Familie – weiterhin nur gemeinsam
Das Fachthema "Familie schaffen wir nur gemeinsam" hat die Delegiertenversammlung des DCV am 16. Oktober 2013 in Hildesheim beraten. In Fachforen wurden familienpolitische Fragen beraten und auch Ansätze und Modelle diskutiert, wie die Caritas selbst familienfreundlicher werden kann. Die hier im folgenden dargestellten Ergebnisse und Anregungen aus den Foren sollen bei der Weiterentwicklung der familienpolitischen Positionen und verbandlichen Handlungsstrategien berücksichtigt werden.
Bund-Länder-Familienpolitik und die Rolle der Caritas
Die Caritas muss ihre Stärken als familienpolitische Akteurin besser in die Gesellschaft tragen. Für diese Positionierung vernetzt sie die Lebenserfahrung der Familien vor Ort mit der Lobbyarbeit auf allen verbandlichen Ebenen. Wenn sich die Caritas dabei auf arme Familien konzentriert und ihre Funktion als Solidaritätsstifterin und ihren Einsatz für Gerechtigkeit betont, wird sie im Konzert der Verbände in der Zivilgesellschaft und in der Kirche eine höhere Schlagkraft haben.
Die familienpolitischen Positionen der Caritas müssen ressourcenorientiert sein und Familien stärker als Leistungsträger hervorheben. Leitwort könnte sein: "Familien schaffen das - gemeinsam." Ausgangspunkt ist die Familie als Leistungsträgerin, die Zeit, Raum, Geld und Infrastruktur braucht. Den Rest macht sie alleine. In der Arbeit mit Familien in prekären Lebenslagen müssen Entwicklungs- und Teilhabechancen eröffnet werden.
Die unmittelbare Nachbarschaft und die Infrastruktur im Lebensumfeld bestimmen stark den Lebensalltag von Familien. Die Caritas bringt sich mit ihrer Fachkompetenz als Gestalterin des sozialen Gemeinwesens ein. Wir setzen uns mit anderen dafür ein, dass Kommunen ein Leitbild für ihre kommunale Familienpolitik formulieren. Damit wird ein konzeptioneller Rahmen geschaffen, in dem die Kommunen und die zivilgesellschaftlichen Akteure zugunsten eines familienfreundlichen Umfeldes und zur Unterstützung von Familien zusammenarbeiten.
Wir nutzen die gestalterischen Möglichkeiten, die das Kinder- und Jugendhilferecht (SGB VIII) bietet. Wir setzen uns für eine starke kommunale Jugendhilfepolitik und -verwaltung ein. Wir nutzen den Jugendhilfeausschuss als Instrument der Jugendhilfeplanung einschließlich der Beförderung präventiver und sozialräumlicher Ansätze. Wir differenzieren hierbei zwischen unseren politischen, spitzenverbandlichen und Trägerinteressen, auch wenn es um Konflikte der Verteilung von Mitteln geht. Wir orientieren uns in unserer politischen und fachlichen Arbeit an den Stärken und Potenzialen von Familien.
Als innovative Kraft der lokalen Familienpolitik bringen wir eigene Ressourcen in Form von Eigenmitteln sowie ehrenamtlichem und bürgerschaftlichem Engagement ein.
Unterstützende Ansätze
"Not kommen sehen und schon handeln" könnte die Überschrift für die familienunterstützenden Dienstleistungen der Caritas sein. Durch ihre ehrenamtlich und beruflich Mitarbeitenden kann sie Nöte der Familien erkennen und mit ihnen nach Lösungen suchen. Durch Angebote wie zum Beispiel frühe Hilfen etwa in Form von Familienpat(inn)en werden Familien in schwierigen Situationen entlastet und befähigt. Dies erfordert das Zusammenwirken der Kompetenzen aller Fachbereiche der Caritas und eine enge Vernetzung der Dienste sowie der ehrenamtlich und beruflich Mitarbeitenden. In der Kooperation mit Pfarrgemeinden und anderen kirchlichen Akteuren können für und mit Familien Netzwerke der Solidarität und Orte der Begegnung geschaffen werden. Bewährte fachliche Konzepte und innovative Ansätze müssen gleichzeitig genutzt und weiterentwickelt werden. Dabei setzen wir uns für deren hinreichende Refinanzierung ein. Bei der Weiterentwicklung von Konzepten sind die Kompetenzen und Erfahrungen von Ehrenamtlichen aus dem Lebensumfeld der Familien einzubinden.
Familienfreundliche Betriebe
Die Caritas erprobt in ihren eigenen Einrichtungen Modelle, wie die Anforderungen der Arbeitswelt und der Familienarbeit besser in Einklang gebracht werden können. Dabei entwickelt sie Konzepte für die jeweiligen Arbeitsfelder der Caritas.
Unternehmen der Caritas nutzen vermehrt die Möglichkeiten der Zertifizierung als familienfreundlicher Betrieb, um den notwendigen Kulturwandel der Caritas als Dienstgeber zu befördern. Die Caritas entwickelt Angebote zur Beratung und Unterstützung von Unternehmen außerhalb der Caritas auf deren Weg zu mehr Familienfreundlichkeit.
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