Beschäftigte der Ulrichswerkstätten ernteten Hunderte Kilo Äpfel
Augsburg, 26.10.2018 (pca). "Mir macht das Spaß, es gefällt mir gut", sagt Marco (36). Er arbeitet in der Metall-Abteilung der Ulrichswerkstätten in Augsburg-Hochfeld. Doch das, von dem er sagt, dass es ihm Spaß macht, hat nichts mit Metallarbeiten zu tun. Zusammen mit 27 anderen Frauen und Männern erntet er Äpfel von gut 300 Apfelbäumen in den Streuobstwiesen des Preßmar‘schen Gutes der Stadtwerke Augsburg Wasser GmbH in Siebenbrunn. Säcke, Eimer, Schubkarren, aber auch Biertische und Brotzeit hatten sie dabei. Drei Tage lang verbrachten sie ihre Tage an der frischen Luft, bückten sich, klaubten auf, füllten die Säcke mit den gesammelten Äpfeln. Schon am ersten Nachmittag hatten sie über 100 Säcke zu je 25 kg gesammelt.
"Seit gut 20 Jahren ernten wir hier für die Stadtwerke", sagt Karl-Heinz Remmele. Dazu hat er dieses Mal wieder 24 Werkstattbeschäftigte und aus den Ulrichswerkstätten der CAB Caritas Augsburg Betriebsträger gGmbH am Hanreiweg und vom Hochfeld zusammengetrommelt. Drei Gruppenleiter sind ebenfalls dabei. "Es ist einfach ein schönes Erlebnis, hier in der Natur zu sein und den Tag zu verbringen", meint Remmele, Abteilungsleiter Montage und Elektro am Hanreiweg. "Wir arbeiten hier Hand in Hand. Wir kommen nur voran, wenn alle mit anpacken. So ist das für uns auch eine tolle
Maßnahme zur Teambildung." In den all den Jahren schwankte die Ernte. Das schlechteste Ergebnis seien 800 kg gewesen. Das beste Ergebnis, das sie bislang erzielten, waren 12 Tonnen. "Dieses Jahr wird es nicht so gut sein. Es fehlen die Bienen", meint Remmele.
Die geernteten Äpfel werden an die Obstkelterei Merk in Lamerdingen-Kleinkitzighofen geliefert, dort gepresst und ohne Zusatzstoffe abgefüllt. "Das wird mit Sicherheit wieder ein guter Bio-Apfelsaft werden", ist Remmele überzeugt. Marco stimmt ihm zu. "Ich habe die Äpfel schon getestet. Sie haben einen sehr guten süß-sauren Geschmack."
Man müsste hinzufügen, einen "seltenen". Unter den Bäumen, so Alessio Coppola von der zuständigen Stadtwerke Augsburg Wasser GmbH, sind nämlich auch alte Sorten wie zum Beispiel Jakob-Lebel, Schmälzling, Herzogin-Olga-Apfel, Gewürzluike, Goldrenette von Hohenheim, Weißer Klarapfel, Riesenbenker, Zieglerapfel, Schöner von Boskop. Die Äpfel sind zudem "Bioland zertifiziert". Jedes Jahr wird dort nämlich nachgeprüft, ob die Bioland-Richtlinien eingehalten werden, d.h. ob nicht gedüngt wird und keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Dass die Beschäftigten der Ulrichswerkstätten bei der Ernte zum Einsatz kommen, hat seinen guten Grund. "Die Zusammenarbeit war immer gut", so Coppola. "Und es ist einfach schön zu sehen, dass es ihnen immer Freude macht, dort zu arbeiten."