede(r) Zehnte hält es für möglich, von Suchtmitteln abhängig zu werden. Zwei Milieus liegen hier deutlich über dem Durchschnitt: Bei den Experimentalisten schließt fast jede(r) Vierte eine potenzielle Abhängigkeit nicht aus. Die Hedonisten verfügen über eine ausgeprägte "Genieße-den-Tag"-Einstellung. Es ist interessant, dass sie sich trotz dieser "Leichtigkeit" des Risikos einer möglichen Suchtmittelabhängigkeit bewusst sind: Jede(r) Fünfte gibt an, sich einen Absturz in die Abhängigkeit oder Obdachlosigkeit vorstellen zu können.
Wie und wo wird Armut erfahren?
Einsamkeit und Isolierung befürchten durchschnittlich 22 Prozent der befragten Personen. Die Spanne reicht von 17 Prozent bei den 18- bis 29-Jährigen bis zu 30 Prozent in den neuen Bundesländern.
Spannend ist die Frage, wie viele befürchten, dass alle vier Notlagen gleichzeitig eintreffen könnten. Vier Prozent der Befragten erwarten für sich diese dramatische Zuspitzung. Die Tatsache, dass darunter die Hedonisten mit zwölf Prozent und die DDR-Nostalgiker mit acht Prozent am deutlichsten über dem Durchschnitt liegen, wird später bei der Frage nach der Zuständigkeit für "Menschen am Rande" eine Rolle spielen. Erwartungsgemäß sind sich die Befragten aus der Oberschicht durchgängig sicher, dass ihnen eine solche Zukunft erspart bleibt.
Angesichts der erwähnten 37 Prozent aller befragten Personen, die Armut für sich nicht ausschließen, lohnt sich die Frage, wie ausgeprägt Armut im Alltag erlebt wird. Welche Korrelationen gibt es zwischen konkreten Armutserfahrungen im Nahbereich und befürchteten Armutserwartungen?
Wo begegnen Sie Menschen in sozialen Notlagen?
Hier stoßen wir auf das vermutlich erstaunlichste Ergebnis der Studie: Nur 13 Prozent geben an, arme Menschen in der Familie oder im Freundeskreis zu haben (s. Tabelle 1). 31 Prozent identifizieren Armut in der Nachbarschaft, das heißt fast 70 Prozent leben in Wohngebieten, die weitgehend nicht von Armut betroffen sind. Eine Ausnahme sind die neuen Bundesländer. Hier kennen 45 Prozent Armut in der Nachbarschaft. 87 Prozent der Befragten sagen, sie würden arme Menschen überhaupt nicht oder nur in bestimmten Stadtteilen sehen, das heißt auf der Straße.3
So zeigt sich die auch an anderen Stellen dokumentierte Entwicklung der zunehmenden Abkapselung von Milieus in Deutschland. Der Freundes- und Verwandtenkreis, aber auch die Nachbarschaft wird nach Möglichkeit homogen gestaltet. Armut ist für die meisten nur indirekt erfahrbar, durch Medien oder an bestimmten Stellen im Stadtbild. Dies steht im Gegensatz zu den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik, als es normal war, dass Kinder über ihre Spielkameraden auch unterschiedliche Haushalte kennenlernten - von der Tochter eines Fabrikanten bis hin zum Freund, der mit seinen drei Geschwistern und der alleinerziehenden Mutter in einer kleinen Dreizimmerwohnung lebte.
Schaut man auf die unterschiedlichen Milieus, so ist der Kontakt zu von Armut Betroffenen im Freundes- und Familienkreis bei vier Gruppen überdurchschnittlich, also höher als 13 Prozent. Bei den DDR-Nostalgikern liegt der Wert bei 21 Prozent. Unter den Experimentalisten haben 18 Prozent, den Hedonisten 17 Prozent und den Konsum-Materialisten 16 Prozent von Armut betroffene Freunde oder Verwandte.
In gemischten Wohngebieten leben vergleichsweise viele DDR-Nostalgiker (47 Prozent). Am wenigsten wählen Konservative der Oberschicht eine Gegend, in der Armut sichtbar wird (nur 14 Prozent). Auch die modernen Performer liegen unter dem Durchschnitt.
Wer kennt schon Sucht-kranke und Einsame?
Bei den anderen Notlagen (Sucht, Einsamkeit und Obdachlosigkeit) ist der Kontakt zu Betroffenen ebenfalls nicht sehr ausgeprägt. Im Durchschnitt kennen 22 Prozent der Befragten Suchterkrankte in der Familie, im Freundeskreis oder in der Nachbarschaft, mit einem sichtbaren Ausschlag nach oben bei den 18- bis 29-Jährigen.
Beim Thema Einsamkeit sind es 34 Prozent der Befragten, die jemanden persönlich kennen, aber auch 36 Prozent, die niemanden kennen. Nur vier Prozent haben persönlich Kontakt zu einem obdachlosen Menschen. Am ehesten ist dies bei den Hedonisten der Fall.
