„Die Krankenhäuser gehören auf die Intensivstation“
Die finanzielle Situation der Krankenhäuser ist dramatisch. Laut Deutscher Krankenhausgesellschaft droht ein bundesweites Defizit von 10 Milliarden Euro bis Ende des Jahres (Stand: Juni 2023). Für viele Häuser wäre das die sichere Insolvenz, sollte sich politisch nichts ändern.
Vor diesem Hintergrund protestierten Ende Juni zahlreiche Krankenhausgesellschaften und -träger mit einer Kundgebung auf dem Berliner Washingtonplatz - darunter auch die Caritas. Denn von der verheerenden wirtschaftlichen Lage betroffen sind auch die vier Kliniken der Caritas Gesundheit gGmbH sowie alle freigemeinnützigen, katholischen Krankenhäuser.
"Ihr leistet Großartiges", rief Caritasdirektorin Ulrike Kostka bei ihrer Ansprache ins Publikum. "Deshalb reicht es nicht, zu klatschen. Wir fordern eine faire Finanzierung!", so Kostka weiter. "Viele Krankenhäuser wirtschaften am Existenzminimum - eigentlich gehören sie selbst auf die Intensivstation."
Zwar hatte die Bundesregierung auf die Energiekostensteigerungen reagiert und eine Finanzspritze zur Verfügung gestellt. Die vom Bund erarbeitete Krankenhausreform zur Verbesserung des gesamten Systems, würde aus Caritas-Sicht allerdings nicht greifen. "Die Krankenhausreform braucht eine Reform", so Ulrike Kostka. "Es braucht kurze Fahrtwege, kurze Wartezeiten für die Patientinnen und Patienten. Ärztinnen, Ärzte und alle, die im Krankenhaus arbeiten, müssen mit einbezogen werden. Die Reform muss aus der Praxis gedacht werden - das ist das Entscheidende."
Anmerkung: Zum Redaktionsschluss Anfang Juli 2023 war noch offen, wie sich die Beschlusslage der Krankenhausreform entwickeln würde.