Gartenhandschuhe statt Laptop
"Wir freuen uns, dass wir heute mal den Laptop gegen ein paar Gartenhandschuhe eintauschen können und kräftig dazu beisteuern, hier etwas Schönes für die Kinder zu schaffen", sagt Miriam Mannel von der Firma SEGRO. Die Marketing-Managerin ist normalerweise rund um das Thema Logistik- und Gewerbeimmobilien tätig. Heute kümmert sie sich zusammen mit weiteren SEGRO-Mitarbeitenden um den Aufbau von drei Hochbeeten hier im Kinder- und Jugendhaus St. Josef in Neukölln - die Firma finanziert die Aktion. An diesem sonnigen Tag im Mai ist auch ein Team der gemeinnützigen Organisation Ackerhelden vor Ort. Theresa Hentschel-Boese freut sich über die Freiwilligen, die hier zusammen mit den Kindern und Jugendlichen im Einsatz sind. Anfang des Jahres ist Theresa Hentschel-Boese als Leiterin des Ehrenamtsbereichs beim Caritasverband eingestiegen. Sie bietet genau solche sozialen Tage für Firmen, Organisationen und Unternehmen an und organisiert sie - um so auch den Bereich der Unternehmenskooperationen zu stärken.
"Es gibt viele Dinge, die im Alltag der sozialen Arbeit einfach schwer nebenbei machbar sind. Da freuen wir uns über jede helfende Hand", sagt sie. Drei Hochbeete zu bauen und mit Gemüse und Kräutern zu bepflanzen ist genau so ein Projekt, das im Alltag nicht ohne Weiteres zu stemmen wäre, hier im Kinder- und Jugendhaus Neukölln. Denn hier werden junge Menschen, die nicht in ihren Familien leben können, rund um die Uhr unterstützt und begleitet. In Wohngruppen, einer Jugendwohngemeinschaft und Betreutem Einzelwohnen stehen die Caritas-Mitarbeiter:innen den Kindern und Jugendlichen jeden Tag zur Seite.
"Heute gemeinsam mit den jungen Menschen in ihrer Einrichtung Gemüse und Kräuter zu pflanzen, ist ein Beitrag, deren Lebenssituation ganz konkret zu verbessern", sagt Theresa Hentschel-Boese. "Dass die Kinder und Jugendlichen dabei noch Möglichkeiten für die gesunde Ernährung kennenlernen, ist an diesem Tag ein zusätzlicher Mehrwert", erklärt sie.
Maßgeblich für die Aktion ist auch das Know-How der Ackerhelden, die heute die Bausätze für die Hochbeete, die Bepflanzung und die benötigte Ausrüstung beigesteuert haben. Die gemeinnützige Organisation ist spezialisiert auf Urban Gardening und möchte mit ihren Bildungsprojekten bei der nächsten Generation die Grundlage für eine zukunftsfähige, gesunde Ernährung schaffen.
Ganz nebenbei hat das Pflanzen von Mangold, Spinat, Kohlrabi und mehr alle Beteiligten einmal raus aus ihrem (Berufs-) Alltag gerissen und sie in eine ganz neue Gemeinschaft unterschiedlicher Altersstufen gebracht. Der Spaßfaktor dabei dürfte in Erinnerung bleiben.
Text: Christina Kölpin