Betrachtet man die Ergebnisse der Selbsteinschätzung und Kontaktdichte gemeinsam, ist feststellbar, dass die Gruppen der DDR-Nostalgiker, Experimentalisten, Hedonisten und Konsum-Materialisten am ehesten durch Randständigkeit bedroht sind, was sie auch selbst so sehen. Bei den Konsum-Materialisten sind die Werte nicht immer überdurchschnittlich. Sinus Sociovision geht jedoch davon aus, dass diese Gruppe bei Befragungen dazu tendiert, sich selbst und die Situation ihrer Nachbarschaft positiver einzuschätzen als sie ist. Denn "Nicht abstürzen und abgehängt werden, sondern mithalten, ist ein zentrales Lebensthema dieses Milieus"4.
Würden diese Menschen in einer Notsituation zur Caritas gehen?
Wer sollte Ihrer Ansicht nach dafür Sorge tragen, dass Menschen in sozialer Not ihre Lage überwinden können?
Uns als Wohlfahrts- und kirchlicher Verband muss dieses Ergebnis beschäftigen. Wir stehen im Ranking auf dem vorletzten beziehungsweise letzten Platz (s. Grafik 2). Ob dies eindeutig negativ zu beurteilen ist, bedarf eines genaueren Hinsehens.
Es ist zu erwarten, dass für die Überwindung der Not zunächst Transferleistungen wie Arbeitslosengeld oder Grundsicherung gemeint sind. Dass hier der Staat beziehungsweise die Ämter weit vorne rangieren, erschließt sich aus der Funktionsweise unseres Sozialstaates.
Die Eigenverantwortung der Familie verweist auf die Erfahrung oder Hoffnung, dass familiärer Zusammenhalt in der Not ein tragender Faktor ist beziehungsweise sei. Schauen wir diese Einschätzung nach Altersgruppen an, so sind jüngere Menschen am deutlichsten der Ansicht, dass die Familie für die Betroffenen Sorge tragen sollte (55 Prozent). Interessant ist, dass gerade die modernen Performer, Experimentalisten und Post-Materiellen auf Familie setzen. Bezogen auf den Wohnort halten in den alten Bundesländern 49 Prozent, in den neuen Bundesländern nur 37 Prozent der Befragten die Familie für die Überwindung sozialer Not zuständig. Entsprechend umgekehrt werden die Behörden in die Pflicht genommen, 60 Prozent in den neuen Bundesländern setzen diese auf Platz eins oder zwei.
Die Caritas ist bekannt
Wie setzen sich die 18 Prozent zusammen, die die Wohlfahrtsorganisationen weiter oben platziert haben? Bezogen auf Geschlecht, Alter und Schulbildung gibt es wenige Differenzierungen. Der Anteil in den neuen Bundesländern ist erwartungsgemäß am geringsten (elf Prozent). Am stärksten sind die Traditionsverwurzelten der Meinung, Caritas und andere Wohlfahrtsverbände seien zuständig, gefolgt von den Konsum-Materialisten. Fast jede(r) Vierte äußert hier diese Meinung.
Mag die geringe Nennung der Wohlfahrtsorganisationen, die Caritas eingeschlossen, auch daran liegen, dass sie nicht bekannt sind?
Wie bekannt ist die Caritas?
87 Prozent der Bevölkerung kennen laut dieser Studie die Caritas. Aber: Bei den Menschen am Rande der Gesellschaft ist die Caritas etwas weniger bekannt. Beispielsweise haben zehn Prozent der Hedonisten und DDR-Nostalgiker noch nichts von der Caritas gehört. In den neuen Bundesländern ist die Caritas ("auf hohem Niveau") etwas unbekannter als in den alten Bundesländern. Der Bekanntheitsgrad der Caritas liegt bei Menschen, die sich als diskriminiert wahrnehmen, im Bevölkerungsschnitt.5
Wir benannten die beiden Hauptbetätigungsfelder der Caritas:
- konkrete Hilfen in Einrichtungen und Diensten: Lebenspraktische Hilfe, Beratung, Behandlung, Betreuung;
- politischer Anwalt für die Rechte und Chancen aller Menschen.
Wie wichtig schätzen die Befragten diese Aufgaben ein?
Die konkrete Hilfe wird von 96 Prozent der Befragten als sehr wichtig/eher wichtig gesehen, davon sagen 62 Prozent sie sei sehr wichtig. Hedonisten weichen von dieser Einschätzung deutlich ab. Nur 23 Prozent halten die praktische Hilfe durch die Caritas für sehr wichtig - und das bei einer Gruppierung, die von Randständigkeit am meisten bedroht ist! Die anderen von sozialen Notlagen eher betroffenen Milieus liegen im Durchschnitt.
Auch bei der Anwaltsfunktion gibt es den "Ausreißer" bei den Hedonisten. Nur 21 Prozent von ihnen halten diese Funktion der Caritas für sehr wichtig. Der Gesamtdurchschnitt aller Befragten liegt bei 40 Prozent. Zählt man die Nennungen "sehr wichtig" und "eher wichtig" zusammen, schätzen 87 Prozent aller Befragten die politische Arbeit der Caritas. Besonders vertreten sind traditionell orientierte Menschen. Aber auch das moderne Segment der oberen Mittelschicht/Oberschicht ist überdurchschnittlich dieser Ansicht.
