Neue Prinzipien für eine neue Plattform
Der Startschuss für die Gründung des Verbands für Digitalisierung in der Sozialwirtschaft e. V. (VeDiSo) fiel vor rund einem Jahr. Zweck des mittlerweile aus knapp zwanzig Sozialunternehmen und Verbänden bestehenden Verbandes ist es, seine Mitglieder im Bereich der Digitalisierung zu unterstützen, insbesondere durch den Aufbau einer Plattform für soziale Dienstleistungen sowie ambulante und stationäre Betreuungsangebote.
Dem VeDiSo ist es wichtig, mit möglichst schlanken Strukturen agil und dynamisch zu arbeiten. Mitgliedsorganisationen bringen Know-how und Personalressourcen in den Verband ein. Beim ersten großen Projekt, der Entwicklung einer Online-Plattform für soziale Dienstleistungen und Betreuungsangebote, hat sich gezeigt, wie wirkungsvoll dieser Ansatz ist. Die Perspektivenvielfalt und das Zusammenwirken unterschiedlicher Professionen führen zu besseren Ergebnissen.
Dabei wurde nach sechs Grundprinzipien gearbeitet, die sich vom sonstigen Arbeitsalltag in der Sozialbranche unterscheiden:
- Wir stellen das Kundeninteresse und den Kundennutzen in den Mittelpunkt.
Die Erfahrung aus anderen Bereichen der Plattformökonomie hat gezeigt, dass nur derjenige Erfolg haben kann, der das Kundeninteresse und den Kundennutzen in den Mittelpunkt stellt.
- Wir blicken über unseren Tellerrand hinaus.
Wir lösen uns von Partialinteressen und "internalisierten Leitplanken" in den Köpfen und versuchen, Lösungsansätze aus anderen Branchen zu adaptieren.
- Wir denken und handeln wie ein Start-up.
In erster Linie bedeutet dies, sich mit möglichst wenigen Ressourcen auf einen agilen Weg zu begeben und iterativ vorzugehen.
- Wir arbeiten mit Methoden angelehnt an "Design Thinking".
Ausgehend von einer genauen Definition der zu lösenden Probleme beziehungsweise Kundenbedürfnisse über eine Analyse der Kundengruppen werden Prototypen entwickelt, die wiederum getestet (Validierung) und mit den Erkenntnissen aus den Tests verbessert werden können.
- Wir agieren mit kleinen Teams in kooperativem Wettbewerb.
Kleine, interdisziplinäre Teams entwickeln unter gegenseitiger Beratung unabhängig voneinander Geschäftsmodelle beziehungsweise Lösungen für Kundenprobleme. Nach kurzen, konzentrierten Arbeitsphasen stellen sich die Teams gegenseitig die Ergebnisse vor und geben sich Rückmeldung dazu.
- Wir gehen schnell ins Tun über und sehen Geschwindigkeit als Kreativitätsfaktor.
In der sehr strukturierten Vorgehensweise löst Zeitdruck in den Workshops Kreativität aus. Das führt zu einem stetigen Prozessfortschritt.
Ziel ist ein stark frequentiertes Vermittlungsportal
Mit der Online-Plattform für soziale Dienstleistungen und Betreuungsangebote, die Anfang 2019 vorerst mit Angeboten im Bereich Alten- und Behindertenhilfe online gehen soll, entwickeln wir ein echtes gemeinwohlorientiertes Angebot aus der Sozialwirtschaft für die Sozialwirtschaft. Die Plattform soll (schrittweise) zu einem stark frequentierten Informations- und Vermittlungsportal ausgebaut werden, auf dem Anbieter sozialer Dienstleistungen ihre Angebote einstellen können. Kunden können die Qualität der Dienstleistung erkennen und Bewertungen abgeben. Sie werden beraten und können die Verfügbarkeit einer Dienstleistung prüfen. So wird den Kund(inn)en ermöglicht, schnell das passende Angebot zu finden.
Die Vision ist, deutschlandweit die verlässlichste digitale Plattform rund um Dienstleistungen in der Sozialwirtschaft zu werden. Dafür werden Schritt für Schritt die Angebote weiterer Hilfefelder ergänzt. Zu den Mitgliedern und Unterstützern der Plattform zählen derzeit einige katholische Einrichtungen und Träger, der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising genauso wie evangelische Einrichtungen, die Diakonie Baden und die Diakonie Württemberg.
Wenn Sie als gemeinnütziger Träger der freien Wohlfahrtspflege Interesse haben, sich an der Gestaltung eines neuen Marktes zu beteiligen und mit Ihrer Organisation Digitalisierung in der Praxis zu "lernen", nehmen Sie gerne Kontakt auf.
Weitere Infos: www.vediso.de
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