Not ist weiblich ...!
Die Allgemeine Sozialberatung (ASB) versteht sich als Fachdienst, der klärend und koordinierend im vernetzten System sozialer Hilfen Unterstützung bietet und offen ist für alle sozialen Probleme (ganzheitliches Beratungsverständnis). Damit ist die Allgemeine Sozialberatung Ausgangsbasis und Bezugspunkt für Spezialdienste (Clearingstelle).
In der Methodik arbeitet die Allgemeine Sozialberatung mit Methoden der Einzelfallhilfe, der Gruppenarbeit und der Gemeinwesenarbeit. Die Einzelfallhilfe umfasst im Wesentlichen die Erfassung persönlicher Ressourcen, das Herausarbeiten der Problemlagen und möglicher Lösungsschritte unter eventueller Vermittlung zu anderen Fachdiensten. Dagegen bewegen sich die Gruppenangebote in der Regel inhaltlich an den jeweiligen Interessenlagen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Die Allgemeine Sozialberatung wird zunehmend mit den Auswirkungen steigender Verarmung von Bevölkerungsgruppe konfrontiert und dies in einem Ausmaß, das die Erfahrungen der Vergangenheit bei weitem übertrifft.
Bislang gab es für die ASB der Caritas bundesweit noch kein einheitliches klientenbezogenes Datenmaterial. Aus diesem Grunde wurden die ASB-Berater(innen) bundesweit gebeten, am 20. September 2007 pro Klienten einen Erhebungsbogen auszufüllen.
Die Stichtagserhebung wurde unter Einbeziehung der Arbeitsstelle Sozialwirtschaft durch das Arbeitsfeld ASB des DCV koordiniert und vollständig über die Bundeskonferenz ASB durchgeführt. Auch die Beratungsstellen des Caritasverbandes der Diözese Görlitz e.V. beteiligten sich an dieser Erhebung. Einige Ergebnisse wollen wir Ihnen vorstellen.
Insgesamt konnten 3.529 Erhebungsbögen ausgewertet werden. Dabei lag die Beteiligung an der Stichtagserhebung deutlich über den Erwartungen. Konservativ gerechnet wenden sich mindestens 750.000-mal im Jahr bundesweit Menschen an die ASB der Caritas. Die meisten Hilfesuchenden sind weiblich.
Die Familienstände der Hilfesuchenden spiegeln die bundesweite Realität wider.
Jährlich sind, konservativ gerechnet, mindestens 980.200 Kinder, in der Regel indirekt, von der ASB betroffen.
Zwei Drittel der Hilfesuchenden in der ASB sind im erwerbsüblichen Alter.
In mehr als der Hälfte der Beratungsfälle liegt bei den Hilfesuchenden beziehungsweise in deren Umfeld ein Migrationshintergrund vor.
Mindestens 65,3 Prozent der Hilfesuchenden sind auf soziale Transferleistungen, wie zum Beispiel Arbeitslosengeld II, angewiesen.
Die Hilfesuchenden wenden sich mit den unterschiedlichsten Problemen an die ASB, zum Beispiel bei finanziellen Schwierigkeiten und Schulden, beim Umgang mit Behörden. Sie kommen mit sozialrechtlichen oder psychischen Problemen, sind krank oder haben Ehe-, Wohn- beziehungsweise Erziehungsprobleme. Eine Behinderung, das Alter oder Gewalt in der Familie führen ebenfalls zu Problemen.
Die von uns veröffentlichte Auswahl der erfassten Sozialdaten spiegelt nur einen Ausschnitt wider. Wir wollen damit Ihr Interesse wecken. Für weitere Informationen und Rückfragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.
In dieser Erhebung wird auch deutlich, wie wichtig die Allgemeine Sozialberatung der Caritas ist.
INFO:
Caritasverband der Diözese Görlitz e.V.
Telefon: 03 55 3 80 65 20
E-Mail: standera@caritas-dicvgoerlitz.de