Wir wollten nicht nur wissen, wie die Handlungsfelder bewertet werden, sondern fragten auch nach dem "Erfolg" der Caritas. Diese Antworten sind sicherlich am meisten interpretationsbedürftig, denn leider wurde nicht näher beschrieben, was als "Erfolg" gesehen wird. Ist es bereits ein Erfolg, wenn jemand mit Hilfe der Caritas seinen Anspruch auf Arbeitslosengeld II umsetzen kann? Oder beginnt der Erfolg erst dann, wenn er wieder voll und möglichst unbefristet beschäftigt ist?
Der politische Erfolg der Caritas
Wie kann Erfolg im politischen Raum beschrieben werden? Ist eine gut laufende Caritas-Kampagne wie "Achten statt ächten" erfolgreiche Anwaltschaft, oder beginnt Erfolg erst dort, wo wir sichtbar Einfluss auf die Sozialgesetzgebung nehmen konnten?
Wie erfolgreich bewerten Sie die Arbeit der Caritas in diesen Bereichen?
Die Einschätzungen der Befragten fielen wie folgt aus:
Aufgabenfeld "Konkrete Hilfen in Einrichtungen und Diensten: Lebenspraktische Hilfe, Beratung, Behandlung, Betreuung": 86 Prozent sehen uns als sehr erfolgreich/eher erfolgreich, davon wählten 27 Prozent den höchsten Wert "sehr erfolgreich".
Aufgabenfeld "Politischer Anwalt für die Rechte und Chancen aller Menschen": 58 Prozent meinen, wir seien sehr erfolgreich/eher erfolgreich, wobei nur elf Prozent davon überzeugt sind, wir wären sehr erfolgreich.
Besonders kritisch sind die Menschen in Ostdeutschland sowie Menschen in den Milieus der Hedonisten und DDR-Nostalgiker. Groß ist das Vertrauen und die Erfolgszuschreibung bei älteren Menschen (vor allem über 60 Jahren) sowie - damit korrespondierend - in den Milieus der Traditionsverwurzelten und Konservativen.
Die Caritas ist als Helferin in Not bekannt und geschätzt, in einem größeren Teil der Bevölkerung auch als Anwalt für die Schwachen. Was jedoch nachdenklich macht ist, dass wir anscheinend die Milieus am wenigsten erreichen, bei denen Randständigkeit am häufigsten vorkommt. Dies sind zum einen die Hedonisten, zum anderen die DDR-Nostalgiker. Bei der letzten Gruppe hat eine Fremdheit zur Caritas sicherlich historische Gründe. Bezüglich der Hedonisten (und der Konsum-Materialisten) stellt sich die dringende Frage: Sind wir selbst, sind unsere Angebote zu mittelschichtsorientiert?6
Die meisten Bürgerinnen und Bürger haben also recht selten Kontakt zu Menschen am Rande. Wir wissen aus den Erkenntnissen der Integrations- und Migrationsforschung, dass direkte Kontakte jedoch Vorurteile abbauen, differenzierte Wahrnehmungen und neue Entwicklungen zulassen können. Gerade die Begegnungen "über den Gartenzaun hinaus" sind die spannenden Erlebnisse. An diesem Gedanken der Offenheit und Begegnung möchte die Kampagne "Soziale Manieren für eine bessere Gesellschaft" anknüpfen. Grüßen, Lächeln, Worte, die nicht verletzen, können ein Anfang sein. Auf den Plakaten begegnen uns Menschen am Rande. Wie ist es im tatsächlichen Leben?
Anmerkungen
1. Menschen am Rande der Gesellschaft: Eine bevölkerungsrepräsentative Untersuchung von Sinus Sociovision für den Deutschen Caritasverband e.V., Juni 2008. Projektleitung: Dr. Carsten Wippermann, Dr. Marc Calmbach. Weitere Informationen zu den Sinus-Milieus: siehe auch Haimerl, Helmut: Sinus-Milieus: Wo bleibt die Kirche? In: neue caritas Heft 18/2006, S. 18-22 und Becker, Thomas: Wirksame Hilfe braucht Milieukenntnisse. In: neue caritas Heft 16/2007, S. 9-12.
2. Folien und Erläuterungen aus der Studie finden Sie im CariNet unter: AG Caritas Deutschland // Caritas Deutschland // Beiträge // Öffentlichkeitsarbeit // Jahresthemen // 2009.
3. Mehrfachnennungen möglich, daher addieren sich die Prozente nicht auf 100 Prozent.
4. Siehe Studie "Menschen am Rande der Gesellschaft".
5. Sinus Sociovision konnte die Gruppe der Menschen, die sich selbst als diskriminiert erleben, in der Untersuchung als eigene Untergruppe ausweisen und gezielte Auswertungen vornehmen.
6. Information hierzu vermittelt das Seminar für Mitarbeitende der Caritas in der Öffentlichkeitsarbeit: "Menschen am Rande erreichen - Milieugerechte Klientenansprache in Flyern und Publikationen", 22.-23.4.2009, Mainz, Fortbildungs-Akademie des DCV, www.caritas-akademie.de